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Neue Angriffswelle aus Russland - Russland will Fakten schaffen

Russland hat die Ukraine erneut mit einer massiven Angriffswelle aus Raketen und Drohnen überzogen.

Krieg Ukraine  |  Russland  |  Eskalation

In der Nacht zum Samstag zielte die russische Armee laut der ukrainischen Luftwaffe mit insgesamt 53 Raketen und 47 Kampfdrohnen vor allem auf Kraftwerke und andere Einrichtungen der Energieinfrastruktur in verschiedenen Teilen des Landes.

Der Energieversorger DTEK berichtete, dass zwei Wärmekraftwerke schwer beschädigt wurden. Währenddessen nahm der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an der Shangri-La-Sicherheitskonferenz in Singapur teil.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe konnten 35 Raketen und 46 Drohnen abgefangen werden. DTEK machte keine genauen Angaben zu den Standorten der beschädigten Wärmekraftwerke, teilte jedoch mit, dass es der sechste Großangriff auf DTEK-Wärmekraftwerke seit Mitte März war.

Der ukrainische Energieminister Herman Haluschtschenko erklärte, dass Energieanlagen in den Regionen Donezk, Dnipropetrowsk, Kirowohrad, Saporischschja und Iwano-Frankiwsk angegriffen wurden. Die Region Iwano-Frankiwsk liegt nur wenige Dutzend Kilometer von den Grenzen der EU-Mitgliedstaaten Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien entfernt. Haluschtschenko warnte vor möglichen Stromausfällen aufgrund der Angriffe.

Präsident Wolodymyr Selenskyj erneuerte seine Forderung nach mehr Unterstützung der westlichen Verbündeten der Ukraine bei der Luftabwehr. "Russlands Hauptziel ist es, den Terror zu normalisieren und den Mangel an Luftabwehr und Entschlossenheit der Partner der Ukraine auszunutzen," erklärte er in den sozialen Medien.

Das russische Verteidigungsministerium gab am Samstag bekannt, dass es sich um eine "Reihe von Angriffen mit Langstrecken-Präzisionswaffen" handelte, die Energieanlagen trafen, welche "die Arbeit von Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes unterstützen". Diese Angriffe seien eine "Antwort auf die Versuche des Kiewer Regimes, russische Energie- und Transportinfrastruktur zu beschädigen".

Fast jede Nacht wird die Ukraine von Russland angegriffen. Seit Februar 2022 kämpft die Ukraine gegen die russische Offensive und hat dabei auch ihre eigenen Angriffe auf russische Ziele verstärkt, insbesondere auf Einrichtungen der Energieinfrastruktur.

Unterdessen traf Selenskyj am Samstag zu einem überraschenden Besuch bei der Shangri-La-Sicherheitskonferenz in Singapur ein. Bei dem wichtigsten sicherheitspolitischen Treffen im asiatisch-pazifischen Raum soll er am Sonntag gegen 11.30 Uhr Ortszeit (05.30 Uhr MESZ) eine Rede halten.

Selenskyj kündigte auf der Plattform X an, dass er Treffen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, dem Staats- und Regierungschef Singapurs sowie Investoren aus dem Stadtstaat plane.

In den vergangenen Tagen hatte Selenskyj mehrere europäische Staaten besucht, um die westlichen Verbündeten der Ukraine um zusätzliche militärische Hilfe und Unterstützung für die geplante Ukraine-Friedenskonferenz in der Schweiz zu bitten.

Selenskyj betonte auf X, dass die "Stimme des asiatisch-pazifischen Raums" auf der Friedenskonferenz in der Schweiz vertreten sein müsse. Ziel der Konferenz sei neben einem "gerechten Frieden für die Ukraine" auch die Gewährleistung der "weltweiten Nahrungsmittel- und Nuklearsicherheit".

In den letzten Tagen haben mehrere große europäische Staaten sowie die USA der Bitte der Ukraine entsprochen, den Einsatz westlicher Waffen auch gegen Ziele in Russland zu genehmigen. Am Freitag erlaubte die Bundesregierung der Ukraine, von ihr gelieferte Waffen gegen Ziele im russischen Grenzgebiet zur Region Charkiw einzusetzen.

Zuvor hatte US-Präsident Joe Biden der Ukraine Angriffe auf russische Militärstellungen in der Grenzregion Charkiw mit US-Waffen erlaubt. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erklärte am Dienstag, dass die Ukraine die Möglichkeit haben müsse, für Angriffe genutzte Stützpunkte in Russland zu "neutralisieren".

Italien sprach sich jedoch erneut gegen den Einsatz eigener Waffen auf russischem Gebiet aus. Außenminister Antonio Tajani erklärte laut den Nachrichtenagenturen Agi und Ansa am Samstag, dass angesichts des "heiklen Zeitpunkts" "voreilige Schritte und Erklärungen" vermieden werden müssten.

ozd

Kritischer Kommentar

Die erneuten Angriffe Russlands auf die Ukraine und die gezielte Zerstörung der Energieinfrastruktur sind ein weiteres Beispiel für die eskalierenden Spannungen und die brutale Realität dieses Konflikts. Selenskyjs dringender Appell nach verstärkter Luftabwehrunterstützung durch westliche Verbündete unterstreicht die verzweifelte Lage der Ukraine. Der zunehmende internationale Druck, einschließlich der Genehmigung von Gegenangriffen auf russische Ziele, könnte jedoch zu einer weiteren Eskalation führen.

Es bleibt kritisch zu beobachten, wie diese militärischen Maßnahmen die bereits angespannte geopolitische Lage beeinflussen werden. Während die Unterstützung der Ukraine gegen die Aggression Russlands notwendig erscheint, muss gleichzeitig darauf geachtet werden, dass die Situation nicht außer Kontrolle gerät und in einen umfassenderen Konflikt mündet. Der Aufruf zur Teilnahme des asiatisch-pazifischen Raums an der Friedenskonferenz in der Schweiz zeigt das Bemühen um eine globale Lösung, doch es bleibt fraglich, ob solche diplomatischen Initiativen inmitten der anhaltenden Gewalt und Zerstörung wirkungsvoll sein können.

ozd


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