Die chinesische Führung hat Lösungen für die schwerwiegende Krise des Immobiliensektors des Landes versprochen. Der Vorstand der Kommunistischen Partei habe am Donnerstag eine "Resolution zur Vertiefung von Reformen" verabschiedet, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Zentral dabei seien "die Vorbeugung und Lösung von Risiken in Schlüsselbereichen wie Immobilien und der Verschuldung lokaler Regierungen".
Die Partei- und Staatsführung um Präsident Xi Jinping hatte sich diese Woche für ihr Spitzentreffen in Peking versammelt. Im Fokus dabei stand die derzeitige Schwächephase der chinesischen Wirtschaft. Die Erholung seit dem Ende der strengen Corona-Einschränkungen im Land ist bislang deutlich verhaltener ausgefallen als erhofft.
Beim Führungstreffen wurden laut Xinhua keine konkreten Schritte vereinbart. Die neuen Leitlinien sehen etwa vor, "aktiv die Inlandsnachfrage anzukurbeln". Auch solle "die Rolle der Marktmechanismen stärker zur Geltung kommen und ein faireres und dynamischeres Marktumfeld geschaffen werden". Zugleich kündigten die Spitzenfunktionäre an, "Marktversagen auszugleichen" und "den Kreislauf der Volkswirtschaft zu glätten".
Zu den dringlichsten Problemen der Wirtschaft gehört der angeschlagene Immobiliensektor, der lange als wichtiger Wachstumsmotor galt. Der Bauboom der vergangenen Jahrzehnte geschah jedoch hauptsächlich auf Pump - die Unternehmen der Branche verschuldeten sich heillos. Eine Reihe riesiger Immobilienkonzerne steht heute vor der Zahlungsunfähigkeit, Projekte werden nicht fertiggestellt und die Preise sind im Keller.
Auf möglichen Gegenwind der Bevölkerung bereitet sich die Pekinger Führung offenbar auch vor. Laut Xinhua wurde bei dem Parteitreffen beschlossen, "die öffentliche Meinung stärker zu lenken und ideologischen Risiken wirksam vorzubeugen und sie zu beseitigen".
Kommentar
Die Zusicherung der chinesischen Führung, die Immobilienkrise in den Griff zu bekommen, ist ein wichtiger Schritt zur Stabilisierung der chinesischen Wirtschaft. Doch die Herausforderungen sind enorm und erfordern konkrete Maßnahmen, die über bloße Versprechen hinausgehen.
Ein wichtiger Sektor in der Krise
Der Immobiliensektor war lange ein zentraler Wachstumsmotor der chinesischen Wirtschaft. Doch die immense Verschuldung und die daraus resultierenden Zahlungsausfälle haben den Sektor in eine tiefe Krise gestürzt. Die aktuelle Situation zeigt, wie gefährlich ein auf Pump basierendes Wachstum sein kann. Die chinesische Regierung steht nun vor der schwierigen Aufgabe, diesen Sektor zu stabilisieren und gleichzeitig eine Überhitzung der Wirtschaft zu vermeiden.
Fehlende konkrete Maßnahmen
Obwohl die Führungsspitze verspricht, die Krise zu bewältigen, fehlen konkrete Maßnahmen. Die bloße Ankündigung, die Inlandsnachfrage anzukurbeln und Marktmechanismen zu stärken, reicht nicht aus. Es bedarf detaillierter Pläne und sofortiger Umsetzungen, um Vertrauen wiederherzustellen und die Wirtschaft anzukurbeln.
Öffentliche Meinung und ideologische Kontrolle
Die Bemühungen, die öffentliche Meinung zu lenken und ideologische Risiken zu vermeiden, zeigen, dass die Regierung auch auf möglichen sozialen Unmut vorbereitet ist. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass man mit Unzufriedenheit und Protesten rechnet, sollte die Wirtschaft nicht schnell genug wieder auf die Beine kommen.
Die chinesische Führung steht vor großen Herausforderungen, um die Immobilienkrise zu bewältigen und die Wirtschaft zu stabilisieren. Die Ankündigungen sind ein Schritt in die richtige Richtung, doch es bedarf konkreter Maßnahmen und schneller Umsetzungen, um Vertrauen zu schaffen und das Wachstum wieder anzukurbeln.
ozd
Die OZD-Prognose
Die chinesische Wirtschaft wird in den kommenden Monaten weiterhin mit großen Herausforderungen konfrontiert sein. Die Maßnahmen zur Stabilisierung des Immobiliensektors und zur Ankurbelung der Inlandsnachfrage müssen schnell und effektiv umgesetzt werden, um eine tiefere Wirtschaftskrise zu vermeiden. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die chinesische Führung in der Lage ist, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern und die Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen.
Ein scheitern könnte zur Auflehnung führen.
OZD-Wissen to go:
Wer ist Xi Jinping?
Xi Jinping ist der Präsident der Volksrepublik China und Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas. Er ist seit 2013 im Amt und hat sich als eine der mächtigsten Figuren in der modernen chinesischen Geschichte etabliert.
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Was ist die Kommunistische Partei Chinas?
Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ist die regierende Partei der Volksrepublik China. Sie wurde 1921 gegründet und hat seit 1949 die politische Kontrolle über das Land.
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Offizielle Website der KPCh: cpc.people.com.cn
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