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KfW sieht Mobilisierung von Privatkapital für die Ukraine als Priorität.

Ukraine-Wiederaufbau-Konferenz soll Finanzinstrumente weiter ausbauen. Christiane Laibach bezieht Stellung.

Frankfurt am Main - (ots) - Korrigierte Fassung der Meldung vom 10.06.2024 – 10:00. Bitte beachten Sie, dass der zweite Bulletpoint und zweite Absatz der Presseerklärung korrigiert wurden.

Christiane Laibach: "Wiederaufbau gelingt nur im Schulterschluss von internationaler Staatengemeinschaft und Privatwirtschaft"KfW unterstützt Ukraine im Auftrag von Bund und EU aktuell mit mehr als 60 laufenden ProjektenZusätzliche Zusagen für Wiederherstellung von Stromversorgung und Energieinfrastruktur sowie Ausbildung geplant

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Die KfW hat angekündigt, bei der bevorstehenden Ukraine-Wiederaufbau-Konferenz weitere Schlüsselprojekte mit der Ukraine zu lancieren. Dabei sieht sie es als eine Priorität, dass weiteres Privatkapital für den Wiederaufbau der Ukraine mobilisiert wird und entsprechende Finanzinstrumente genutzt werden können. Denn die Mittel der internationalen Staatengemeinschaft für Investitionen in die Ukraine sind begrenzt. Die Konferenz findet am Dienstag und Mittwoch mit Beteiligung der KfW in Berlin statt. 

Aktuell unterstützt die KfW die Ukraine im Auftrag der Bundesregierung und der EU mit mehr als 60 laufenden Projekten. Seit dem Start des russischen Angriffs auf die Ukraine vor zwei Jahren hat die KfW für die Ukraine ca. 1,4 Mrd. EUR neu zugesagt. Die KfW ist bereits seit den 1990er Jahren ein Partner der Ukraine und verfügt über ein großes Netzwerk und viel Expertise vor Ort. 

"Der Wiederaufbau wird nur im Schulterschluss von internationaler Staatengemeinschaft und Privatwirtschaft gelingen", sagte Christiane Laibach, Mitglied des Vorstands der KfW. "In Berlin sollen internationale und ukrainische Akteure mögliche Lösungen für die Sicherung der ukrainischen Wirtschaft schon während des laufenden Krieges identifizieren." 

Von besonderer Bedeutung sind laut der KfW Finanzinstrumente speziell für Unternehmen, die vor Ort aktiver werden wollen. "Das Ziel ist, die Investitionsbereitschaft und -tätigkeit zu stärken", unterstrich Laibach. "Dies ist für den Wiederaufbau des Landes unerlässlich." 

Neben den langfristigen Herausforderungen eines Wiederaufbaus bleibt es für die Menschen in der Ukraine eine tägliche Herausforderung, den Alltag zu meistern. Laibach: "Umso wichtiger ist es, staatliche Funktionen so weit wie möglich aufrechtzuerhalten und die Lebensbedingungen der Menschen einigermaßen erträglich zu machen. Zugleich müssen wir die Ansätze und Möglichkeiten eines Wiederaufbaus ausschöpfen sowie die Perspektive eines EU-Beitritts im Blick behalten." 

Neben Programmen zur Schaffung von Wohnraum oder sozialer Infrastruktur und Dienstleistungen für Binnenvertriebene und Aufnahmegemeinden - inklusive für Kinder und Jugendliche, die besonders stark unter dem Krieg leiden - unterstützt die KfW beispielsweise ein staatliches Wirtschaftsprogramm durch den langjährigen Partner Business Development Fund (BDF), der Kredite an Unternehmen vergünstigt. Somit können zum Beispiel landwirtschaftliche Betriebe, Bäckereien, Lebensmittelgeschäfte oder Logistikunternehmen ihren Betrieb aufrechterhalten. In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat das Programm mehr als 8200 Kredite an Unternehmen und Start-ups verbilligt. 

Im Energiesektor geht der Wiederaufbau bereits im großen Maße mit einem laufenden Portfolio in Höhe von 506 Mio. EUR vonstatten. Energieinfrastruktur wie Umspannstationen und Kraftwerke waren und sind immer wieder Ziel russischer Angriffe. Daher ist neben der Wiederherstellung der Strominfrastruktur etwa die Implementierung von Schutzvorrichtungen wichtig, um kritische Teile dieser Infrastruktur zu schützen. Elektrizität ist zum Beispiel eine Voraussetzung für die Wärmeversorgung, für den Schulunterricht, den Betrieb von Krankenhäusern oder für landwirtschaftliche Aktivitäten. Weitere Verträge sind in Vorbereitung. 

Die KfW-Tochter DEG berät und unterstützt ihre Kunden aus dem ukrainischen Privatsektor seit Beginn des Krieges fortlaufend, etwa über die Programme "develoPPP" und "Impact Connect". Engagiert ist sie in unternehmerischen Vorhaben vor allem in den Branchen Agrar, IT und Logistik. Das Portfolio aus Eigenmitteln macht aktuell rund 60 Mio. EUR aus. Darüber hinaus begleitet die DEG deutsche Unternehmen bei deren Investitionsvorhaben. Dazu unterstützt sie auch Initiativen, die etwa gezielt die Ausbildung und finanzielle Unterstützung von landwirtschaftlichen Klein- und Kleinstunternehmerinnen und -unternehmern fördern. In Zusammenarbeit mit ihren ukrainischen Partnern trug die DEG seit Beginn der russischen Invasion mit rund 15 Mio. EUR und intensiver Beratung zu deren Hilfsmaßnahmen bei.

KfW

Foto: KfW / Thomas Meyer

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