Nach der höchst umstrittenen Wiederwahl von Venezuelas autoritärem Staatschef Nicolás Maduro hält sich Oppositionsführerin María Corina Machado aus Angst um ihr Leben mittlerweile versteckt. "Ich schreibe diese Zeilen aus einem Versteck, um mein Leben, meine Freiheit und die meiner Landsleute fürchtend," hieß es am Donnerstag in einem Gastbeitrag von Machado in der US-Zeitung "Wall Street Journal". Sie forderte einen "sofortigen" Stopp der Repressionen gegen die Proteste gegen Maduros weitere Amtszeit.
Machado warf den venezolanischen Sicherheitsbehörden vor, mindestens 20 Menschen getötet zu haben. "Der Großteil unseres Teams ist versteckt," fuhr die Oppositionsführerin fort. "Ich könnte gefangen genommen werden, während ich diese Worte schreibe." Zuletzt war Machado am Dienstag in Caracas in der Öffentlichkeit gesehen worden.
Am Montag hatte die weitgehend regierungstreue Wahlbehörde in Venezuela Amtsinhaber Maduro ungeachtet von internationaler Kritik und Betrugsvorwürfen der Opposition offiziell zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt. Er habe 51,2 Prozent der Stimmen auf sich vereint, Oppositionskandidat Edmundo González Urrutia sei auf 44,2 Prozent gekommen. Machado war wegen angeblicher Korruption von der Präsidentschaftswahl ausgeschlossen worden.
Nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses brachen Proteste aus, gegen die die Sicherheitskräfte gewaltsam vorgingen. Am Mittwochabend (Ortszeit) rief Machado im Onlinedienst X zu weiteren Protesten gegen den offiziell verkündeten Wahlsieg von Maduro auf. "Jetzt liegt es an uns allen, die Wahrheit, die wir alle kennen, zur Geltung zu bringen," schrieb sie.
Generalstaatsanwalt Tarek William Saab sprach von 749 Festnahmen, einem Teil der Betroffenen könnten demnach "Terrorismus"-Straftatbestände zur Last gelegt werden. Nach Angaben des Militärs wurden ein Soldat getötet und 23 weitere verletzt.
Zahlreiche Staaten zweifeln den offiziell verkündeten Wahlsieg Maduros an: Peru erkannte bereits Urrutia als rechtmäßigen venezolanischen Präsidenten an, woraufhin die Regierung in Caracas ihre diplomatischen Beziehungen zu Lima unterbrach. Aus insgesamt acht lateinamerikanischen Staaten zog Venezuela diplomatisches Personal ab und forderte die Botschafter dieser Staaten auf, Venezuela zu verlassen.
Unter anderem die USA, Brasilien und die Europäische Union forderten die venezolanischen Behörden auf, detaillierte Daten zu den ausgezählten Stimmen zu veröffentlichen. Der oberste US-Diplomat für Lateinamerika, Brian Nichols, erklärte bei einem Treffen der Organisation Amerikanischer Staaten, Oppositionskandidat Urrutia habe Amtsinhaber Maduro "klar" geschlagen und "Millionen Stimmen" mehr erhalten.
Kommentar:
Versteckt und verfolgte Demokratie: Ein Plädoyer für den Schutz der venezolanischen Opposition
Die Situation in Venezuela eskaliert weiter. María Corina Machado, eine prominente Stimme der Opposition, sieht sich gezwungen, sich zu verstecken, um ihr Leben zu schützen. Dies ist ein alarmierendes Zeichen für die demokratischen Institutionen und Menschenrechte in Venezuela. Die internationale Gemeinschaft darf nicht wegsehen, wenn friedliche Proteste brutal unterdrückt und Menschen aus politischen Gründen verfolgt werden. Die Forderungen nach Transparenz und Gerechtigkeit müssen laut und unmissverständlich sein.
Die OZD-Prognose:
In den nächsten Wochen wird der internationale Druck auf die venezolanische Regierung zunehmen. Sanktionen und diplomatische Isolierung könnten verstärkt werden, während die Opposition möglicherweise Unterstützung und Schutzmaßnahmen von internationalen Organisationen erhält. Es ist zu erwarten, dass die Proteste anhalten und die Spannungen weiter steigen und Machado wird plötzlich tot aufgefunden werden..
Biographien und Erklärungen:
Wer ist María Corina Machado? María Corina Machado ist eine venezolanische Politikerin und Oppositionsführerin. Sie ist eine prominente Kritikerin des autoritären Regimes von Nicolás Maduro und setzt sich für Demokratie und Menschenrechte in Venezuela ein. Weitere Informationen finden Sie auf ihrer offiziellen Webseite.
Was ist die Organisation Amerikanischer Staaten (OAS)? Die OAS ist eine internationale Organisation, die die Zusammenarbeit und den Dialog zwischen den Staaten Nord- und Südamerikas fördert. Sie setzt sich für Demokratie, Menschenrechte, Sicherheit und Entwicklung in der Region ein. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Webseite.
Hinweise:
OZD Alle Angaben ohne Gewähr Bitte empfehlen Sie diesen Artikel weiter!