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Was tun bei Suiziddrohungen und -ankündigungen?

Das Vorurteil, dass sich ein Mensch, der von Selbsttötung spricht, nichts antut ist falsch.

Große Hoffnungslosigkeit und Äußerungen wie: „Es hat ja doch alles gar keinen Sinn mehr...“, „Irgendwann muss auch mal Schluss      sein...“, „Es muss jetzt was passieren...“ sind bei depressiven Menschen Hinweise auf  eine ernste Gefährdung.

Angelegenheiten ordnen, Abschied nehmen

Viele Menschen möchten vor einem Suizid ihre Angelegenheiten ordnen. Beispielsweise  verschenken sie Wertgegenstände, setzen ihr Testament auf oder verabschieden sich von ihren Freunden und Verwandten. Wer fest zum Suizid  entschlossen ist, wirkt oft ruhiger, gefestigter und weniger verzweifelt. Die Mitwelt kann  zu dem trügerischen Schluss kommen, es gehe mit der-/demjenigen endlich wieder  aufwärts.

Was können Sie tun, wenn Sie einen akut suizidgefährdeten Menschen kennen?

Sprechen Sie das Thema an!
Wenn Sie den Verdacht hegen, dass ein Freund oder Angehöriger suizidgefährdet ist, sollten Sie ihn in ruhiger und sachlicher Weise darauf ansprechen. Die Befürchtung,  man  könne dadurch den Suizid erst provozieren, ist falsch. In aller Regel stellt es für  einen suizidgefährdeten Menschen eine Entlastung dar, mit einer anderen Person über  die quälenden Gedanken sprechen zu können.

Ziehen Sie professionelle Hilfe hinzu!

Versuchen Sie sich nicht als Therapeut, sondern unterstützen Sie den Betroffenen, professionelle Hilfe zu suchen. Hilfe können Sie bspw. bei einem niedergelassenen  Arzt/Psychotherapeuten oder in einer Klinik suchen. 

Sorgen Sie für den Menschen!

Zeigen Sie Ihrem Gegenüber, dass Sie für ihn da sind. Übernehmen Sie in der akuten  Situation Verantwortung für den anderen. Begleiten Sie die gefährdete Person zum Arzt  oder in die Klinik. Nachts kann das die psychiatrische Notfallambulanz sein, aber auch  der ärztliche Notdienst.

Das Wichtigste bei akuter Suizidalität ist, nicht alleine in der aussichtslos erscheinenden  Situation zu bleiben, sondern sich trotz oft vorhandener Scham- und Schuldgefühle einer anderen Person anzuvertrauen.

Wenn ein Mensch unmittelbar von Suizid bedroht ist, er aber in keiner Weise mehr über  ein Gespräch erreichbar ist und nicht bereit ist gemeinsam Hilfe aufzusuchen, so sollte  zu seinem Schutz der Notarzt verständigt werden. Bitte berichten Sie dem Notarzt  genau  von der Situation und lassen Sie den betroffenen Menschen bis zum Eintreffen  des Notarztes nicht allein.

Das Wichtigste ist, Zeit zu gewinnen, da der Wunsch zu sterben fast immer nur ein  vorübergehender Zustand ist und auch bei schwierigen Lebenssituationen meist der  Lebensmut zurückkehrt.

MCG Medical Consulting Group GmbH