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Stiftungen wollen zivilgesellschaftliches Engagement für die Ukraine bündeln

Die Robert Bosch Stiftung und die Charles Stewart Mott Foundation (USA) haben die Plattform "Foundations for Ukraine" initiiert, um die Unterstützung für die Ukraine besser zu koordinieren.

Berlin - (ots) - Vertreter:innen der ukrainischen Zivilgesellschaft fordern eine stärkere Beteiligung an der Ukraine Recovery Conference und beklagen die ausbleibende internationale Unterstützung. Drängende Herausforderungen sind die psychologische Unterstützung zur Traumabewältigung sowie die Integration von Kriegsversehrten.

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Angesichts der kritischen Lage in der Ukraine nach dem Beginn des großflächigen russischen Angriffskriegs braucht das Land mehr denn je die weltweite Unterstützung. Am Vorabend der Ukraine Recovery Conference in Berlin haben die Robert Bosch Stiftung und die C.S. Mott Foundation, eine der großen amerikanischen Stiftungen, mit der Plattform "Foundations for Ukraine" eine internationale Initiative philanthropischer Organisationen ins Leben gerufen. Damit wollen sie die Unterstützung für die Ukraine stärker bündeln. 

Die Ausgestaltung der Plattform wurde mit Vertreter:innen von einem Dutzend internationaler Stiftungen diskutiert. Ziel ist es, die in der Ukraine engagierten gemeinnützigen Initiativen besser zu koordinieren, Erfahrungen zu teilen, gemeinsame Handlungsfelder zu identifizieren und die Zivilgesellschaft beim Wiederaufbau des Landes so effektiver zu unterstützen.

"Mit dieser Plattform wollen wir die Wirkung der verschiedenen Angebote aus unserem philanthropischen Sektor vor Ort in der Ukraine erhöhen," sagte Markus Lux, Bereichsleiter Globale Fragen der Robert Bosch Stiftung, in Berlin. "Gleichzeitig hoffen wir, dass sich weitere philanthropische Organisationen aus aller Welt anschließen und es uns in dieser kritischen Phase gelingt, die lebenswichtige Unterstützung für die Ukraine zu verstetigen."

Am Vorabend der Ukraine Recovery Conference hatte die Robert Bosch Stiftung rund achtzig Vertreter:innen verschiedener zivilgesellschaftlicher Organisationen nach Berlin eingeladen, um ihre Forderungen an die Ukraine Recovery Conference zu formulieren. Die zivilgesellschaftlichen Akteure beklagten unter anderem, dass es an Zusagen internationaler Geldgeber über das Jahresende hinaus fehle. "Es gibt kein Geld für humanitäre Hilfe im Jahr 2025", sagte die Sprecherin einer ukrainischen NGO. 

Darüber hinaus forderten Vertreter:innen ukrainischer NGOs und Think Tanks die Einrichtung eines Civil Society Advisory Board - eines Beirats aus Vertreter:innen der Zivilgesellschaft für die Ukraine Recovery Conference. Dieser könne den Anliegen der ukrainischen Zivilgesellschaft auf politischer Ebene das erforderliche stärkere Gehör verschaffen. 

Insbesondere bei Fragen der psychischen Gesundheit der Menschen in der Ukraine und der gesellschaftlichen Integration von Kriegsversehrten sieht sich die Zivilgesellschaft bereits jetzt gewaltigen Herausforderungen ausgesetzt, sodass sie neuartige Wege zur Bewältigung gehen müsse. Davon könnten andere Gesellschaften in vergleichbaren Situationen lernen.

Die Robert Bosch Stiftung hatte zu Beginn des Jahres angekündigt, die ukrainische Zivilgesellschaft beim Wiederaufbau des Landes in den kommenden fünf Jahren mit bis zu zwanzig Millionen Euro zu fördern.

Robert Bosch Stiftung

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