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Mbappe trifft - Frankreich verpasst Gruppensieg

Kylian Mbappe kehrte mit einem Tor zurück, doch Frankreich konnte gegen Polen nur ein Unentschieden erzielen und verfehlte damit den Gruppensieg.

 420 Wörter, Lesezeit von ca. 2 Minuten.

Kylian Mbappe blickte teilnahmslos durch seine Maske, während sein Trainer Didier Deschamps ratlos mit den Schultern zuckte. Trotz Mbappes Rückkehr nach einer Verletzung und seinem ersten EM-Tor, konnte der Weltmeister von 2018 nicht überzeugen: Die enttäuschende Equipe tricolore verschenkte durch ein 1:1 (0:0) gegen die bereits ausgeschiedenen Polen mit Robert Lewandowski in Dortmund den Gruppensieg.

"Ich bin nicht frustriert, aber wir wollten natürlich Gruppenerste werden", sagte Deschamps. "Das erste Ziel ist erreicht. Jetzt geht der Wettkampf von vorne los."

Frankreich findet sich damit für die K.o.-Phase in der vermeintlich stärkeren Hälfte des Turnierbaums wieder, zusammen mit Gastgeber Deutschland, Turnierfavorit Spanien und Portugal. Für den dritten EM-Titel wird es schwer, denn ab dem Viertelfinale warten vermutlich nur noch große Herausforderungen. Im Achtelfinale steht zunächst der Zweite der Gruppe E auf dem Plan, was entweder Belgien, Rumänien, die Slowakei oder die Ukraine sein wird.

Mbappe zog sofort alle Blicke auf sich, nachdem er im Auftaktspiel gegen Österreich einen Nasenbeinbruch erlitten hatte. Der künftige Stürmer von Real Madrid dribbelte gefährlich und sorgte immer wieder für Gefahr. Sein verwandelter Foulelfmeter (56.) brachte den lange Zeit bieder spielenden Franzosen ihr erstes Tor bei diesem Turnier. Beim Jubel nach seinem EM-Premierentreffer riss er sich die Maske vom Gesicht. Lewandowski scheiterte zunächst vom Punkt, traf aber bei der Wiederholung (79.) sicher.

Deschamps hatte um den Einsatz seines Ausnahmekönners ein Geheimnis gemacht, doch es war bereits vor der offiziellen Verkündung bekannt, dass Mbappe zurückkehren würde. Der Stürmer, der zuletzt gegen die Niederlande nicht gespielt hatte, erschien mit einem schwarzen Gesichtsschutz und war erneut die Hauptattraktion im Spiel der Franzosen.

Für Lewandowski endete die EM dagegen enttäuschend. Er hatte verletzungsbedingt gegen die Niederlande gefehlt und war gegen Österreich nur kurz eingesetzt worden. Die Polen waren als erstes Team des Turniers nach zwei Spielen ohne Chance auf das Achtelfinale. Dennoch bestätigte Lewandowski vor der Partie, dass er dem Nationalteam erhalten bleibt und erzielte auch bei seiner vierten EM-Endrunde ein Tor.

Bei seiner Rückkehr in die Startelf bereitete der Ex-Dortmunder den Franzosen mit seinem Team zunächst einige Probleme. Mbappe stand im Blickpunkt, doch die befreit aufspielenden Polen setzten die ersten Warnschüsse ab. Lewandowski selbst köpfte bei der besten Gelegenheit knapp vorbei (34.).

Mbappe benötigte etwas Anlaufzeit. Obwohl er mit seinen Ballaktionen für Begeisterung auf den Tribünen sorgte, fehlten seine unnachahmlichen Tempoläufe zu oft. Besonders tobte er nach einer vergebenen Chance durch Ousmane Dembele (19.), weil N'Golo Kante ihn übersehen hatte.

In den ersten beiden Spielen hatte Frankreich keinen eigenen Treffer erzielt, das 1:0 im Auftaktspiel resultierte aus einem Eigentor von Maximilian Wöber aus Österreich. Kurz vor der Pause hatte Mbappe zweimal die Führung auf dem Fuß (42./45.), doch Polens Lukasz Skorupski, Vertreter von Stammtorhüter Wojciech Szczesny, parierte beide Male stark.

Auch nach dem Seitenwechsel versuchte es Mbappe aus allen Lagen, zunächst ohne Erfolg. Erst als Ousmane Dembele im Strafraum gefoult wurde, zeigte Mbappe beim Elfmeter Nervenstärke. Auf der Gegenseite verursachte der Münchner Dayot Upamecano jedoch ebenfalls einen Strafstoß. Lewandowski erhielt eine zweite Chance nach seinem Fehlschuss, weil sich Frankreichs Keeper Mike Maignan zu früh von der Linie bewegt hatte

ozd