Große Show und ein Ritt für die Ewigkeit: Deutschlands goldener Reiter Michael Jung hat sich vor der Kulisse von Schloss Versailles zum neuen Sonnenkönig der Vielseitigkeit gekrönt. Zudem gewann der nun viermalige Olympiasieger als Erster seiner Zunft zum dritten Mal nach 2012 und 2016 Gold im Einzel. Hinter ihm platzierten sich der Australier Christopher Burton mit Shadow Man und die Britin Laura Collett mit London 52. "Ich hätte besser reiten müssen," sagte Jung, behielt im letzten Springen aber die Nerven. Nach vier Prüfungen stand das Fabelergebnis von 21,80 Minuspunkten zu Buche.
In der Teamwertung heißt der Olympiasieger erneut Großbritannien, Silber und Bronze gingen an Frankreich und Japan. Für die Equipe von Bundestrainer Peter Thomsen reichte es nach dem Sturz von Christoph Wahler im Gelände nur zum enttäuschenden 14. Platz.
Den Weg zum historischen Sieg hatte Jung schon am Sonntag bereitet. Nach der Dressur lag er auf Rang zwei, seine Nullrunde im perfekten Geländeritt hievte ihn dann vorbei an Collett an die Spitze des Rankings - er hatte den Sieg in der eigenen Hand.
Jung trug sich gleich mehrfach in die Geschichtsbücher ein: Am Schloss von Versailles, dem ehemaligen Reich von Frankreichs Sonnenkönig Ludwig XIV., stellte er neben der Einzel-Bestmarke auch den 88 Jahre alten Rekord für die meisten Olympiasiege überhaupt in der Vielseitigkeit ein. Er schloss mit Titel Nummer vier zur niederländischen Legende Charles Pahud de Mortanges auf, dieser hatte zwischen 1924 und 1932 ebenfalls viermal triumphiert.
Sein historisches fünftes Gold, das Jung zum alleinigen Rekordhalter erhoben hätte, blieb ihm verwehrt. Nach Wahlers Sturz im Gelände war schon vor dem Finale klar, dass die deutsche Equipe mit den Podestplätzen nichts zu tun haben würde.
Tokio-Olympiasiegerin Julia Krajewski, die erst kurz vor den Spielen für Sandra Auffarth in die Mannschaft gerückt war, präsentierte sich mit ihrem jungen Nickel erneut stark. Sie meisterte die zwei Runden am Montag ohne Hindernisfehler und wurde in der Einzelwertung mit insgesamt 26,90 Minuspunkten Elfte.
Kommentar
Historischer Triumph in Versailles: Ein Kommentar
Michael Jungs Erfolg in Versailles ist nicht nur ein Sieg für Deutschland, sondern auch ein Meilenstein in der Geschichte des Reitsports. Seine Fähigkeit, unter immensem Druck zu performen und dabei stets die Nerven zu bewahren, ist bewundernswert. Doch trotz der individuellen Erfolge bleibt ein Wermutstropfen: Die Teamleistung war enttäuschend. Die Frage bleibt, wie der deutsche Reitsport diese Lücke in Zukunft schließen kann. "Der Weg zum Erfolg ist immer von Rückschlägen gepflastert," sagte Jung nach dem Wettkampf. Es bleibt abzuwarten, wie das Team aus diesen Erfahrungen lernt und sich für kommende Herausforderungen rüstet.
Michael Jung hat mit seiner herausragenden Leistung einmal mehr bewiesen, dass er zu den besten Reitern der Welt gehört. Sein erneuter Sieg in der Vielseitigkeit könnte als Inspiration für viele junge Reiter dienen und dem deutschen Reitsport einen weiteren Schub verleihen. Man darf gespannt sein, welche weiteren Erfolge Jung in seiner beeindruckenden Karriere noch feiern wird. OZD
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Michael Jung? Michael Jung ist ein deutscher Vielseitigkeitsreiter und viermaliger Olympiasieger. Geboren am 31. Juli 1982, hat Jung sich durch seine herausragenden Leistungen im Reitsport einen Namen gemacht. Er ist bekannt für seine Nervenstärke und seine Fähigkeit, unter Druck zu performen. Wikipedia
Was ist die Vielseitigkeitsreiterei? Die Vielseitigkeitsreiterei, auch bekannt als Military oder Eventing, ist eine Disziplin im Pferdesport, die aus drei Teilprüfungen besteht: Dressur, Geländeritt und Springen. Sie gilt als eine der anspruchsvollsten Reitdisziplinen, da sie sowohl vom Reiter als auch vom Pferd höchste Vielseitigkeit und Kondition erfordert. Wikipedia
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