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Strömung zu stark: Leonie Beck scheitert in Paris

Mitfavoritin Leonie Beck verpasst im Freiwasserrennen der Olympischen Spiele in der Seine die erhoffte Medaille. Die Doppel-Europameisterin musste sich nach zehn Kilometern mit Platz neun zufriedengeben. Lesen Sie nun ohne Paywall weiter!

Mitfavoritin Leonie Beck hat beim olympischen Freiwasserrennen in der Seine die Medaillen deutlich verpasst. Die Doppel-Europameisterin, die im vergangenen Jahr auch das WM-Double gewonnen hatte, schlug nach zehn Kilometern im Pariser Stadtfluss in 2:06:13,4 Stunden als Neunte an. Gold holte sich auf dem Kurs mit Start und Ziel unter der imposanten Pont Alexandre III die niederländische Rio-Olympiasiegerin und Weltmeisterin Sharon van Rouwendaal vor der australischen WM-Vierten Moesha Johnson und der Italienerin Ginevra Taddeucci.

"Ich habe versucht, so nah wie möglich an dieser Mauer zu schwimmen, um möglichst wenig Strömung zu haben, aber das waren wirklich zwei Stunden Kraftsport, Zug für Zug," sagte Beck in der ARD: "Es hilft, wenn man muskulös ist, aber schaut mich an, ich bin ein Lauch. Ich habe die Mauer geküsst, aber ich weiß nicht, was ich hätte anders machen sollen."

Beck, die in Italien lebt und trainiert, fehlten zweieinhalb Minuten zu Bronze. Die Würzburgerin, Fünfte vor drei Jahren in Tokio, lag nach der ersten der sechs Runden schon 50 Sekunden zurück, holte dann aber auf. In der vierten Runde allerdings fiel Beck entscheidend zurück. Die Olympiadebütantin Leonie Märtens schwamm weit hinterher und landete mit über zwölf Minuten Rückstand auf Platz 22.

Die Wassertemperatur betrug 23 Grad, die Strömung in der Flussmitte 0,8 Meter pro Sekunde. Flussabwärts benötigten die Schwimmerinnen nur sechs Minuten für die 800 Meter, gegen den Strom an der Ufermauer entlang dagegen mehr als 13 Minuten für dieselbe Distanz.

Um das Rennen hatte es im Vorfeld viele Diskussionen wegen der schlechten Wasserqualität gegeben. Am Dienstag war das Training aus diesem Grund noch abgesagt worden, einen Tag später wurde die Strecke freigegeben, die Werte für die Bakterienbelastung lagen "im grünen Bereich," so DSV-Leistungssportdirektor Christian Hansmann. Märtens sprang zusammen mit Tokio-Olympiasieger Florian Wellbrock und Oliver Klemet in die Seine, Beck trainierte dagegen im Pool der Schwimmhalle Georges Vellerey. Drei Stunden vor dem Start gab es grünes Licht aufgrund der neuesten Werte.


Kommentar:

Enttäuschung in der Seine: Ein schwerer Tag für Leonie Beck

Leonie Beck hat alles gegeben und dennoch die Medaille verpasst. Ihre ehrliche Einschätzung nach dem Rennen zeigt, wie hart der Kampf gegen die Strömung und die eigenen Grenzen war. "Es hilft, wenn man muskulös ist, aber schaut mich an, ich bin ein Lauch," sagte Beck selbstkritisch und humorvoll. Die Bedingungen in der Seine waren für alle Athleten gleich, doch die Strömung und die Wasserqualität machten es den Schwimmerinnen schwer. Becks Leistung verdient Respekt, auch wenn es diesmal nicht für eine Medaille gereicht hat.

Für die Zukunft bleibt zu hoffen, dass die Wasserqualität in der Seine nachhaltig verbessert wird und Sportlerinnen wie Beck faire Bedingungen vorfinden.


OZD-Wissen to go:

Wer ist Leonie Beck?

Leonie Beck ist eine deutsche Freiwasserschwimmerin, die 1997 in Würzburg geboren wurde. Sie trainiert in Italien und hat in ihrer Karriere zahlreiche Erfolge erzielt, darunter Doppel-Europameisterin und Weltmeisterin im Freiwasserschwimmen. Beck war eine der Favoritinnen bei den Olympischen Spielen in Paris, konnte jedoch keine Medaille gewinnen.

Was ist der Deutsche Schwimm-Verband (DSV)?

Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) ist der nationale Dachverband für den Schwimmsport in Deutschland. Er organisiert und fördert Schwimmen, Wasserspringen, Synchronschwimmen und Wasserball. Der DSV betreut auch die deutschen Nationalmannschaften in diesen Sportarten und ist Mitglied des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB).


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Titelbild: SID