Den Grund für die deutliche Niederlage hatte Rune Dahmke schnell ausgemacht. "Emil Nielsen", sagte der Nationalspieler des THW Kiel nach dem 18:30 im Halbfinale des Final-Four-Turniers gegen den FC Barcelona: "Der macht uns fast alleine kaputt." Mit 15 von 32 Bällen gehaltenen Bällen war der Däne im Tor der Katalanen der alles überragende Mann in Köln - und stellte den THW vor viele Fragezeichen.
"Wir haben das am Anfang gar nicht so schlecht gemacht", erklärte Dahmke. In der Folge hätte man sich dann aber schwer getan, Lösungen zu finden. "Und die Lösungen, die wir dann hatten, sind an Emil Nielsen gescheitert."
Der Matchwinner selbst blieb nach seiner Galavorstellung bescheiden. Es sei ein gutes Spiel von ihm gewesen, sagte Nielsen: "Aber es war auch eine Mannschaftsleistung." Große Euphorie wollte der 27-Jährige deshalb nicht aufkommen lassen. Stattdessen rückte der Fokus schnell auf das Finale gegen Aalborg Handbold: "Wir müssen dranbleiben, ansonsten werden wir verlieren."
Doch während Nielsen und Barca bereits die große Aufgabe am Sonntag (18.00 Uhr/DAZN und Dyn) ins Visier nahmen, leckten die enttäuschten Kieler noch ihre Wunden. "Sich in einem Halbfinale so abschlachten zu lassen, das tut nochmal mehr weh", sagte Patrick Wiencek.
Im "kleinen" Finale (15.00 Uhr/DAZN und Dyn) wartet nun etwas überraschend der SC Magdeburg als Gegner. Dieser war auf dem Weg zum möglichen vierten Titel der Saison an der dänischen Hürde Aalborg gescheitert. "Es sind Kleinigkeiten auf diesem Niveau", sagte Matthias Musche: "Wir haben gekämpft wie die Schweine, wir haben uns nichts vorzuwerfen. Am Ende steht die beste Saison aller Zeiten."
SID