Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat kürzlich eine Empfehlung zur Impfung von Neugeborenen und Säuglingen gegen das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) ausgesprochen. Diese Maßnahme soll schwere Atemwegsinfektionen verhindern, die besonders in den ersten Lebensmonaten gefährlich sein können.
Hintergrund zu RSV
RSV ist ein weltweit verbreiteter Erreger, der üblicherweise milde Symptome wie Erkältungen hervorruft. Bei bestimmten Risikogruppen, darunter Neugeborene, Säuglinge, ältere Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem, kann RSV jedoch zu schweren Atemwegserkrankungen führen. In Deutschland sind RSV-Infektionen die häufigste Ursache für Krankenhauseinweisungen bei Säuglingen.
Empfehlungen der Stiko
Die Stiko empfiehlt den Einsatz des monoklonalen Antikörpers Nirsevimab zur Prophylaxe von RSV-Infektionen. Dieser soll einmalig in der ersten RSV-Saison der Neugeborenen und Säuglinge verabreicht werden, die üblicherweise zwischen Oktober und März liegt. Durch diese Impfung sollen insbesondere Krankenhausaufenthalte und Todesfälle sowie Versorgungsengpässe im stationären und ambulanten Bereich vermieden werden.
Begründung der Empfehlung
Die Empfehlung basiert auf Beobachtungen aus dem Winter 2022, als die Zahl der Klinikbehandlungen bei Neugeborenen und Säuglingen aufgrund von RSV-Infektionen signifikant anstieg. Dieser Anstieg wurde teilweise auf Nachholeffekte nach der Coronapandemie zurückgeführt. Die Stiko betont, dass die Impfung besonders wichtig für Neugeborene und Säuglinge mit erhöhtem Risiko für eine schwere RSV-Infektion ist, wie beispielsweise Frühgeborene oder Kinder mit schweren Herzfehlern.
Durchführung der Impfung
Babys, die zwischen April und September geboren werden, sollten Nirsevimab im Herbst vor Beginn ihrer ersten RSV-Saison erhalten. Neugeborene, die während der RSV-Saison geboren werden, sollen die Impfung möglichst rasch nach der Geburt bekommen.
Bedeutung der monoklonalen Antikörper
Monoklonale Antikörper, wie Nirsevimab, sind im Labor hergestellte Proteine, die das Immunsystem bei der Bekämpfung von Infektionen unterstützen. Diese Art der Prävention ist sicher und wird in der Regel gut vertragen. Es ist das erste Mal, dass die Stiko eine solche Prävention standardmäßig empfiehlt.
Fazit
Die Empfehlung der Stiko zur Impfung gegen RSV ist ein wichtiger Schritt zum Schutz der jüngsten und am meisten gefährdeten Mitglieder unserer Gesellschaft. Durch die Einführung von Nirsevimab können schwere Krankheitsverläufe bei Neugeborenen und Säuglingen effektiv verhindert werden, was nicht nur ihre Gesundheit schützt, sondern auch das Gesundheitssystem entlastet.
Quellen
- Ständige Impfkommission (Stiko)
- Robert Koch-Institut (RKI)
- Veröffentlichungen und Empfehlungen zur RSV-Prophylaxe
Durch diese strukturierte und wissenschaftlich fundierte Empfehlung trägt die Stiko maßgeblich zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit und zum Schutz der Kleinsten in unserer Gesellschaft bei.
OZD / Redaktion Gesundheit
Bild: AFP