Darauf hat die europäische Polizeibehörde Europol am Montag hingewiesen. Kriminelle nutzten verstärkt KI-Werkzeuge und -Dienste, um explizite Bilder von Kindesmissbrauch zu erzeugen, legte Europol in einem 37-seitigen Bericht zu den gegenwärtigen Bedrohungen im Internet dar.
Dieses Vorgehen vergrößere "die Menge an rechtswidrigem Material im Umlauf und kompliziert die Identifizierung von Opfern ebenso wie Tätern", hob die in Den Haag ansässige EU-Behörde hervor. Mit KI bearbeitetes oder erzeugtes kinderpornografisches Material mache mittlerweile "einen bedeutenden und wachsenden Teil von kinderpornografischem Material im Internet aus".
Europol sieht KI-generierte Kinderpornos selbst
dann äußerst kritisch, wenn sie vollkommen künstlich erzeugt werden und
kein echtes Opfer dargestellt wird. Auch solche Darstellungen von
sexualisierter Gewalt gegen Minderjährige trügen dazu bei, "Kinder zu
Objekten zu machen und zu sexualisieren", warnte Europol.
Laut einer im Mai veröffentlichten Studie der Universität Edinburgh werden jährlich weltweit mehr als 300 Millionen Kinder Opfer von sexualisierter Gewalt im Internet. Dazu zählen sogenannte Sextorsion, also die Erpressung von Minderjährigen mit intimen Fotos von ihnen, oder auch mit KI gefälschte Sex-Fotos und -Videos von Kindern.
Die verstärkte Nutzung von KI löst weltweit Befürchtungen wegen missbräuchlicher Nutzung der Technologie aus. So können mit KI sogenannte Deepfakes angefertigt werden - vom Computer erstellte, aber echt wirkende Bilder und Videos, die auf einer realen Vorlage beruhen.
AFP