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Frankreichs Sieger ist das links-grüne Wahlbündnis (NFP)

Die Wahlen haben Premierminister Gabriel Attal dazu veranlasst, seinen Rücktritt anzukündigen

Die Parlamentswahl in Frankreich hat zu einer überraschenden Wendung geführt: Das links-grüne Wahlbündnis, bekannt als Neue Volksfront (NFP), hat nach der zweiten Wahlrunde die meisten Sitze gewonnen und sich zur stärksten Kraft entwickelt. Prognosen zufolge erreicht das Bündnis zwischen 171 und 187 Sitze, während das rechtspopulistische Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen auf 134 bis 152 Sitze kommt, obwohl es zuvor als Favorit gegolten hatte. Das Regierungslager von Präsident Emmanuel Macron, das seine relative Mehrheit verloren hat, belegt nun mit 152 bis 163 Sitzen den zweiten Platz.

Die Wahlen haben Premierminister Gabriel Attal dazu veranlasst, seinen Rücktritt anzukündigen, obwohl er aufgrund der bevorstehenden Olympischen Spiele möglicherweise vorläufig im Amt bleibt. Dies liegt in der Entscheidung von Präsident Macron, der das Kabinett als geschäftsführende Regierung beibehalten könnte.

Die politische Landschaft Frankreichs ist nun von Instabilität geprägt. Keiner der drei großen Blöcke – die links-grüne NFP, das Regierungslager und die RN – hat eine absolute Mehrheit, was zu Blockaden und einer möglichen politischen Krise führen könnte. Die Situation wird durch interne Spannungen innerhalb des links-grünen Bündnisses und die Ablehnung einer Zusammenarbeit mit dem Regierungslager weiter verschärft.

Jean-Luc Mélenchon von La France Insoumise (LFI), der größten Gruppe innerhalb des NFP, beansprucht das Recht auf Regierungsbildung. Allerdings gibt es Widerstände sowohl innerhalb des Bündnisses als auch von anderen Parteien. Sozialisten-Chef Olivier Faure hat eine Zusammenarbeit mit dem Regierungslager ausdrücklich ausgeschlossen und fordert grundlegende Änderungen wie die Abschaffung der Rentenreform.

Die Wahlbeteiligung war mit rund 67 Prozent ungewöhnlich hoch, was die politische Polarisierung und die Bedeutung dieser Wahlen unterstreicht. Marine Le Pen zeigt sich trotz des Verlustes optimistisch und betont, dass der Sieg ihrer Partei nur aufgeschoben sei.

Insgesamt stehen Frankreichs politische Akteure vor einer herausfordernden Zeit, in der die Fähigkeit zur Zusammenarbeit und Kompromissbereitschaft auf die Probe gestellt wird.

OZD

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