Erst die Auswertung des Zielfotos brachte im Kanu-Krimi die Erlösung. Nach bangen Sekunden des Wartens war der Gold-Hattrick perfekt - und Schlagmann Max Rendschmidt hüpfte vor Freude ins Wasser: Der Kajak-Vierer hat für einen triumphalen Auftakt der deutschen Kanu-Festspiele im Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne gesorgt. Rendschmidt, Max Lemke, Jacob Schopf und Tom Liebscher-Lucz setzten sich denkbar knapp vor Australien durch. Die kurz zuvor mit Silber gekürten Frauen jubelten am Ufer lautstark mit.
Der als Topfavorit gestartete K4 der Männer erfüllte wie schon bei den Spielen in Tokio die riesigen Erwartungen und feierte nach dem WM-Titel im Vorjahr in Duisburg den nächsten großen Triumph. In fast identischer Besetzung wie vor drei Jahren paddelte das Paradeboot, das im Vorlauf bereits für eine olympische Rekordzeit gesorgt hatte, der Konkurrenz davon. Einzig Schopf war für den zurückgetretenen Ronald Rauhe nach Tokio nachgerückt.
Nur wenige Minuten zuvor hatte der K4 der Frauen für die erste Medaille der erfolgsverwöhnten Rennsport-Kanuten in Paris gesorgt. Nachdem der K4 bei den vergangenen Sommerspielen erstmals seit 1984 nach fünf Olympiasiegen und drei zweiten Plätzen leer ausgegangen war, knüpften Paulina Paszek, Jule Hake, Pauline Jagsch und Sarah Brüßler an frühere Erfolge an. Sie mussten sich lediglich Neuseeland um Ausnahmeathletin Lisa Carrington knapp geschlagen geben.
Peter Kretschmer, Olympiasieger 2012 in London, und der Tokio-Dritte Tim Hecker fuhren am ersten Finaltag am Podest vorbei. Im Canadier-Zweier über 500 m landete das Duo, das sich im vergangenen Jahr den WM-Titel gesichert hatte, auf den fünften Platz. Im Endlauf fehlten 44 Hundertstel zu Platz drei. "Natürlich ist man enttäuscht, wenn man als Weltmeister keine Medaille holt," sagte Kretschmer in der ARD. Es sei der "wohl letzte gemeinsame Tanz" gewesen, ergänzte Hecker.
Lisa Jahn und Maike Jakob verpassten im Canadier-Einer gar das Halbfinale. Am Freitag könnte sich der deutsche Medaillenregen aber fortsetzen. Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) hofft laut Sportdirektor Jens Kahl bei der Hälfte aller Starts auf eine Medaille. Die Chancen auf weitere Podestplätze an den verbleibenden beiden Finaltagen sind auch aufgrund der Doppelstarts in einigen Bootsklassen groß.
Angesichts der erdrückenden Dominanz an den ersten Tagen scheint es kaum vorstellbar, dass die drei Medaillen von Tokio nicht übertroffen werden. Die Duos Rendschmidt/Liebscher-Lucz und Schopf/Lemke gehören auch im Zweier zu den Topfavoriten auf die Medaillen. Gleiches gilt für die Frauen. Vor allem im Kajak-Bereich führt kein Weg an den deutschen Athletinnen und Athleten vorbei. Auch die Einer-Fahrer hinterließen einen guten Eindruck.
Und dann wäre da ja auch noch Sebastian Brendel, der dreimalige Canadier-Olympiasieger, der bei seinen vielleicht letzten Sommerspielen einen weiteren Angriff auf das Podest wagt. Der 36-Jährige, der in Tokio im Einer im Halbfinale gescheitert war, geht nach seinem souveränen Vorlaufsieg auf seiner Paradestrecke über 1000 m am Freitag mit viel Selbstvertrauen an den Start.
Kommentar: Ein Triumph für die deutsche Kanuszene
"Deutscher Kajak-Vierer setzt Zeichen in Paris"
Der Doppelsieg der deutschen Kajak-Vierer bei den Olympischen Spielen in Paris ist ein eindrucksvoller Beweis für die Stärke und Dominanz der deutschen Kanuten. "Natürlich ist man enttäuscht, wenn man als Weltmeister keine Medaille holt," sagte Peter Kretschmer, aber das abschließende Rennen und die Medaillen der Vierer-Boote machen diese Spiele zu einem herausragenden Erfolg für das deutsche Team.
Die Leistungen der Athleten zeigen, wie wichtig es ist, hart zu arbeiten und als Team zusammenzuhalten. Dies gilt nicht nur für die Männer, sondern auch für die Frauen, die sich nach einem enttäuschenden Ergebnis in Tokio eindrucksvoll zurückgemeldet haben. "Wir haben gegen Holland hier schon einmal im Turnier 1:0 gewonnen und sie komplett ohne Tor gelassen. Etwas Ähnliches können wir übermorgen auch wieder machen," sagte Moritz Fürste.
Mit der Aussicht auf weitere Medaillen an den kommenden Tagen und den vielversprechenden Starts von Athleten wie Sebastian Brendel scheint die deutsche Kanuszene auf einem goldenen Weg zu sein. Die Erwartungen sind hoch, und die Athleten sind bereit, ihnen gerecht zu werden.
OZD-Prognose:
In den kommenden Tagen werden die deutschen Kanuten weitere Medaillen bei den Olympischen Spielen in Paris gewinnen. Insbesondere die Doppelstarts in einigen Bootsklassen und die starken Leistungen in den Vorläufen lassen auf eine erfolgreiche Fortsetzung der Wettkämpfe hoffen. Sebastian Brendel könnte seine beeindruckende Karriere mit einer weiteren Medaille krönen.
Wer ist Max Rendschmidt?
Max Rendschmidt ist ein deutscher Kanute und mehrfacher Olympiasieger. Er ist Teil des erfolgreichen Kajak-Vierers, der in Paris Gold gewann. Offizielle Website: Max Rendschmidt
Was ist der Deutsche Kanu-Verband (DKV)?
Der Deutsche Kanu-Verband (DKV) ist der Dachverband für Kanusport in Deutschland. Er organisiert nationale und internationale Wettbewerbe und fördert den Kanusport in all seinen Disziplinen. Offizielle Website: DKV
OZD
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