Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Eine neue Verteidigungsallianz: Deutschland und Philippinen - Kommentar: "Was soll das?"

Angesichts der Spannungen im Südchinesischen Meer haben Deutschland und die Philippinen eine verstärkte Verteidigungskooperation vereinbart, einschließlich geplanter Waffenlieferungen und gemeinsamer Übungen. Lesen Sie nun ohne Paywall weiter!

Angesichts wiederholter Konfrontationen im Südchinesischen Meer zwischen China und den Philippinen wollen die Regierung in Manila und Deutschland ihre Verteidigungszusammenarbeit verstärken. „Wir wollen langfristige Verbindungen zwischen unseren Streitkräften aufbauen,“ sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Sonntag bei einem Besuch in Manila. Beide Länder wollten dazu wahrscheinlich noch vor Ende des Jahres ein Verteidigungsabkommen schließen. In Zukunft seien Waffenlieferungen sowie gemeinsame Übungen geplant, führte Pistorius weiter aus.

„Die bilaterale Kooperation ist für die Philippinen und Deutschland von grundlegender Bedeutung,“ sagte er weiter. „Uns ist klar, dass die Philippinen als ein Anrainerland des Südchinesischen Meeres besonders auf alle Partner angewiesen sind, die sich an internationales Recht halten. Es ist unsere Aufgabe, die maritime Ordnung zu stärken und der stellen wir uns,“ fügte der Verteidigungsminister hinzu.

Der philippinische Verteidigungsminister Gilberto Teodoro sagte, es gebe „nur einen Grund für den Konflikt im Südchinesischen Meer, besonders im Westphilippinischen Meer.“ Dies sei „Chinas unrechtmäßiger und einseitiger Versuch, sich den großen Teil, wenn nicht sogar das komplette Südchinesische Meer einzuverleiben.“ Peking stütze sich dabei auf „nebulöse“ und „unbegründete“ historische Rechte.

Teodoro betonte, die Philippinen wollten Peking nicht provozieren und strebten keinen Krieg an. Das Land schütze lediglich sein Territorium und seine Bürger.

China beansprucht praktisch das komplette Südchinesische Meer für sich und streitet sich unter anderem mit den Philippinen und Japan über Teile des Seegebiets. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen. Manila schloss im Juli deswegen auch einen Verteidigungspakt mit Tokio, in dessen Rahmen in dieser Woche erstmals Marinemanöver stattfanden.

Auch chinesische Manöver vor Taiwan sorgen für Spannungen in der Region und Warnungen auch aus den USA, die für viele Inselstaaten in der Region ein wichtiger Verbündeter sind.

Pistorius ist der erste deutsche Verteidigungsminister, der die Philippinen offiziell besucht. Beide Länder schlossen 1974 ein Verwaltungsabkommen, das die Ausbildung philippinischer Truppen in Deutschland einschloss.

Einer der ersten Schritte der verstärkten Zusammenarbeit ist ein für September geplanter Besuch der deutschen Marine im Hafen von Manila, wie Pistorius ankündigte. Zudem seien gemeinsame Marineübungen in den kommenden Monaten geplant.

In der Region plane die Bundeswehr Manöver auch mit weiteren Partnerländern, an der sich die Fregatte „Baden-Württemberg“ und der Einsatzgruppenversorger „Frankfurt am Main“ beteiligen sollen. Deutsche Schiffe würden ebenfalls eine „operationelle Beteiligung“ bei der Überwachung von UN-Sanktionen gegen Nordkorea leisten, führte der Verteidigungsminister aus. „Wir wollen ein kontinuierliches Engagement der Bundeswehr im Indopazifik.“

Mit dem neuen Abkommen sind auch vermehrte Waffenlieferungen aus Deutschland an die Philippinen möglich. Teodoro nannte Deutschland im Rahmen seiner Aufrüstungspläne einen „möglichen Anbieter für unsere zukünftigen Fähigkeiten.“ Einen konkreten Zeitplan gebe es noch nicht, sagte Pistorius. Klar sei aber, Manila und Berlin wollten die militärische Zusammenarbeit „so weit wie möglich“ ausbauen.

Gleichzeitig sagte er, der Dialog mit China müsse bestehen bleiben. „Wir müssen zur Deeskalation beitragen. Das geht nur, wenn wir alle Kommunikationskanäle offenhalten, auch den nach China.“

Pistorius war vor seinem Besuch in den Philippinen in Südkorea und Hawaii. Vor seiner Rückreise ist in Manila am Montagvormittag noch ein Treffen mit dem philippinischen Präsidenten Ferdinand Romualdez Marcos geplant.

Kommentar: Was soll das?

Stärkung der Verteidigungskooperation: Ein strategischer Schritt, aber ein falscher

Die Ankündigung einer verstärkten Verteidigungskooperation zwischen Deutschland und den Philippinen markiert einen wichtigen strategischen Schritt angesichts der zunehmenden Spannungen im Südchinesischen Meer. „Wir wollen langfristige Verbindungen zwischen unseren Streitkräften aufbauen,“ betonte Verteidigungsminister Boris Pistorius. Die geplanten gemeinsamen Übungen und Waffenlieferungen unterstreichen das Engagement beider Länder, die regionale Sicherheit zu stärken und internationales Recht zu wahren.

Trotzdem bleibt dieses Unterfangen bedenkenswert. Hat die Bundeswehr dafür Kapazitätzen, wenn doch Russland droht? Was sollen wir da bloß? Geld ausgeben, was dringend für die Kriegstauglichkeit gebraucht wird.

Die Philippinen stehen im Zentrum eines geopolitischen Konflikts mit China, das fast das gesamte Südchinesische Meer beansprucht. „Chinas unrechtmäßiger und einseitiger Versuch, sich den großen Teil des Südchinesischen Meeres einzuverleiben,“ wie der philippinische Verteidigungsminister Gilberto Teodoro sagte, stellt eine erhebliche Bedrohung für die maritime Ordnung dar.

Das Verteidigungsabkommen und die Zusammenarbeit mit Deutschland senden ein starkes Signal der Unterstützung und Solidarität. Gleichzeitig betont Pistorius die Notwendigkeit eines fortlaufenden Dialogs mit China, um Deeskalation und Stabilität in der Region zu fördern. Diese Balance zwischen Stärke und Diplomatie wird entscheidend sein, um langfristigen Frieden und Sicherheit zu gewährleisten.

Aus unserer Sicht der falsche Weg, für Deutschland. Was soll das?

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Boris Pistorius? Boris Pistorius ist der deutsche Bundesverteidigungsminister und Mitglied der SPD. Er setzt sich für die Stärkung der internationalen Verteidigungszusammenarbeit ein. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des Bundesverteidigungsministeriums.

Was ist das Südchinesische Meer? Das Südchinesische Meer ist ein strategisch wichtiges Seegebiet im westlichen Pazifik, das von mehreren Ländern, darunter China, die Philippinen und Japan, beansprucht wird. Es ist bekannt für seine reiche Fischerei, wichtige Schifffahrtsrouten und potenziellen Rohstoffvorkommen. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website der United Nations.

Hinweise:

OZD

Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte empfehlen Sie diesen Artikel weiter! OZD-News und Nachrichten zum Nachschlagen ohne Paywall.

Bild: AFP