Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Lawrow: Moskau offen für Dialog mit künftigem US-Präsidenten

Russland zeigt sich offen für die Zusammenarbeit mit dem nächsten US-Präsidenten. Erfahren Sie mehr über die Aussagen von Außenminister Lawrow und die möglichen Auswirkungen auf die internationale Politik.

Dreieinhalb Monate vor der Präsidentschaftswahl in den USA hat sich die russische Regierung zur Zusammenarbeit mit dem nächsten Präsidenten bereiterklärt. "Wir werden mit jedem US-Staatsoberhaupt zusammenzuarbeiten, das das amerikanische Volk wählt und das bereit ist, einen fairen und von gegenseitigem Respekt geprägten Dialog zu führen," sagte Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch (Ortszeit) in einer Pressekonferenz bei der UNO in New York.

"Wir haben mit Präsident Trump zusammengearbeitet," sagte Lawrow auf die Frage, wie sich die Beziehungen zwischen Washington und Moskau ändern würden, wenn der republikanische Ex-Präsident Donald Trump erneut in das Amt gewählt würde. Während Trumps Amtszeit seien zwar Sanktionen gegen Russland verhängt worden. Doch immerhin habe es damals "einen Dialog zwischen uns und Washington auf höchster Ebene" gegeben. "Im Moment gibt es keinen solchen Dialog," sagte Lawrow.

Die Haltung des am Mittwoch nominierten republikanischen Vizepräsidentenkandidaten J.D. Vance, der die Unterstützung der USA für die Ukraine im Krieg gegen Russland ablehnt, begrüßte Lawrow. "Er ist für den Frieden, für die Beendigung der bisherigen Unterstützung, und das können wir nur begrüßen. Denn das ist es, was wir brauchen: die Ukraine nicht mehr mit Waffen vollzupumpen, und dann wird der Krieg enden," sagte der russische Chefdiplomat.

Trump war am Montag beim Parteitag seiner Republikaner offiziell zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahl am 5. November ernannt worden. In der Vergangenheit hat er immer wieder Bewunderung für den russischen Staatschef Wladimir Putin bekundet. Auch hat Trump angekündigt, dass er nach einem Wahlsieg den Ukraine-Krieg noch vor seinem Amtsantritt im Januar beenden würde.

Der amtierende Präsident Joe Biden ist hingegen ein harter Kritiker Putins. Die Beziehungen zwischen Washington und Moskau haben sich während seiner Amtszeit infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine drastisch verschlechtert. Biden will für eine zweite Amtszeit kandidieren, sieht sich aber aus den Reihen seiner eigenen Demokratischen Partei mit Zweifeln an seiner mentalen Fitness und zunehmenden Forderungen nach seinem Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen konfrontiert.

ozd

Kommentar

Russlands Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit dem nächsten US-Präsidenten, unabhängig von dessen Identität, ist ein strategischer Schritt, um die diplomatischen Beziehungen aufrechtzuerhalten. Außenminister Sergej Lawrows Betonung auf einen "fairen und von gegenseitigem Respekt geprägten Dialog" zeigt Russlands Interesse an stabilen bilateralen Beziehungen.

Dialogbereitschaft als strategische Positionierung

Die Aussage, dass Russland mit jedem gewählten US-Präsidenten zusammenarbeiten wird, signalisiert Offenheit und Flexibilität in der Außenpolitik. Diese Positionierung könnte als Versuch gesehen werden, die Spannungen zu entschärfen und die Möglichkeit einer diplomatischen Lösung im Ukraine-Konflikt zu fördern, insbesondere wenn die USA bereit sind, ihre Unterstützung für die Ukraine zu überdenken.

Trump vs. Biden: Unterschiedliche Dynamiken

Während Trumps frühere Amtszeit durch persönliche Bewunderung für Putin und gelegentlichen Dialog geprägt war, verfolgt Biden eine härtere Linie gegenüber Russland. Die Aussicht auf eine mögliche Wiederwahl Trumps könnte Russland Hoffnung auf eine Wiederaufnahme direkter Gespräche geben. Lawrows Kommentare zu J.D. Vance spiegeln diese Hoffnung wider, da Vance für eine Reduzierung der US-Unterstützung für die Ukraine steht.

Auswirkungen auf den Ukraine-Konflikt

Lawrows positive Reaktion auf Vance's Haltung zeigt, dass Russland eine mögliche Veränderung der US-Politik gegenüber der Ukraine aufmerksam beobachtet. Eine Reduzierung der Unterstützung könnte die Dynamik des Konflikts erheblich verändern. Lawrows Bemerkung, dass das "Aufhören, die Ukraine mit Waffen vollzupumpen," den Krieg beenden würde, verdeutlicht Russlands Sichtweise, dass westliche Unterstützung den Konflikt verlängert.

Die OZD-Prognose

Die diplomatischen Beziehungen zwischen Russland und den USA werden stark von den Ergebnissen der kommenden Präsidentschaftswahlen beeinflusst. Sollte Trump gewinnen, ist mit einer Wiederaufnahme direkter Gespräche zu rechnen. Sollte Biden wiedergewählt werden, wird die harte Haltung gegenüber Russland voraussichtlich fortgesetzt. Unabhängig vom Wahlausgang wird Russland weiterhin eine strategische Position einnehmen und auf günstige Bedingungen für Verhandlungen hoffen.


OZD-Wissen to go: 

Wer ist Sergej Lawrow?

Sergej Lawrow ist der Außenminister der Russischen Föderation und ein erfahrener Diplomat, der seit 2004 im Amt ist. Er ist bekannt für seine harte und oft konfrontative Haltung in internationalen Angelegenheiten und spielt eine zentrale Rolle in der russischen Außenpolitik.

YouTube-Video von Sergej Lawrow

Sehen Sie sich hier ein Video über Sergej Lawrow an: Sergej Lawrow - Highlights.


Was ist die UNO?

Die Vereinten Nationen (UNO) sind eine internationale Organisation, die 1945 gegründet wurde, um Frieden und Sicherheit zu fördern, die Zusammenarbeit zwischen den Nationen zu stärken und die Menschenrechte zu schützen.

Offizielle Website der UNO: un.org

OZD

Bitte empfehlen Sie diesen Artikel weiter! News und Nachrichten zum Nachschlagen ohne Paywall. Bitte weitersagen!

Alle Angaben ohne Gewähr.