Turn-Weltmeister Lukas Dauser hat die erhoffte Olympia-Medaille am Barren verpasst. An seinem Paradegerät erzielte der 31-Jährige im Finale 13,700 Punkte, die nur zum siebten Platz reichten. Trotzdem rang er sich ein Lächeln ab, als er das Wettkampfpodest verließ. „Ich war bereit, bin aber nicht zu 100 Prozent in den Modus gekommen, mein Ding durchzuziehen,“ sagte Dauser im ZDF.
Die Bizepsverletzung, die er vor den Spielen erlitten hatte, habe er gemerkt, „das war aber nicht der Grund, warum es schiefgegangen ist,“ sagte der Sportler des Jahres 2023. Ihm habe nach der Pause in der Vorbereitung „die Routine“ gefehlt. „Ich mag keine Geschichten ohne Happy End, aber ich muss die Pille schlucken. Ich bin dennoch stolz, dass ich überhaupt hier war.“
Zum Olympiasieger in der Bercy Arena von Paris krönte sich am Montagmittag der Chinese Zou Jingyuan, der auf 16,200 Punkte kam. Er hatte schon 2021 in Tokio triumphiert. Silber ging an Illja Kowtun aus der Ukraine (15,500 Punkte), der Japaner Shinnosuke Oka sicherte sich mit 15,300 Punkten die Bronzemedaille.
Als siebter Starter hatte Dauser (Unterhaching) vor dem Endkampf die Halle betreten, ins Publikum gewinkt, dabei aber voll fokussiert gewirkt. „Das sind die besten acht Turner auf dieser Welt,“ hatte er im Vorfeld gesagt: „Jeder kann seine Übung. Es kommt darauf an, wer sie dann am besten abrufen kann.“ In der Qualifikation für das Barren-Finale hatte er mit 15,116 Punkten Rang fünf belegt.
Dauser hatte am Barren im vergangenen Jahr den Weltmeistertitel gewonnen, auf dem Weg nach Paris musste er Ende Juni aber einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen müssen, als er sich bei der nationalen Olympia-Quali am rechten Oberarm verletzte. Lange war fraglich gewesen, ob der Oberbayer, der in Tokio 2021 am Barren über olympischen Silber gejubelt hatte, überhaupt an den Spielen würde teilnehmen können. Die ursprünglich geplante Aufstockung des Schwierigkeitsgrades hatte Dauser wegen seiner Verletzung nicht umsetzen können.
Fest steht nun, dass die deutschen Kunstturner ohne Edelmetall aus der französischen Hauptstadt abreisen. Für die noch drei ausstehenden Entscheidungen im Laufe des Montags haben sich keine deutschen Athleten qualifizieren können.
Medaillenchancen hat der Deutsche Turner-Bund (DTB) nun noch in der Rhythmischen Sportgymnastik, wo am Freitag im Einzel-Mehrkampf die Hoffnungen auf der sechsmaligen Weltmeisterin Darja Varfolomeev ruhen. Die Entscheidung im Gruppenwettbewerb fällt am Samstag.
Kommentar:
Ein unglückliches Ende für Dauser
Der siebte Platz von Lukas Dauser im Barren-Finale ist eine bittere Enttäuschung, vor allem nach den hohen Erwartungen und seiner beeindruckenden Karriere. „Ich war bereit, bin aber nicht zu 100 Prozent in den Modus gekommen,“ sagte Dauser und fasste damit die Herausforderungen vieler Spitzensportler zusammen. Trotz seiner Verletzung und der fehlenden Routine zeigte er einen starken Wettkampfgeist. Der deutsche Turnsport kann stolz auf Dausers Leistungen sein, auch wenn das Happy End diesmal ausblieb.
Lukas Dauser wird aus dieser Erfahrung gestärkt hervorgehen und sich weiter auf seine Karriere konzentrieren. Seine Fähigkeit, trotz Verletzungen und Herausforderungen auf höchstem Niveau zu konkurrieren, zeigt sein großes Potenzial für zukünftige Erfolge.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Lukas Dauser? Lukas Dauser ist ein deutscher Turner, der bei den Olympischen Spielen in Paris im Barren-Wettkampf antrat. Er hat bereits mehrere Medaillen bei Weltmeisterschaften gewonnen und gilt als einer der besten Turner Deutschlands. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des Deutschen Turner-Bundes.
Was ist das Barren-Turnen? Das Barren-Turnen ist eine Disziplin im Kunstturnen, bei der Athleten verschiedene Übungen an zwei parallelen Stangen ausführen. Es erfordert Kraft, Präzision und Geschicklichkeit. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website der FIG.
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Bild: SID