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Feuerinferno in Griechenland: Marathon evakuiert, Athen in Rauch gehüllt

In Griechenland toben verheerende Waldbrände, die zur Evakuierung der historischen Stadt Marathon führen. Erfahren Sie mehr über die dramatischen Entwicklungen und die unermüdlichen Bemühungen der Feuerwehr, das Inferno einzudämmen.

Die griechischen Behörden haben die Evakuierung der historischen Stadt Marathon angeordnet, nachdem heftige Waldbrände die Region in der Nähe von Athen bedrohten. Mehr als 30.000 Einwohner wurden in die nahegelegene Ortschaft Nea Makri gebracht, während Feuerwehrleute und freiwillige Helfer unermüdlich gegen die Flammen kämpften. "Die Situation bleibt gefährlich," warnte der Feuerwehrsprecher Vassilis Vathrakogiannis, da das Feuer in einem Gebiet mit vielen Häusern wütet.

Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis brach seinen Urlaub ab und kehrte nach Athen zurück, während die Feuerwehr bis zum Sonntagnachmittag 33 der 40 in den letzten 24 Stunden ausgebrochenen Brände unter Kontrolle gebracht hatte. "Sieben Brände sind jedoch noch nicht unter Kontrolle," betonte Vathrakogiannis.

Besonders kritisch ist die Lage im Regionalbezirk Ostattika, wo ein Feuer in der Kleinstadt Varnavas dichte Rauchschwaden bis nach Athen trieb, was die Hauptstadt zeitweise in ein glühendes Rot tauchte. Hunderte Menschen mussten aus mindestens acht Dörfern fliehen, während andere verzweifelt versuchten, ihre Häuser zu retten. "Die Flammen waren teilweise mehr als 25 Meter hoch," so Vathrakogiannis. Über 400 Feuerwehrleute, unterstützt von 110 Fahrzeugen, 29 Löschflugzeugen und Hubschraubern, waren im Einsatz, um die Flammen einzudämmen.

Ein weiteres Feuer brach in Megara in der Region Westattika aus und zerstörte mindestens drei Häuser und mehrere Fahrzeuge, bevor es teilweise unter Kontrolle gebracht wurde. "Der Einsatz wird die ganze Nacht dauern," erklärte Vathrakogiannis. Auch in Thessaloniki kämpfen Feuerwehrleute gegen einen Brand in der Stadt Lagadas, der ebenfalls teilweise unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Die hohen Temperaturen von bis zu 39 Grad Celsius und starke Winde von bis zu 90 Stundenkilometern machen die Situation besonders gefährlich. "Es herrschen extrem hohe Temperaturen und gefährliche Wetterbedingungen,"warnte Zivilschutzminister Vassilis Kikilias und wies darauf hin, dass "halb Griechenland im roten Bereich" liege.

Griechenland hat nach dem heißesten Juni und Juli seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1960 nun mit einer der schwersten Waldbrand-Saisonen der letzten Jahrzehnte zu kämpfen. "Die Flammen könnten schnell außer Kontrolle geraten," warnte Kostas Lagouvardos, Forschungsdirektor des Nationalen Observatoriums von Athen.

OZD


OZD-Kommentar: Griechenland im Flammenmeer: Ein Land kämpft um sein Erbe

Die Waldbrände in Griechenland zeigen einmal mehr die zerstörerische Kraft der Natur, verstärkt durch den Klimawandel. Das Feuer bedroht nicht nur die historischen Stätten des Landes, sondern auch das Leben und die Existenz tausender Menschen. Die Evakuierung der Stadt Marathon, einer Stätte von unschätzbarem kulturellem Wert, macht deutlich, dass diese Brände nicht nur eine Umweltkatastrophe sind, sondern auch eine Bedrohung für das kulturelle Erbe Europas. Es bleibt die Frage, wie gut Griechenland auf solche Katastrophen vorbereitet ist und welche langfristigen Maßnahmen ergriffen werden, um künftige Tragödien zu verhindern. Die internationale Gemeinschaft sollte Griechenland jetzt beistehen, um nicht nur das Feuer, sondern auch die zugrunde liegenden Ursachen der Waldbrände zu bekämpfen.


Biographien und Erklärungen:

Wer ist Kyriakos Mitsotakis? Kyriakos Mitsotakis ist seit Juli 2019 Premierminister von Griechenland und Vorsitzender der konservativen Partei Nea Dimokratia. Unter seiner Führung hat Griechenland wirtschaftliche Reformen eingeleitet, steht jedoch auch vor großen Herausforderungen, wie den aktuellen Waldbränden, die das Land heimsuchen. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des griechischen Premierministers.

Was ist das Nationale Observatorium von Athen? Das Nationale Observatorium von Athen, gegründet 1842, ist eine der ältesten wissenschaftlichen Einrichtungen in Griechenland. Es widmet sich der Forschung in den Bereichen Astronomie, Meteorologie, Seismologie und Geophysik. Besonders im Bereich der Wetter- und Klimaforschung spielt es eine wichtige Rolle bei der Vorhersage und Überwachung extremer Wetterereignisse. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des Nationalen Observatoriums von Athen.

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Foto: AFP