Wiesbaden - (ots) - Der Internationale Aktionstag für Frauengesundheit am 28. Mai will ein Bewusstsein für die spezifischen Gesundheitsbedürfnisse von Frauen schaffen, Hindernisse identifizieren und Maßnahmen ergreifen, um ihre Gesundheit zu verbessern. Osteopathie mit ihrer ganzheitlichen Herangehensweise ist eine sanfte Möglichkeit, um Frauen in jedem Alter sicher zu begleiten, teilt der Verband der Osteopathen Deutschland (VOD) e.V. mit.
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Rund 15 Millionen Bundesbürger waren bereits in osteopathischer Behandlung. Nach wie vor suchen vorwiegend Frauen die Unterstützung von Osteopathinnen und Osteopathen - laut einer Forsastudie lag das Durchschnittalter der Patientinnen bei 37 Jahren. Osteopathie ist eine eigenständige, ganzheitliche Form der Medizin, in der Diagnostik und Behandlung mit den Händen erfolgen. Osteopathen nutzen vorwiegend ihre Hände als feinfühlige und jahrelang geschulte Instrumente, um Bewegungseinschränkungen im gesamten Gewebe zu erkennen und zu behandeln. Osteopathie geht dabei den Ursachen von Beschwerden auf den Grund, ist bei vielen Krankheiten sinnvoll und wirkt vorbeugend.
Ob Menstruationsbeschwerden, Endometriose, Kinderwunsch-Behandlung, Schwangerschaft, Geburtsvorbereitung und -nachsorge oder klimakterische Beschwerden - Frauen können mit ihren speziellen Anliegen von Osteopathie profitieren. So hilft Osteopathie beispielsweise bei Rückenschmerzen während und nach einer Schwangerschaft: Den klinisch relevanten Nutzen beweist eine Übersichtsstudie, die 2017 im englischen Fachjournal Journal of Bodywork and Movement Therapies veröffentlicht wurde. Auch bei der Verrichtung von Alltagstätigkeiten belegt die Metaanalyse aus acht Studien mit 850 Teilnehmerinnen spürbare Verbesserungen durch Osteopathie. Bis auf gelegentliche Müdigkeit bei einigen Patientinnen nach der osteopathischen Behandlung kam es zu keinen Nebenwirkungen. Ein weiterer wichtiger Beitrag zur osteopathischen Forschung, so der VOD, der die Erstellung der Fachinformation finanziell unterstützt und dessen Mitglieder Helge Franke und Sebastian Belz die Übersichtsstudie gemeinsam mit dem Osteopathen Gary Fryer und Jan-David Franke erstellt haben.
Endometriose gilt als eine der häufigsten Unterleibserkrankungen bei Frauen, wird oft erst sehr spät erkannt und zieht oft einen jahrelangen Leidensweg nach sich. Allein in Deutschland erkranken laut Robert-Koch-Institut jedes Jahr über 40.000 Frauen neu daran, mehr als zwei Millionen Frauen sind deutschlandweit betroffen. Neben der Behandlung unter anderem mit Schmerzmitteln, Hormonpräparaten und Operationen kann auch die Osteopathie dazu beitragen, die Folgen der Endometriose deutlich zu verbessern. "Ich halte sehr viel von Osteopathie, implementiere sie seit Jahren in meine Arbeit", unterstreicht Prof. Dr. med. Sylvia Mechsner, Leiterin des Endometriosezentrums an der Berliner Charité, dem einzigen deutschen Zentrum mit einem eigenständigen Endometriose-Forschungslabor, an dem Mediziner und Biologen Grundlagenforschung betreiben. Die Expertin für Endometrioseforschung verweist darauf, dass Endometriose als chronisch-entzündliche Erkrankung eine multimodale, also vielschichtige Therapie, benötigt, und wünscht sich vermehrt aussagekräftige Studien, die ihre positiven Erfahrungen mit Osteopathie als komplementärmedizinische Begleitung bestätigen.
Die Osteopathie hat einen anderen, ganzheitlicheren Zugang und Blick auf die Wechseljahre und die damit einhergehenden Veränderungen im weiblichen Körper. Osteopathie kann bei der Behandlung der Wechseljahrbeschwerden unterstützend wirken und helfen, das Gesamtbefinden der Frauen zu verbessern. Bei Problemen des Bewegungsapparates, bei lymphatischen oder venösen Stauungen sowie in begrenztem Umfang auch bei der Vorbeugung von Osteoporose kann die Osteopathie hilfreich sein. Diese hormonbedingte Knochenerweichung entsteht durch mangelhaften Einbau von Kalzium. Neben einer medikamentösen Therapie kann die Aufnahme von Kalzium in den Knochen auch durch eine gesunde Ernährung mit ausreichend Kalzium, Phosphaten und Mineralien sowie viel Tageslicht und Bewegung verbessert werden. Die osteopathische Behandlung wendet sich hier besonders an die Systeme der Blut- und Lymphgefäße, um eine bessere Versorgung der Knochen zu erzielen. Dadurch wird die Fähigkeit der Knochen, Kalzium aufzunehmen, erhöht. Auch das hormonelle System kann durch eine spezielle osteopathische Behandlung der Hormondrüsen beeinflusst werden. Diese werden dadurch wieder aufeinander abgestimmt und erhalten ihre Balance zurück, was sich mildernd auf die Symptome der nachlassenden Aktivität dieser Organe auswirken kann. Insgesamt kann die Osteopathie mit dazu beitragen, dass die Frauen den Übergang in den neuen Lebensabschnitt weniger leidvoll empfinden und ihre neue Mitte finden.
Verband der Osteopathen Deutschland e.V. (VOD)
Foto: VOD
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