Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

BIPAM - schon mal gehört?

Ampel-Koalition schafft neue Behörde für Gesundheitsprävention

BIPAM: Neue Behörde soll Gesundheitsprävention revolutionieren

Die Bundesregierung unter der Ampel-Koalition hat einen bedeutenden Schritt zur Verbesserung der Gesundheitsprävention unternommen. Mit der Einrichtung des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) will Deutschland seine Position bei der Vorsorge und Früherkennung von Krankheiten wie Krebs und Herzkrankheiten stärken. Der Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte am Mittwoch, dass das Bundeskabinett die Errichtung des BIPAM beschlossen habe.

Ziele der neuen Behörde

„Deutschland muss bei Vorsorge und Früherkennung von Krebs- oder Herzkrankheiten endlich von den hinteren Plätzen in Europa an die Spitze kommen“, betonte Lauterbach. Das BIPAM soll dabei eine zentrale Rolle spielen. Durch den verstärkten Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis soll die Prävention in der Bevölkerung verbessert und chronische Krankheiten sowie deren kostenintensive Behandlungen vermieden werden.

Aufgaben und Struktur des BIPAM

Das BIPAM wird mit der Aufgabe betraut, den Gesundheitszustand der Bevölkerung zu überwachen, Präventionsmaßnahmen zu entwickeln und die Bürgerinnen und Bürger verständlich zu informieren. Damit übernimmt das BIPAM Aufgaben, die bisher vom Robert-Koch-Institut (RKI) wahrgenommen wurden. Das RKI soll sich zukünftig ganz auf die Abwehr von Infektionskrankheiten konzentrieren.

Ergänzung bestehender Institutionen

Laut Lauterbach sollen das RKI und das BIPAM sich gegenseitig ergänzen. Ziel sei es, „ein starkes Institut für Infektionskrankheiten und ein starkes Institut für Nicht-Infektionskrankheiten“ zu schaffen. Im neuen Institut wird zudem die bisherige Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) integriert. Diese Neuausrichtung war bereits im Koalitionsvertrag der Ampelparteien festgeschrieben.

Sitz und Arbeitsbeginn

Das BIPAM wird seinen Hauptsitz in Köln haben, mit einer Außenstelle in Berlin. Die Behörde soll ihre Arbeit im Januar 2025 aufnehmen und somit rechtzeitig zur Umsetzung der geplanten Gesundheitsreformen bereitstehen.

OZD-Prognose

Die Gründung des BIPAM könnte einen Wendepunkt in der deutschen Gesundheitsprävention darstellen. Durch eine spezialisierte und fokussierte Behörde können Präventionsmaßnahmen gezielter und effektiver umgesetzt werden. Die Bündelung der Aufgaben und Ressourcen verspricht eine effizientere Nutzung der verfügbaren Mittel und eine verbesserte Gesundheitsaufklärung der Bevölkerung. Dennoch bleibt abzuwarten, wie die Umsetzung in der Praxis erfolgt und ob das BIPAM die hohen Erwartungen erfüllen kann.

Kritik und Einschätzung

Positiv zu bewerten ist die klare Fokussierung auf Prävention und die Schaffung einer spezialisierten Behörde. Dies könnte langfristig zu einer Reduktion von chronischen Krankheiten und damit verbundenen Behandlungskosten führen. Die Integration der BZgA und die klare Aufgabenverteilung zwischen BIPAM und RKI sind Schritte in die richtige Richtung.

Negativ ist anzumerken, dass die Schaffung einer neuen Behörde auch mit erheblichen Kosten verbunden ist. Zudem wird es eine Herausforderung sein, die Zusammenarbeit zwischen den bestehenden Institutionen und dem neuen BIPAM reibungslos zu gestalten. Kritiker warnen davor, dass die bürokratische Komplexität weiter zunehmen könnte, ohne dass dies automatisch zu besseren Ergebnissen führt.

Wer ist Karl Lauterbach?

Karl Lauterbach ist seit 2021 Bundesgesundheitsminister und seit langem ein prominenter Verfechter von Gesundheitsreformen in Deutschland. Als Mediziner und Gesundheitsökonom hat er sich stets für evidenzbasierte Gesundheitsmaßnahmen und die Verbesserung der Prävention eingesetzt. [Offizielle Website von Karl Lauterbach](https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/leitung/karl-lauterbach.html)

Was macht das Robert-Koch-Institut (RKI)?

Das Robert-Koch-Institut ist eine zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention. Es ist verantwortlich für die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere Infektionskrankheiten. [Offizielle Website des RKI](https://www.rki.de/DE/Home/homepage_node.html)

Was ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)?

Die BZgA ist eine Behörde des Bundesministeriums für Gesundheit, die für die gesundheitliche Aufklärung und Prävention zuständig ist. Sie entwickelt Kampagnen und Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention von Krankheiten. Offizielle Website der BZg: https://www.bzga.de


OZD / AFP

Alle Angaben ohne Gewähr

Bitte empfehlen Sie diesen Artikel weiter!