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47 Mann der USS Kidd positiv - Debakel wie bei USS Theodore Roosevelt?

US-Kriegsschiff USS Kidd mit Corona-Kranken in San Diego eingelaufen, nur die Hälfte bisher getestet - immer mehr Wirbel um Kapitän Crozier, Kommandant der USS Theodore Roosevelt


Ein US-Kriegsschiff mit dutzenden am Coronavirus erkrankten Besatzungsmitgliedern ist in den Hafen im kalifornischen San Diego eingelaufen. Die "USS Kidd" ist das zweite Schiff der US-Armee, das wegen Corona-Fällen vorübergehend aus dem Verkehr gezogen wird. Auf dem Zerstörer wurden 47 der 300 Crew-Mitglieder positiv auf das Virus getestet, wie die US-Marine mitteilte. Mehr als die Hälfte der Besatzung war allerdings noch nicht getestet worden. 

Das erste von der Pandemie betroffene Schiff der US-Armee war der Flugzeugträger "USS Theodore Roosevelt". Das Schiff sitzt weiterhin in der Pazifikinsel Guam fest. Bei 969 der 4800 Besatzungsmitlieder wurde das Coronavirus festgestellt, ein Seemann starb an den Folgen der Infektion.

Die ersten Fälle auf der "USS Kidd" waren in der vergangenen Woche festgestellt worden, während das Schiff auf der Suche nach Drogenschmugglern in der Karibik patrouillierte. Zwei Infizierte wurden daraufhin ans Festland gebracht, 15 weitere auf ein anderes Schiff mit besseren medizinischen Einrichtungen verlegt.

Nach ihrem jetzigen Anliegen in San Diego sollte die "USS Kidd" nach Angaben der Marine evakuiert und gründlich gereinigt werden. Die gesamte Besatzung sollte in Quarantäne untergebracht werden.

Um den früheren Kommandeur der "USS Theodore Roosevelt" gibt es unterdessen in den USA weiterhin Wirbel. Das Pentagon hatte ihn Anfang April gefeuert, nachdem ein Brief an die Marineführung öffentlich geworden war, in dem er wegen der Corona-Fälle auf dem Schiff in dramatischen Worten Alarm geschlagen hatte. 

Der damalige Marine-Staatssekretär Thomas Modly hatte Kapitän Brett Crozier daraufhin "schlechtes Urteilsvermögen" und Panikmache vorgeworfen und sich in einer Ansprache an die Schiffsbesatzung verächtlich über Crozier geäußert. Kurz darauf musste Modly selbst nach Kritik an seinen Äußerungen zurücktreten.

Vor einigen Tagen berichteten US-Medien, sowohl der amtierende Marine-Staatssekretär James McPherson als auch Marine-Einsatzleiter Admiral Michael Gilday hätten dafür plädiert, Crozier wieder als Kapitän des Flugzeugträgers einzusetzen. 

dja

© Agence France-Presse