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Eskalation im Gazastreifen: Angriff auf Hamas-Militärchef

Palästinenserorganisation bricht Waffenruhe-Gespräche ab

Die israelische Armee hat bei einem Angriff auf den Süden des Gazastreifens zwei hochrangige Hamas-Vertreter ins Visier genommen, darunter den Militärchef der islamistischen Palästinenserorganisation, Mohammed Deif. Laut Israel handelte es sich um einen gezielten Angriff nahe der Stadt Chan Junis, während die Hamas von mehr als 90 Toten im Flüchtlingslager al-Mawasi sprach. Aus Hamas-Kreisen hieß es, Deif sei am Leben. Aufgrund der "Massaker an unbewaffneten Zivilisten" breche die Hamas die Verhandlungen über eine Waffenruhe vorerst ab.

Israelische und Hamas-Aussagen im Konflikt

Nach Angaben der israelischen Armee erfolgte der Einsatz in einem "umzäunten Gebiet (...), in dem sich nach unseren Informationen nur Hamas-Terroristen aufhielten und keine Zivilisten anwesend waren". Bei einem Großteil der Getöteten handle es sich um "Terroristen". Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte, seine Regierung habe "keine Gewissheit", ob Deif und der Kommandeur der Hamas-Brigade in Chan Junis, Rafa Salama, getötet worden seien.

Mohammed Deif: Gesuchter Militärchef

Mohammed Deif, Anführer der Essedin-al-Kassam-Brigaden, ist seit Jahrzehnten einer der meistgesuchten Köpfe der Hamas. Er soll für die Tötung zahlreicher Zivilisten und Soldaten verantwortlich sein. Neben Deif gelten auch Salama sowie die Hamas-Spitzen Jahja Sinwar und Ismail Hanija als Drahtzieher des Hamas-Überfalls auf Israel am 7. Oktober, der den aktuellen Krieg im Gazastreifen auslöste.

Die Folgen des Angriffs

Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium wurden bei dem Angriff 92 Menschen getötet, darunter viele Frauen und Kinder. Es gab 300 Verletzte. Das Ministerium sprach von einem "abscheulichen Massaker". Das Gebiet al-Mawasi, als "humanitäre Zone" ausgewiesen, war besonders schwer betroffen.

Waffenruhe-Gespräche abgebrochen

In Reaktion auf den Angriff erklärte die Hamas, sich aus den Verhandlungen über eine Feuerpause und die Geiselfreilassung zurückzuziehen. Hamas-Politbürochef Ismail Hanija informierte die Vermittler Katar und Ägypten über die Entscheidung, die Gespräche aufgrund der "mangelnden Ernsthaftigkeit" Israels abzubrechen. Der Plan sah eine sechswöchige Feuerpause und die Freilassung israelischer Geiseln vor.

Fortdauernde Gewalt

Unterdessen setzte Israel seine Angriffe auf den Gazastreifen fort. Die israelische Armee erklärte, die Einsätze in Gaza und Rafah weiterzuführen. Rettungskräfte berichteten von mindestens acht Toten in Gaza.

OZD-Prognose

Angesichts der jüngsten Eskalationen und der abgebrochenen Waffenruhe-Gespräche ist eine baldige Entspannung der Lage im Gazastreifen unwahrscheinlich. Die fortgesetzten Angriffe und die Reaktionen der Hamas deuten auf eine weitere Verlängerung des Konflikts hin.

Beurteilung

Positive Kritik:

- Gezielte Einsätze: Israel betont, dass der Angriff auf Terroristen abzielte, um die Sicherheit zu gewährleisten.

- Verhandlungserfolge: Die vorherigen Verhandlungsfortschritte könnten als Grundlage für zukünftige Gespräche dienen.

Negative Kritik:

- Zivile Opfer: Der Tod von Zivilisten verschärft die humanitäre Krise und führt zu internationaler Kritik.

- Abgebrochene Verhandlungen: Der Abbruch der Gespräche verzögert eine mögliche friedliche Lösung und die Freilassung von Geiseln.

Wer ist Mohammed Deif?

Mohammed Deif ist der Militärchef der Essedin-al-Kassam-Brigaden, des militärischen Arms der Hamas, und seit Jahrzehnten einer der meistgesuchten Terroristen Israels. Er wird für zahlreiche Angriffe auf Zivilisten und Soldaten verantwortlich gemacht. Offizielle Website der Hamas: [hamas.ps](https://www.hamas.ps)

Was ist die Hamas?

Die Hamas ist eine islamistische Palästinenserorganisation, die sowohl eine politische als auch eine militärische Rolle im Gazastreifen spielt. Sie wird von Israel, den USA, der EU und anderen Ländern als Terrororganisation eingestuft. Offizielle Website: [hamas.ps](https://www.hamas.ps)

OZD / Bild AFP 

Alle Angaben ohne Gewähr

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