Die Bundesarbeitsgemeinschaft Fanprojekte kann die Befürchtungen der Deutschen Fußball Liga (DFL) und der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Bezug auf mögliche Fanversammlungen vor den Stadien im Fall von Geisterspielen nicht nachvollziehen. "Es sind Vorverurteilungen und Szenarien, die kreiert werden, die niemand wirklich bestimmen kann", sagte Sophia Gerschel, Sprecherin der BAG Fanprojekte, dem Sport-Informations-Dienst (SID).
Die Spitze der DFL und die GdP hatten zuletzt Bedenken geäußert, dass sich Fans im Falle eines Bundesliga-Neustarts mit Geisterspielen vor den Stadien versammeln könnten. Solche Vorverurteilungen seien kontraproduktiv, sagte Gerschel: "Die Fronten sind schon verhärtet, das macht den Dialog noch viel schwieriger. Die Kommunikation ist aber notwendig, notwendiger denn je." Die Netzwerke der Fanprojekte könnten für den Dialog essenziell sein, betonte Gerschel: "Wir haben die Kontakte zu den Fans, wir können das weiter vermitteln."
Bei dem bislang einzigen Bundesliga-Geisterspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln (11. März) hatten sich Hunderte Anhänger der Fohlen vor dem Stadion eingefunden, trotz Warnungen des Vereins und der Polizei. Man könne die Situation nicht vergleichen, erklärte Sophia Gerschel: "Da waren die Verfügungen, was das Treffen angeht, noch nicht klar formuliert, es gab noch keine Handlungssicherheit."
Während der Corona-Pandemie hätten viele Fans verantwortungsbewusst reagiert und Hilfsaktionen gestartet, sagte Gerschel: "Dass das ignoriert wird und nur die Gefahrenquelle und das 'was passiert, wenn' genommen wird, ist, glaube ich, einfach enttäuschend."
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