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Wehretat-Debatte: Heeresinspekteur sieht ernste Konsequenzen für die Bundeswehr

Heeresinspekteur Alfons Mais warnt vor gravierenden Folgen für die Bundeswehr, sollte der Wehretat nicht weiter aufgestockt werden. Lesen Sie weiter, um mehr über seine Aussagen und die aktuellen politischen Entwicklungen zu erfahren.

Heeresinspekteur Alfons Mais hat vor schwerwiegenden Folgen für die Bundeswehr gewarnt, wenn der Wehretat nicht weiter aufgestockt wird. Notwendige Beschaffungen müssten dann ausfallen, sagte der Generalleutnant dem Nachrichtenmagazin „Focus“ laut Vorabmeldung vom Donnerstag. Dies führe dazu, dass die Truppe „über einen noch längeren Zeitraum“ mit „hohlen Strukturen“ zurechtkommen müsse.

„Wir müssen uns - übrigens gesamtgesellschaftlich - entscheiden: Machen wir Verteidigungspolitik nach Bedrohungslage oder nach Kassenlage,“ fragte Mais. „Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif. So habe ich Zeitenwende verstanden.“

Der Kompromiss der „Ampel“-Spitzen für den Staatshaushalt des kommenden Jahres sieht einen kleineren Verteidigungsetat vor, als von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) gefordert. Dieser hatte einen Bedarf von rund 58 Milliarden Euro angemeldet, der Kompromiss sieht lediglich rund 53 Milliarden Euro vor. Bis zum Jahr 2028 soll der Wehretat dann aber auf rund 80 Milliarden Euro anwachsen.

Mais sieht seine Truppe noch lange nicht am Ziel. Deutschland habe der Nato drei Divisionen zu stellen. „Die erste, ab 2025, bekommen wir mit Ach und Krach aus dem Bestand hin,“ betonte er. „Die zweite, ab 2027, ist komplett auf die Zuläufe aus dem Sondervermögen angewiesen.“ Oberstes Ziel müsse für alle Verbände die materielle Vollausstattung sein. „Darunter kann es keine 'Kriegstüchtigkeit' geben,“ so Mais.

Der Heeresinspekteur forderte trotz bereits angestoßener Reformen mehr Tempo: „Wenn ich all die Verpflichtungen, die wir eingegangen sind, auf der Zeitachse pünktlich erfüllen will, müssen wir schneller werden.“ Derzeit baue das Heer beispielsweise wieder eine eigene Flugabwehr auf. Diese werde nicht vor 2028 einsatzbereit sein. All die Veränderungen, die die Bundeswehr gerade durchmacht, nannte Mais eine „Operation am offenen Herzen.“

ozd

Die OZD-Prognose:

Die Debatte um den Wehretat wird in den kommenden Monaten weiter an Intensität gewinnen. Sollten die Mittel nicht wie gefordert aufgestockt werden, könnten die geplanten Beschaffungen und Reformen der Bundeswehr erheblich verzögert werden. Dies könnte nicht nur die Einsatzbereitschaft der Truppe beeinträchtigen, sondern auch Deutschlands Verpflichtungen gegenüber der Nato gefährden. Vielleicht sogar Putin in seinen Machtbestrebungen annimieren!


OZD-Wissen to go

Wer ist Alfons Mais?

Generalleutnant Alfons Mais ist der Heeresinspekteur der Bundeswehr. Er ist verantwortlich für die Führung und Einsatzbereitschaft des Heeres und hat sich wiederholt für eine stärkere finanzielle Ausstattung der Truppe eingesetzt. Weitere Informationen über seine Arbeit finden Sie auf der offiziellen Seite der Bundeswehr hier.


OZD

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