Das deutsche Schwimmteam um Olympiasieger Florian Wellbrock geht mit wissenschaftlicher Unterstützung das Freiwasser-Abenteuer in der Seine an, fischt aber dennoch im Trüben. Strömungsmessungen des Instituts für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES) sollen bei den Rennen am 8. und 9. August helfen, die Ideallinie zu finden.
"Sie haben in einem sehr aufwändigen Prozess die Strömungen an jeder möglichen Stelle auf der Wettkampfstrecke gemessen und uns ein Strömungsprofil erarbeitet, das wir hoffentlich zu unserem Vorteil nutzen können," sagte Leistungssportdirektor Christian Hansmann vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV). Doch ob überhaupt in der Seine geschwommen werden kann, ist noch offen.
"Wir gehen diese Sportart sehr wissenschaftlich an," betonte der ehemalige Freiwasserschwimmer, "wir hoffen, dass sich das am Ende auszahlt. Wir werden die Analyse nutzen, in der Hoffnung, dass wir einen kleinen Geschwindigkeitsvorteil bekommen, wenn wir an der richtigen Stelle schwimmen." Die relativ starke Strömung in der Seine ist für ein Rennen auf diesem Niveau äußerst ungewöhnlich. Sie verstärkt sich, wenn es regnet.
Aktuell ist die Wasserqualität, die vor wenigen Wochen noch die Testrennen unmöglich machte, kein Problem. "Wenn es nicht regnet, sondern trockenes, sonniges Wetter wie jetzt ist, sollte es passen," sagte Hansmann. Dennoch wird sich erst kurzfristig entscheiden, ob tatsächlich nach Plan geschwommen werden kann. Die Wasserqualität wird jeden Morgen um 4.00 Uhr gemessen. Danach werde entschieden, ob ein Rennen verschoben oder gar verlegt werden muss. "Letzte Ausweichmöglichkeit ist am letzten Tag die Ruderregattastrecke," erklärte Hansmann.
Auf ein Training in der Seine werden die Goldkandidaten Wellbrock und Leonie Beck sowie die weiteren deutschen Starter Oliver Klemet und Leonie Märtens wohl verzichten - aus Angst, wegen Bakterien im Wasser zu erkranken. "Ich denke, wir werden das Risiko nicht eingehen," sagte Hansmann. Sollten die Werte so bleiben wie in den vergangenen Tagen, könnten die Rennen wie vorgesehen stattfinden - wenn das Wetter nicht umschlägt: "Der Regen ist das Problem." ozd
Kommentar
Die wissenschaftliche Herangehensweise des deutschen Schwimmteams zeigt, wie sehr sich der Sport weiterentwickelt hat. Durch präzise Strömungsmessungen versuchen die Athleten, sich einen entscheidenden Vorteil zu verschaffen. Dennoch bleibt die Unsicherheit über die tatsächlichen Bedingungen in der Seine. Die Herausforderungen durch die Wasserqualität und die Strömungen machen deutlich, dass selbst die beste Vorbereitung manchmal nicht ausreicht, um unvorhersehbare Elemente zu kontrollieren. Die Entscheidung, auf ein Training in der Seine zu verzichten, ist klug, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden. Es wird spannend zu sehen, ob sich die wissenschaftliche Vorbereitung auszahlt und die deutschen Schwimmer ihre Ziele erreichen können.
Angesichts der wissenschaftlichen Vorbereitung und der Nutzung der Strömungsdaten könnten die deutschen Schwimmer bei den Rennen in der Seine tatsächlich einen Vorteil haben. Allerdings bleibt die Unsicherheit über die Wasserqualität und die Wetterbedingungen bestehen. Die kurzfristigen Entscheidungen über die Durchführung der Rennen könnten den Athleten zusätzlich Druck machen. Insgesamt stehen die Chancen gut, dass Wellbrock und Beck mit ihrer durchdachten Herangehensweise erfolgreich sein werden, sofern die äußeren Bedingungen mitspielen.
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Wer ist Florian Wellbrock?
Florian Wellbrock ist ein deutscher Schwimmer und Olympiasieger im Freiwasserschwimmen. Er gehört zu den besten Langstreckenschwimmern der Welt und hat bereits zahlreiche internationale Titel gewonnen.
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Was ist das Deutsche Schwimm-Verband (DSV)?
Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) ist der Dachverband für den Schwimmsport in Deutschland. Er organisiert Wettkämpfe, bildet Trainer aus und unterstützt die Entwicklung des Schwimmsports auf nationaler und internationaler Ebene.
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