Günstiges Land, teure Städte: So lassen sich die Ergebnisse des regionalen Preisindex zusammenfassen, den das IW zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumplanung (BBSR) erstellt hat. Von allen 400 deutschen Landkreisen und kreisfreien Städten lebt es sich in München am teuersten – 24 Prozent mehr als der Bundesschnitt zahlen die Münchner für Lebensmittel, Mobilität, Wohnen und Co. Im Umland, also dem Landkreis München, sind die Preise mit 17 Prozent über dem Bundesschnitt zwar auch hoch, aber bereits deutlich niedriger als in der Stadt – ein Muster, das sich in der ganzen Republik erkennen lässt.
Günstiges Leben in Sachsen
Preislich ist der baden-württembergische Enzkreis der durchschnittlichste Kreis in ganz Deutschland. Das Besondere: Auch die Wohnkosten sind mit einem Indexwert von 100 genau im Durchschnitt. Wer besonders sparsam leben will, sollte sich in Sachsen umsehen: Der Vogtlandkreis ist bundesweit der günstige Kreis, hier zahlen die Menschen rund zehn Prozent weniger als im Rest des Landes. Insbesondere das Wohnen ist hier bezahlbar, etwa 23 Prozent weniger kosten die eigenen vier Wände im Vergleich zum Rest der Republik. Zum Vergleich: Für eine Münchener Stadtwohnung werden rund 81 Prozent mehr fällig als im Schnitt.
Wohnkosten ausschlaggebend
Die IW-Studie zeigt deutlich: Wo das Leben besonders teuer oder günstig ist, bestimmen maßgeblich die Wohnkosten. Klammert man diese aus, liegen die Lebenshaltungskosten des günstigsten und des teuersten Standorts in Deutschland weniger als vier Prozent auseinander. Der Grund: Supermärkte bieten ihre Produkte in der Regel deutschlandweit zum gleichen Preis an, regionale Produkte fallen nicht so sehr ins Gewicht. „Damit das Leben auch in Zukunft überall bezahlbar bleibt, ist es wichtig, ländliche Regionen zu stärken und attraktiver zu machen“, sagt Studienautor Christoph Schröder. „Dadurch würde auch der Preisdruck auf den städtischen Wohnungsmärkten abnehmen und die Lebensverhältnisse würden sich insgesamt verbessern und angleichen.“
Institut der deutschen Wirtschaft Köln e.V.