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Fußball-EM: Kroatien am Boden trotz Modric

Italien ist durch

In letzter Minute: Italien hält Kroatien auf Distanz

Titelverteidiger Italien hat sich in allerletzter Minute ins EM-Achtelfinale gerettet und Kroatiens Traum vom Einzug in die K.o.-Runde höchstwahrscheinlich beendet. Die Squadra Azzurra erkämpfte sich am Montagabend in Leipzig ein 1:1 (0:0) gegen den tapferen WM-Dritten, dessen "goldene Generation" um Altstar Luka Modric (38), der schon wie der Siegtorschütze aussah, mit nur zwei Punkten ganz dicht vor dem Aus steht. 

Mattia Zaccagni (90.+7) traf in letzter Sekunde zum Ausgleich für die Italiener, die ihr Achtelfinal-Ticket mit vier Zählern als Gruppenzweiter hinter Mitfavorit Spanien buchten und es in der Runde der letzten 16 am Samstag (18.00 Uhr) in Berlin mit der Schweiz zu tun bekommen. 

Die Kroaten, die Modric (55.) 31 Sekunden nach seinem verschossen Handelfmeter in Führung gebracht hatte und zum ältesten EM-Torschützen aufgestiegen war, haben mit zwei Punkten und einem Torverhältnis von minus drei nur noch eine Minimalchance, als einer der besten vier Gruppendritten weiterzukommen. Dazu endet wohl eine Ära: Modric, Anführer der "Vatreni" in den so erfolgreichen vergangenen Jahren, könnte sein letztes Länderspiel absolviert haben.

Der Bedeutung der Partie waren sich beide Nationen im Vorfeld bewusst, Kroatiens Trainer Zlatko Dalic sprach von einem "K.o.-Spiel ohne Verlängerung" - die rund 30.000 Fans des WM-Finalisten von 2018 präsentierten sich schon am Nachmittag in der Leipziger Innenstadt und bei einem Fanmarsch in Richtung Stadion in Topform. 

Und auch auf dem Spielfeld gaben die Kroaten zu Beginn den Ton an, Luka Susic zwang Italiens Lebensversicherung Donnarumma mit einem Distanzschuss früh zu einer Glanzparade (4.). Nach dem absolut chancenlosen Auftritt beim 0:1 gegen Spanien brauchten die Italiener eine Weile, ums ins Spiel zu kommen, wurden dann aber plötzlich gefährlich: Mateo Retegui köpfte nach einer Flanke von Riccardo Calafiori nur knapp rechts vorbei (21.).

Die Partie wurde nun offener, einen Kopfball des aufgerückten Alessandro Bastoni hielt Kroatiens Dominik Livakovic herausragend (29.). In der Folge scheuten beide Teams das Risiko, um Fehler zu vermeiden. Mit einem leistungsgerechten 0:0 ging es in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel überschlugen sich dann schnell die Ereignisse: Modric scheiterte mit einem von Davide Frattesi verursachten Handelfmeter an Donnarumma, die Kroaten blieben aber dran: Donnarumma parierte wenig später stark aus kurzer Distanz gegen den eingewechselten Ante Budimir, Modric staubte den Abpraller wuchtig unter die Latte ab. Die Italiener waren nun gefordert und rannten verzweifelt an.

Italien hat sich in letzter Minute ins Achtelfinale der EM gerettet und Kroatiens Traum vom Einzug in die K.o.-Runde vermutlich beendet. Im Montagabendspiel in Leipzig erzielte Mattia Zaccagni in der 97. Minute den Ausgleichstreffer zum 1:1 gegen den tapferen WM-Dritten Kroatien. Luka Modric hatte die Kroaten in der 55. Minute in Führung gebracht, nachdem er einen Handelfmeter verschossen und den Abpraller verwertet hatte.

Mit diesem Unentschieden sicherte sich Italien den zweiten Platz in der Gruppe hinter Spanien und trifft im Achtelfinale am Samstag in Berlin auf die Schweiz. Kroatien, das mit zwei Punkten und einem Torverhältnis von minus drei eine minimale Chance hat, als einer der besten Gruppendritten weiterzukommen, könnte eine Ära zu Ende gehen sehen: Modric, der die kroatische Nationalmannschaft in den vergangenen erfolgreichen Jahren anführte, könnte sein letztes Länderspiel absolviert haben.

Die Partie war von großer Bedeutung für beide Nationen. Kroatiens Trainer Zlatko Dalic beschrieb sie als ein "K.o.-Spiel ohne Verlängerung". Die kroatischen Fans waren in Topform und begleiteten ihr Team lautstark. Auf dem Spielfeld dominierten die Kroaten zunächst, aber Italiens Torhüter Donnarumma hielt sein Team im Spiel.

In der zweiten Halbzeit überschlugen sich die Ereignisse: Modric verschoss zunächst einen Handelfmeter, traf aber wenig später zur Führung. Die Italiener kämpften verzweifelt und erzielten schließlich in der Nachspielzeit den Ausgleich, der ihnen das Weiterkommen sicherte.

Lars VÖLKERINK /
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