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Endstation Erzrivale: Deutscher Traum geplatzt

Der Traum von einer weiteren Medaille geplatzt: Nach der ersten Pleite in einem K.o.-Spiel gegen die Schweiz seit 32 Jahren sind die deutschen Eishockey-Vizeweltmeister bei der WM

Eishockey    |   Eishokey-WM  |   Deutschland 

... in Tschechien bereits im Viertelfinale gescheitert. Das Team von Bundestrainer Harold Kreis unterlag dem Erzrivalen mit 1:3 (0:2, 1:0, 0:1) und reist mit leeren Händen nach Hause.


"Wir haben den Schweizern zu viel Respekt entgegengebracht", sagte Kreis bei ProSieben. Auch Moritz Müller war "enttäuscht. Wir haben es nicht gut genug gemacht, um das Spiel zu gewinnen. Das muss man so ehrlich sagen", erklärte der Kapitän. NHL-Profi Nico Sturm sah im Interview bei MagentaSport vor allem in den ersten zehn Minuten den Hauptgrund für das Aus: "Es ist auf dem Level so, dass du 60 Minuten brauchst."

Ausgerechnet Dominik Kahun (32.) traf vor 6583 Zuschauern in Ostrava für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Doch der Treffer des Schweiz-Legionärs reichte nicht mehr, nachdem Christoph Bertschy (8.) und NHL-Star Nico Hischier (17.) im ersten Drittel die Schwächen in der deutschen Defensive genutzt hatten. In der letzten Druckphase traf erneut Bertschy (60.) ins leere Tor zum Endstand und bescherte den Eisgenossen den ersten K.o.-Sieg gegen den Nachbarn seit dem WM-Viertelfinale 1992 in Prag (3:1). Danach hatten sich viermal in Folge die Deutschen durchgesetzt. Die Schweizer haben nach WM-Silber 2013 und 2018 mit ihrer vielleicht besten Mannschaft wieder Edelmetall im Visier. 

15 Spieler standen im DEB-Team auf dem Eis, die schon im Vorjahr beim Viertelfinalspiel in Riga dabei waren - als John-Jason Peterka und Nico Sturm mit einem Doppelschlag zum 3:1 das Spiel entschieden. 2021 hatte Marcel Noebels ebenfalls im Viertelfinale mit einem spektakulären "Einhänder" das Penaltyschießen zum 3:2 gewonnen. Auch 2010 bei der Heim-WM hatte die deutsche Mannschaft in Mannheim in der Runde der besten acht 1:0 triumphiert. Auf dem Weg zum sensationellen Olympiasilber 2018 hatte Deutschland zudem im Play-off zum Viertelfinale den Erzrivalen mit 2:1 nach Verlängerung ausgeschaltet.

"Was war, hat heute keine Bedeutung mehr. Wir fangen neu an. Ein Punkt ist, dass wir defensiv gut stehen müssen", sagte Kreis vor dem ersten Bully bei ProSieben. Der Bundestrainer hatte gegenüber den letzten vier Vorrundenspielen eine Änderung vorgenommen: Verteidiger Tobias Fohrler saß auf der Tribüne, dafür rückte der Mannheimer Stürmer Daniel Fischbuch ins Team. Bei den Schweizern war NHL-Profi Philipp Kurashev, Sturmpartner des kanadischen Jungstars Connor Bedard in Chicago, nur Zuschauer.

Obwohl Kreis explizit "Disziplin" gefordert hatte, kassierte Kai Wissmann schon nach 13 Sekunden die erste Strafzeit - die die DEB-Auswahl aber unbeschadet überstand. In eigener Überzahl kassierte sie dann den Rückstand: Bertschy überwand bei einem schnellen Konter Torhüter Philipp Grubauer. Die Schweizer dominierten das Spiel, die deutsche Abwehr wackelte bedenklich. Das 0:2 durch Hischier war die logische Folge, Pech für Deutschland: Verteidiger Lukas Kälble war der Schläger gebrochen.

"Die Schweizer machen brutal Druck, trotz allem müssen wir schneller hinten rausspielen", forderte Wissmann nach dem ersten Drittel bei MagentaSport. Im zerfahrenen zweiten Abschnitt steigerte sich das deutsche Team, ein Powerplaytor brachte den Anschluss. Im Schlussdrittel erhöhte Deutschland in den letzten Minuten zwar das Risiko, die Schweizer retteten den Sieg aber über die Zeit. Lukas Reichel hatte die letzte große Chance (58.) zum 2:2, dann traf Bertschy ins leere Tor.

Thomas LIPINSKI /
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