Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Hilfsorganisationen schlagen Alarm: Kürzungen bei humanitärer Hilfe könnten katastrophale Folgen haben

Ein Bündnis von Hilfsorganisationen warnt in der aktuellen Haushaltsdebatte vor den geplanten Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe. Die Organisationen betonen, dass solche Einschnitte langfristig negative Auswirkungen auf Deutschland und die Welt haben könnten.

Ein Bündnis von sechs führenden Hilfsorganisationen hat in der laufenden Haushaltsdebatte im Bundestag eindringlich vor den geplanten Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe gewarnt. "Angesichts der multiplen und ineinander greifenden globalen Krisen muss Deutschland seine Partnerschaften stärken und in eine Welt ohne Armut, Hunger, Gesundheitsrisiken und Ungleichheit investieren," heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag vorlag.

Unterzeichnet wurde der Appell von renommierten Organisationen wie Save the Children, Plan International, Global Citizen, der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung, The One Campaign und dem International Rescue Committee Deutschland. Die Organisationen äußerten sich besorgt über die geplanten finanziellen Einschnitte im Bundeshaushalt 2025, die laut ihnen schwerwiegende Folgen für die globale Stabilität haben könnten.

"Die immer wieder aufflammende Debatte um Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe zeugt von politischer Kurzsichtigkeit und wirtschaftlicher Naivität," erklärten die Organisationen weiter. Sie betonten, dass ein Rückzug Deutschlands aus diesen Bereichen negative Auswirkungen auf die Wirtschaft und den internationalen Ruf des Landes als verlässlicher Partner haben könnte. "Wir leben in einer vernetzten Welt mit globalem Wettbewerb um Märkte und Rohstoffe," hieß es weiter.

Der Hintergrund des Appells sind die im Bundeshaushalt für das kommende Jahr vorgesehenen Einschnitte, die insbesondere von Finanzminister Christian Lindner (FDP) gefordert werden. Diese Pläne stoßen jedoch auf erheblichen Widerstand, nicht nur von den betroffenen Ministerien, sondern auch innerhalb der Regierungskoalition.

Das Auswärtige Amt sowie das Entwicklungsministerium haben bereits Kritik an den Plänen geäußert. Die Grünen und die SPD kündigten an, im Bundestag erhebliche Nachverhandlungen anzustreben. Der Haushaltsplan soll nach der Sommerpause im Bundestag beraten und voraussichtlich im November beschlossen werden.

Kommentar:

Kurzsichtigkeit mit globalen Folgen

Die geplanten Kürzungen in der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe sind ein gefährliches Signal in einer Zeit, in der globale Krisen zunehmen. Es ist unverständlich, wie die Bundesregierung angesichts der weltweiten Herausforderungen solche Einschnitte in Betracht ziehen kann. Die langfristigen Folgen könnten nicht nur die ärmsten Regionen der Welt treffen, sondern auch Deutschlands eigene wirtschaftliche und sicherheitspolitische Interessen. Es bleibt zu hoffen, dass der Bundestag bei den kommenden Haushaltsberatungen einen Weg findet, die notwendigen Mittel bereitzustellen und die Rolle Deutschlands als verantwortungsbewusster globaler Akteur zu stärken.

Die OZD-Prognose:

In den kommenden Wochen wird der Druck auf die Bundesregierung zunehmen, die geplanten Kürzungen im Haushalt zu überdenken. Besonders die Koalitionsparteien Grüne und SPD werden sich bemühen, Nachverhandlungen im Bundestag durchzusetzen. Es ist zu erwarten, dass die Frage der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe zu einem zentralen Streitpunkt in den Haushaltsberatungen wird.


OZD-Wissen to go:

Wer ist Christian Lindner?

Christian Lindner ist seit Dezember 2021 Bundesminister der Finanzen in Deutschland. Er ist der Vorsitzende der Freien Demokratischen Partei (FDP) und spielt eine zentrale Rolle in der aktuellen Haushaltsdebatte. Lindner ist bekannt für seine liberale Wirtschaftspolitik und setzt sich für eine strikte Haushaltsdisziplin ein.

Was ist die Entwicklungszusammenarbeit?

Die Entwicklungszusammenarbeit (EZ) umfasst alle Maßnahmen, die darauf abzielen, die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Bedingungen in Entwicklungsländern zu verbessern. Ziel ist es, Armut zu bekämpfen, die nachhaltige Entwicklung zu fördern und die Menschenrechte zu stärken. Deutschland engagiert sich traditionell stark in der EZ und unterstützt zahlreiche Projekte weltweit.

Was ist das Auswärtige Amt?

Das Auswärtige Amt ist das Außenministerium der Bundesrepublik Deutschland. Es ist verantwortlich für die Außenpolitik des Landes, einschließlich der Entwicklungszusammenarbeit und der humanitären Hilfe. Das Ministerium arbeitet eng mit internationalen Organisationen und anderen Staaten zusammen, um globale Herausforderungen zu bewältigen.

Was ist eine Moneycoach?


Hinweise:

OZD. Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte empfehlen Sie diesen Artikel weiter! OZD-News und Nachrichten zum Nachschlagen ohne Paywall. Bitte weitersagen! Bild oben AFP. Abonnieren und kommentieren können Sie über Facebook.