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"In einem Kinderhospiz arbeiten, das könnte ich nicht!"

Dies ist wohl eine der häufigsten Reaktionen, mit der sich Mitarbeitende des Kinder-Hospizes Sternenbrücke konfrontiert sehen, wenn sie von ihrem Beruf erzählen. Sie selbst beschreiben ihn als erfüllend und bereichernd für das eigene Leben.

Hamburg - (ots) - Das Gesicht der kleinen Lea strahlt, als sie in ihrem Rollstuhl über das Außengelände des Kinder-Hospizes Sternenbrücke fährt. An der Hand hält sie Lisa Petersohn, Trauerbegleiterin in der Sternenbrücke, die sich mit verbundenen Augen von dem aufgeweckten Mädchen über das Grundstück führen lässt. Beide lachen. Momente wie diese gehören in diesem besonderen Haus zum Alltag. Lisa, die 12 Jahre als Pflegefachkraft in der Sternenbrücke gearbeitet hat, bevor sie sich der Trauerbegleitung widmete, betont: "Die meisten Menschen verbinden mit dem Wort Kinderhospiz nach wie vor ausschließlich Tod und Trauer. Tatsächlich sind viele Menschen, die die Sternenbrücke das erste Mal besuchen, überrascht, wie viel Freude und Leben hier herrscht. Unser aller Herzensanliegen ist es, die verbleibende Zeit der Kinder mit so viel Leben und erinnerungsreichen Momenten wie nur möglich zu füllen." 

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Für die meisten Mitarbeitenden ist die Arbeit in der Sternenbrücke nicht nur ein Job, sondern eine Herzensangelegenheit. "Hier erfährt man Erdung und besinnt sich auf die wirklich wichtigen Themen", ergänzt Lisa. Das multiprofessionelle Team, das hier tagtäglich vor Ort ist, eint der gemeinschaftliche Gedanke der Kinderhospizarbeit sowie der Wunsch, Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern in jeder Lebenssituation bestmöglich beizustehen. Besonders schön sei es, hier viel Zeit für alle Familienmitglieder zu haben - die erkrankten Gäste, die Eltern und die Geschwister. Den erkrankten jungen Menschen Lebensqualität zu ermöglichen, ihre An- und Zugehörigen zu entlasten und für den weiteren Weg zu stärken, sind nur wenige der gesetzten Ziele. 

Zeitgleich können 12 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die an lebensverkürzenden Erkrankungen leiden, gemeinsam mit ihren An- und Zugehörigen aufgenommen werden. Ein Zimmer wird stets freigehalten - für den Fall, dass sich eine Familie in einer Krisen- oder Notsituation befindet oder ein erkrankter junger Mensch zur Begleitung am Lebensende in das Kinderhospiz kommt. "Natürlich gibt es auch immer wieder schwere Momente, vor allem dann, wenn ein Kind im Laufe der Jahre, in denen die Familie regelmäßig zu kleinen Auszeiten bei uns war, immer mehr Fähigkeiten und irgendwann auch die Kraft zum Leben verliert. Das sind die Momente, in denen unser Team eng zusammenrückt und schaut, wie auf die individuellen Bedürfnisse der Familienmitglieder eingegangen werden kann. Wir arbeiten hier auf Augenhöhe und leben ein respektvolles Miteinander - das macht die Tätigkeit so besonders."

Über die Besonderheiten, als Pflegekraft in einem Kinderhospiz zu arbeiten, hat die Sternenbrücke auch einen Kurzfilm veröffentlicht. Hierin gewähren drei Mitarbeitende einen besonderen Einblick in ihre sensible Arbeit; dabei wird ganz deutlich: in der Pflege im Kinderhospiz zählt nicht nur fachliche Kompetenz, sondern vor allem das Herz, das für das Wohl der Gäste schlägt.

Kinder-Hospiz Sternenbrücke

Foto: Kinder-Hospiz Sternenbrücke

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