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Schule: Deutschland nach Pisa nur im Mittelfeld der Kreativität - Gefahr für die Wirtschaft?

Jugendliche in Deutschland: Kreatives Denken nur im internationalen Mittelfeld

Laut der jüngsten Pisa-Studie liegen die 15-jährigen Jugendlichen in Deutschland beim kreativen Denken im Mittelfeld im Vergleich zu anderen Ländern der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). 

Die Technische Universität München gab am Dienstag bekannt, dass die deutschen Jugendlichen ähnlich gut kreativ denken wie ihre Altersgenossen in Spanien, Frankreich, den Niederlanden und Israel.


Ergebnisse der Pisa-Studie

Die Studie, die neben den klassischen Tests in Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften auch Aufgaben zum kreativen Denken umfasste, zeigte interessante Ergebnisse:

Aufgabenbeispiele: Die Jugendlichen sollten unter anderem Ideen entwickeln, wie das Bewusstsein für die Bedeutung von Bienen gesteigert werden kann, oder Dialoge für einen Comic schreiben.

Leistung: 27 Prozent der deutschen Jugendlichen schnitten besonders gut ab, während 22 Prozent Schwierigkeiten hatten, einfache visuelle Designs und schriftliche Darstellungen zu erstellen oder Lösungen für Probleme zu finden.

Geschlechterunterschiede: Mädchen zeigten eine deutlich bessere Leistung im kreativen Denken als Jungen. Dieser Unterschied schrumpft jedoch, wenn die größere Lesekompetenz der Mädchen berücksichtigt wird.Internationale Vergleiche

Die Spitzenreiter in kreativer Kompetenz unter den OECD-Staaten sind Südkorea, Kanada, Australien und Neuseeland. Auf globaler Ebene führt Singapur die Liste an.

Kommentar: Fehlende Kreativität – Deutschlands Unternehmertum auf dem Prüfstand

Die jüngsten Ergebnisse der Pisa-Studie, die deutsche Jugendliche im kreativen Denken nur im internationalen Mittelfeld platzieren, sollten ein Weckruf für das deutsche Unternehmertum sein. Kreativität und Innovationskraft sind die Lebensadern einer zukunftsorientierten Wirtschaft. Doch die durchschnittlichen Ergebnisse im kreativen Denken werfen die Frage auf: Hat Deutschland den kreativen Funken verloren?

Ein Land der Dichter und Denker – Wo bleibt der Nachschub?

Deutschland hat eine stolze Tradition der Erfindungen und kreativen Lösungen. Von der Erfindung des Automobils durch Karl Benz bis hin zur Entwicklung bahnbrechender Technologien – deutsche Ingenieure und Wissenschaftler waren stets Vorreiter. Doch diese glorreiche Vergangenheit scheint nicht in gleichem Maße in die Zukunft getragen zu werden. Der Mittelmaß-Status im kreativen Denken deutet darauf hin, dass der Nachwuchs nicht das kreative Feuer entfacht, das erforderlich ist, um in einer globalisierten und digitalen Welt zu bestehen.

Versagen im Bildungssystem?

Ein Teil des Problems liegt zweifellos im Bildungssystem, das offenbar nicht ausreichend auf die Förderung von Kreativität und innovativem Denken ausgerichtet ist. Es mangelt an Initiativen, die Schüler ermutigen, über den Tellerrand hinauszuschauen und kreative Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln. Während Länder wie Südkorea und Singapur ihre Bildungsstrategien angepasst haben, um kreative Talente zu fördern, scheint Deutschland auf alten Lorbeeren zu ruhen.

Unternehmertum – Eine Frage der Einstellung

Unternehmen in Deutschland müssen sich ebenfalls an die eigene Nase fassen. Es ist nicht nur Aufgabe der Schulen, kreative Köpfe hervorzubringen – auch die Unternehmenskultur spielt eine entscheidende Rolle. In vielen deutschen Firmen wird Innovation zwar in Reden beschworen, doch die Realität sieht oft anders aus. Hierarchische Strukturen, mangelnde Risikobereitschaft und die Angst vor dem Scheitern ersticken kreative Ansätze im Keim.

Zeit für einen Wandel

Die Zeit drängt. Deutschland muss seine Innovationsstrategie grundlegend überdenken. Es bedarf einer umfassenden Reform des Bildungssystems, die Kreativität und kritisches Denken von klein auf fördert. Unternehmen müssen eine Kultur schaffen, in der innovative Ideen nicht nur willkommen sind, sondern aktiv gefördert und umgesetzt werden.


Fazit

Die Pisa-Studie hat Deutschlands Schwächen im kreativen Denken schonungslos offengelegt. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben und zukünftige Generationen zu inspirieren, ist ein radikaler Wandel in Bildung und Unternehmertum unerlässlich. Kreativität ist kein Luxus – sie ist die Voraussetzung für nachhaltigen Erfolg und wirtschaftliche Stärke.

Kleiner Lichblick bei den Mädchen: Die besondere Leistung der Mädchen im kreativen Denken zeigt auch, dass gezielte Maßnahmen zur Förderung von Jungen in diesem Bereich sinnvoll sein könnten.


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