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22 Tote mit E-Scootern

Im Jahr 2023 sind in Deutschland 22 Menschen bei Unfällen mit E-Scootern ums Leben gekommen, doppelt so viele wie im Vorjahr. Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden stieg um 14 Prozent auf 9425.

Im vergangenen Jahr sind in Deutschland 22 Menschen bei Unfällen mit E-Scootern gestorben und damit doppelt so viele wie im Vorjahr. Fast alle der Todesopfer, nämlich 21, waren dabei selbst mit dem E-Scooter unterwegs, wie aus am Freitag in Wiesbaden veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Die Zahl der E-Scooter-Unfälle, bei denen Menschen zu Schaden kamen, stieg demnach um 14 Prozent auf 9425.

Bei etwa einem Drittel dieser Unfälle waren keine anderen Verkehrsteilnehmer beteiligt. In den anderen Fällen waren es meist Autofahrer. Knapp die Hälfte der verunglückten E-Scooter-Nutzer hätten sich bei Zusammenstößen mit Autos verletzt, hieß es. Dabei sei nur ein Drittel der Unfälle ein Zusammenstoß mit einem Auto gewesen. An 9,7 Prozent der Unfälle seien Radfahrer beteiligt gewesen, bei diesen Zusammenstößen hätten sich aber nur 4,7 Prozent der E-Scooter-Nutzer verletzt.

Die Verunglückten waren dabei meist jung - 41,6 Prozent unter 25 Jahren. 80,4 Prozent der mit einem E-Scooter Verunglückten waren den Angaben zufolge jünger als 45. Nur 3,4 Prozent waren älter als 65, wie die Statistiker mitteilten. Bei Unfällen mit Fahrrad oder Pedelec sei ihr Anteil mit 19,6 Prozent dagegen deutlich höher.

Insgesamt spielen E-Scooter im Unfallgeschehen aber eine vergleichsweise geringe Rolle, wie es weiter hieß. Im Jahr 2023 habe die Polizei insgesamt 291.890 Unfälle registriert, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. Nur an 3,2 Prozent davon sei ein E-Scooter beteiligt gewesen. An einem knappen Drittel dieser Unfälle waren dagegen Radfahrer beteiligt. 446 Radfahrer seien 2023 in Deutschland bei Unfällen gestorben.

Nach Bekanntwerden der Zahlen sprachen sich die Versicherer gegen die Idee aus, E-Scooter auch auf einigen Gehwegen zu erlauben. „Statt das Problem mit E-Scootern noch zu verschärfen, sollten Rad- und Gehwege strikt getrennt werden,“ erklärte Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft.

Kommentar:

E-Scooter: Freiheit auf zwei Rädern oder Todesfalle auf Rädern?

Die Zahlen sind schockierend: 22 Tote bei E-Scooter-Unfällen im Jahr 2023, doppelt so viele wie im Vorjahr. Was einst als umweltfreundliche und flexible Mobilitätslösung gefeiert wurde, entpuppt sich zunehmend als gefährliches Verkehrsmittel. Junge Menschen sind besonders betroffen, und die meisten Unfälle passieren ohne das Zutun anderer Verkehrsteilnehmer. E-Scooter scheinen für viele eine schnelle und bequeme Art der Fortbewegung zu sein, aber zu welchem Preis? Die Rufe nach strengeren Regulierungen und klaren Verkehrsregeln werden lauter. Es ist an der Zeit, dass Politik und Gesellschaft die Risiken ernst nehmen und Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Die Freiheit auf zwei Rädern darf nicht zur Todesfalle werden.

Die Verdopplung der Todesfälle bei E-Scooter-Unfällen und der deutliche Anstieg der Unfälle insgesamt könnten zu verschärften Regulierungen und Sicherheitsmaßnahmen führen. Die Diskussion über die Zulassung von E-Scootern auf Gehwegen wird wohl intensiver werden, während gleichzeitig die Forderungen nach klarer Trennung von Rad- und Gehwegen lauter werden. ozd

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Biographien und Erklärungen:

Was sind E-Scooter?

E-Scooter sind elektrisch betriebene Tretroller, die als umweltfreundliche Alternative zu Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln genutzt werden. Sie sind besonders in urbanen Gebieten beliebt und können über Sharing-Dienste gemietet werden. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur.


Wer ist Jörg Asmussen?

Jörg Asmussen ist der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Er setzt sich für die Interessen der deutschen Versicherungswirtschaft ein und ist bekannt für seine klaren Positionen in Fragen der Verkehrssicherheit und Versicherungsregulierung. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des GDV.


Was ist das Statistische Bundesamt?

Das Statistische Bundesamt (Destatis) ist die zentrale Behörde für die amtliche Statistik in Deutschland. Es erhebt, sammelt und veröffentlicht statistische Informationen zu verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website von Destatis.

Abschluss:

OZD

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Bild: Eine künstlerische Darstellung