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Kampalas Mülldeponie-Katastrophe: 18 Tote, Suche nach Überlebenden geht weiter

Ein schwerer Erdrutsch auf einer überfüllten Mülldeponie in Ugandas Hauptstadt Kampala hat mindestens 18 Menschen das Leben gekostet. Rettungskräfte suchen weiterhin nach Überlebenden.

Nach einem verheerenden Erdrutsch auf der Kiteezi-Mülldeponie in Ugandas Hauptstadt Kampala ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 18 gestiegen. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden am Samstag zunächst 14 Leichen geborgen, gefolgt von vier weiteren am Sonntag. Es wird befürchtet, dass noch mehr Menschen unter den riesigen Abfallmassen begraben sind, die durch heftige Regenfälle ausgelöst wurden.

Der Bürgermeister von Kampala, Erias Lukwago, sprach von einer "nationalen Katastrophe" und machte korrupte Beamte verantwortlich, die Gelder veruntreut hätten, die für die Instandhaltung der Deponie bestimmt waren. Er betonte, dass die Überfüllung der Deponie eine "Katastrophe mit Ansage" gewesen sei. Bereits im Januar hatte Lukwago vor den Gesundheitsgefahren für die Anwohner gewarnt und die Situation auf der Deponie als "nationale Krise" bezeichnet.

Die 14 Hektar große Kiteezi-Deponie, die seit 1996 nahezu den gesamten Müll Kampalas aufnimmt, war bereits übervoll. Täglich kommen etwa 1500 Tonnen Abfall hinzu, was die Stabilität der Deponie zunehmend gefährdete. Laut Medienberichten wurden durch den Erdrutsch nicht nur Menschen, sondern auch Häuser und Tiere von den Abfallmassen verschüttet.

Ugandas Präsident Yoweri Museveni reagierte auf die Tragödie, indem er Spezialeinheiten der Armee anwies, die Rettungsarbeiten zu unterstützen. Er kritisierte, dass Menschen in der Nähe einer so "gefährlichen Halde" leben durften, und ordnete finanzielle Hilfen für die Opferfamilien an. Für jedes Todesopfer sollen fünf Millionen ugandische Schilling (etwa 1190 Euro) gezahlt werden, für Verletzte jeweils eine Million Schilling.

Die Such- und Rettungsarbeiten dauern an, während die Stadtverwaltung und die Regierung unter zunehmendem Druck stehen, sich der Probleme auf der Deponie und den Vorwürfen der Korruption zu stellen.

OZD 


OZD-Kommentar:

Müllentsorgung in Kampala: Eine tickende Zeitbombe

Die Katastrophe in Kampala wirft ein grelles Licht auf die Missstände in der Abfallwirtschaft der Stadt und die Korruption, die notwendige Instandhaltungen verhindert hat. Die Regierung steht vor der Herausforderung, nicht nur die unmittelbaren Folgen des Erdrutsches zu bewältigen, sondern auch langfristige Lösungen für die überlasteten Deponien zu finden, um weitere Tragödien zu verhindern.


Biographien und Erklärungen:

Wer ist Yoweri Museveni?
Yoweri Museveni ist seit 1986 Präsident von Uganda und einer der dienstältesten Staatschefs Afrikas. Während seiner Amtszeit hat er sowohl Anerkennung für die Stabilisierung des Landes als auch Kritik wegen autoritärer Tendenzen erhalten. Museveni hat angekündigt, Spezialeinheiten der Armee zur Unterstützung der Rettungsarbeiten in Kampala einzusetzen.
Mehr über Yoweri Museveni

Was ist die Kiteezi-Deponie?
Die Kiteezi-Deponie in Kampala ist die größte Mülldeponie Ugandas und wurde 1996 eröffnet. Sie nimmt fast den gesamten Müll der Hauptstadt auf und ist mittlerweile stark überfüllt. Der Erdrutsch, der durch heftige Regenfälle ausgelöst wurde, hat die Deponie in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt und die Probleme der Abfallentsorgung in der Region deutlich gemacht.

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Foto: AFP