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Selenskyj besucht Frontregion Donezk

Selenskyj besucht Frontregion und kritisiert eigene Regierungsvertreter

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigenen Angaben in die Frontregion Donezk in der Ostukraine gereist. "Ich habe diesen Tag in der Region Donezk begonnen, zusammen mit unseren Soldaten, zusammen mit Oberbefehlshaber (Oleksandr) Syrsky und dem neuen Befehlshaber der vereinten Streitkräfte, General (Andrij) Gnatow", sagte Selenskyj am Mittwoch in einem im Onlinedienst Telegram veröffentlichten Video. Darin steht er vor dem Ortsschild der Stadt Pokrowsk.

Gnatow sei ein junger Mann, aber "sein Wissen über die Frontlinie und seine Erfahrung sind genau das, was wir brauchen", fügte Selenskyj hinzu. Er hatte Gnatow ernannt, nachdem dessen Vorgänger Jurij Sodol der Inkompetenz beschuldigt worden war, die zum Tod von Soldaten und Rückschlägen an der Front geführt haben soll. 

Selenskyj sprach auch über Hilfe für die betroffenen Gemeinden in der Region, die in den letzten Monaten die Hauptlast der Kämpfe getragen hat. Er machte auch einen Seitenhieb auf Regierungsvertreter. Diese sollten in den Orten nahe der Front sein, sagte Selenskyj - dort "wo die Menschen sofortige Lösungen brauchen".

"Ich war überrascht, dass einige zuständige Regierungsbeamte seit sechs Monaten oder länger nicht mehr hier waren", sagte er. "Ich werde entsprechende Schlussfolgerungen über sie ziehen."

Im Bereich Pokrowsk greift die russische Armee nach ukrainischen Angaben derzeit besonders heftig an. Russland hatte die ukrainische Region Donezk zusammen mit drei anderen teilweise besetzten Regionen Ende 2022 für annektiert erklärt. Die Industrieregion Donezk wurde schon ab 2014 in Teilen durch vom Kreml unterstützte Separatisten kontrolliert. 

Am Donnerstag wird Selenskyj zum EU-Gipfel in Brüssel erwartet. Nach Angaben aus Paris wird der Staatschef zu Beginn des Treffens der Staats- und Regierungschefs zugegen sein. Nach Angaben von EU-Diplomaten soll dann ein Abkommen über Sicherheitsgarantien für Kiew unterzeichnet werden, auf das sich die EU-Mitgliedstaaten im Vorfeld geeinigt hatten.

oer/bfi


© Agence France-Presse