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Erstes Todesopfer bei Waldbränden in Griechenland - EU schickt jetzt erst Unterstützung

Bei den schweren Waldbränden in Griechenland ist eine Frau ums Leben gekommen. Hunderte Feuerwehrleute kämpfen weiter gegen die Flammen, während die EU und Nachbarstaaten Unterstützung schicken. Lesen Sie nun ohne Kosten weiter!

In den verheerenden Waldbränden in Griechenland ist Medienberichten zufolge das erste Todesopfer zu beklagen. Die Leiche einer etwa 60-jährigen Frau wurde am Dienstagmorgen in einer ausgebrannten Fabrik in Patima Halandriou, einem nordöstlichen Vorort der Hauptstadt Athen, gefunden. "Es handelt sich wohl um das erste Todesopfer des Feuers, das in den nordöstlichen Vororten von Athen wütet," berichtete die staatliche Nachrichtenagentur ANA.

Seit dem Ausbruch des Feuers am Sonntagnachmittag in der Stadt Varnavas, etwa 35 Kilometer nordöstlich von Athen, haben hunderte Feuerwehrleute unermüdlich gegen die Flammen gekämpft. "Von starken Winden angefacht, hat sich der Brand zu einer rund 30 Kilometer breiten Front entwickelt, mit Flammen, die teilweise über 25 Meter hoch sind," berichtete der staatliche Sender ERT.

Am Dienstag waren rund 700 Feuerwehrleute, 200 Löschfahrzeuge und neun Flugzeuge im Einsatz. Feuerwehrsprecher Costas Tsigkas verkündete im Sender ERT erste Erfolge bei der Brandbekämpfung, warnte jedoch vor den schwierigen Bedingungen. "Ab Mittag wird es Wind geben, und mit jeder Stunde, die vergeht, wird es schwieriger," sagte er. Für den Tag wurden Temperaturen von bis zu 38 Grad und Windstärken von bis zu 39 Kilometern pro Stunde erwartet.

Die Brände haben bereits erhebliche Schäden angerichtet. "Mindestens eine Einsatzkraft erlitt schwere Brandverletzungen, eine andere musste wegen Atembeschwerden ins Krankenhaus eingeliefert werden," erklärte die Feuerwehr. Nach Angaben des griechischen Gesundheitsministeriums wurden 66 Menschen wegen Verletzungen infolge des Feuers behandelt.

Mehrere EU-Staaten sowie die Türkei und Serbien haben Unterstützung zur Brandbekämpfung entsandt. Im Rahmen eines EU-Mechanismus wurden rund 180 Feuerwehrleute und 55 Fahrzeuge aus verschiedenen Staaten entsandt, darunter etwa 90 Feuerwehrleute aus Südostfrankreich. Auch Italien, Tschechien und Rumänien beteiligen sich an dem Einsatz. Die Türkei schickte zwei Löschflugzeuge.

Die Flammen haben bereits Vororte von Athen erreicht und tausende Einwohner in die Flucht getrieben. Mehrere Ortschaften wurden evakuiert. "Das außer Kontrolle geratene Feuer hat riesige Zerstörung und offene Fragen hinterlassen," schrieb die liberale Zeitung "Kathimerini". Auch die konservative Regierung Griechenlands geriet angesichts des Umgangs mit dem Waldbrand in die Kritik. "Genug ist genug," titelte die zentristische Tageszeitung "Ta Nea".

Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis, der seinen Urlaub abgebrochen und am Sonntag in die Hauptstadt zurückgekehrt war, besuchte am Montag das Katastrophenschutzministerium. Eine offizielle Stellungnahme zu den Bränden gab es von ihm bisher jedoch nicht.

Das Nationale Observatorium, welches selbst von den Flammen bedroht war, berichtete, dass das Feuer bislang mindestens 10.000 Hektar Land zerstört habe. Die aktuellen Brände wecken in Griechenland Erinnerungen an die verheerende Katastrophe von 2018 im nahe Marathon gelegenen Küstenort Mati, bei der 104 Menschen ums Leben kamen, einige von ihnen in ihren Autos auf der Flucht vor den Flammen.


Kommentar:

Griechenland in Flammen: Ein Land im Ausnahmezustand

Zu lange gezögert und viel zu wenig Hilfe!

Die aktuellen Waldbrände in Griechenland verdeutlichen einmal mehr die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels und die unzureichende Vorbereitung auf solche Katastrophen. Während die Regierung unter Druck gerät, bleibt die Frage offen, ob die getroffenen Maßnahmen ausreichend sind, um zukünftige Tragödien zu verhindern. Die internationale Unterstützung zeigt, dass die globale Gemeinschaft gefordert ist, wenn es darum geht, diese Krisen zu bewältigen. Mit diesen 200 Kräften wird es nicht gehen, was man braucht sind 4000 Mann.

Die OZD-Prognose:

In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob die internationalen Hilfsmaßnahmen ausreichen, um die Brände unter Kontrolle zu bringen. Der Druck auf die griechische Regierung wird zunehmen, insbesondere in Bezug auf die Vorbereitung und den Umgang mit solchen Katastrophen. Langfristig könnten weitere Reformen im Katastrophenschutz notwendig werden.



OZD-Wissen to go:

Was ist das Nationale Observatorium von Athen?

Das Nationale Observatorium von Athen ist eine bedeutende Forschungseinrichtung in Griechenland, die sich mit der Beobachtung und Analyse von Naturphänomenen beschäftigt. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Überwachung von Wetterereignissen und Naturkatastrophen in der Region.

Wer ist Kyriakos Mitsotakis?

Kyriakos Mitsotakis ist der aktuelle Premierminister Griechenlands und Vorsitzender der konservativen Partei Nea Dimokratia. Er übernahm das Amt des Premierministers im Juli 2019 und steht seither an der Spitze der griechischen Regierung.

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