„Die Ergebnisse der Untersuchung sind erschreckend und müssen die Verantwortlichen bei Lidl aufrütteln. Antibiotikaresistente Keime sind keine Kleinigkeit, sondern stellen für die Menschen eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar. Der Discounter muss hier schnellstens reagieren und dafür sorgen, nur noch Fleisch aus einer deutlich besseren Tierhaltung zu vertreiben, in der massiv weniger Antibiotika zum Einsatz kommt.
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Noch immer ist der Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung deutlich zu hoch. Antibiotikaresistente Keime haben so leichtes Spiel und sind auf mehr als der Hälfte des Geflügelfleisches der Lidl-Eigenmarken zu finden. Mitbewerber von Lidl wie beispielsweise Aldi sind da bereits deutlich weiter und haben einen Umstieg auf Fleisch aus höheren Haltungsstufen bereits angekündigt und teilweise umgesetzt.“
Hintergrund:
Die Albert-Schweitzer-Stiftung für unsere Mitwelt hat 142 Hühnerfleisch-Produkte der Lidl-Eigenmarken in 22 Filialen in mehreren europäischen Ländern auf antibiotikaresistente Keime und andere Krankheitserreger untersuchen lassen. Dabei wurden auf fast allen Proben unterschiedliche Krankheitserreger wie Fäkalkeime, Listerien, Salmonellen oder Campylobakter gefunden. Nur auf zwei der insgesamt 142 Proben wurden keine krankmachenden Keime nachgewiesen.
Die Ergebnisse sind gravierend, insbesondere weil auf jedem zweiten Stück Fleisch ein- oder mehrfach gegen Antibiotika resistente Keime gefunden wurden. Diese entstehen unter anderem durch zu hohen und unsachgemäßen Antibiotikaeinsatz in der industriellen Tierhaltung. Der Einsatz von Antibiotika könnte durch geringere Besatzdichten, kleinere Gruppen und den Einsatz robusterer Rassen deutlich verringert werden.
BUND
Foto: BUND / Simone Neumann
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