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Iran weist Forderung des Westens nach Verzicht auf Angriffsdrohungen gegen Israel zurück

Der Iran weist Forderungen westlicher Länder zurück, auf Drohungen gegen Israel zu verzichten. Außenamtssprecher Nasser Kanani betont, Teheran werde keine Erlaubnis einholen, um seine "legitimen Rechte" zu nutzen. Währenddessen spitzen sich die Spannungen in der Region weiter zu.

Im eskalierenden Konflikt mit Israel hat der Iran die Aufforderung westlicher Länder, auf Angriffsdrohungen zu verzichten, kategorisch abgelehnt. "Der Iran wird niemanden um 'Erlaubnis' bitten, um seine legitimen Rechte zu nutzen," erklärte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, am Dienstag. Diese Äußerung steht in direktem Widerspruch zu den Forderungen der USA und vier europäischer Staaten, die den Iran am Montag aufgefordert hatten, seine Drohungen gegen Israel zu unterlassen.

Teheran wirft Israel vor, hinter der Ermordung des Hamas-Chefs Ismail Hanija in Teheran Ende Juli zu stecken, und sieht dies als einen Angriff auf die staatliche Souveränität des Iran. Die Drohungen aus Teheran wurden seitdem verstärkt, und die Furcht vor einem Flächenbrand im Nahen Osten wächst.

"Die Forderung der westlichen Länder nach einem Unterlassen von Angriffsdrohungen entbehrt jeder politischen Logik, widerspricht den Grundsätzen des Völkerrechts und ist eine Unterstützung Israels," betonte Kanani weiter.

Unterdessen haben die USA und ihre Verbündeten ihre Warnungen an den Iran erneuert. In einer gemeinsamen Erklärung von US-Präsident Joe Biden sowie den Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Großbritannien, Italien und Frankreich hieß es, ein Angriff auf Israel würde "ernste Konsequenzen für die Sicherheit in der Region haben." Die internationale Gemeinschaft unterstützt weiterhin die Bemühungen um eine Deeskalation und ein Abkommen über eine Waffenruhe sowie die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen.

Die Spannungen wurden zusätzlich angeheizt, als der israelische Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir am Dienstag anlässlich des jüdischen Trauertags Tischa Beav mit über 2000 Juden auf dem Tempelberg in Ostjerusalem betete und die israelische Flagge hisste. Der für Provokationen bekannte Minister betonte erneut seine Ablehnung eines Waffenruhe-Abkommens und schwor, "die Hamas zu besiegen."

Die Lage im Nahen Osten bleibt explosiv, insbesondere da die Hamas nach dem Angriff auf Israel am 7. Oktober den Krieg im Gazastreifen ausgelöst hat. Israels militärische Reaktionen haben bereits zehntausende Todesopfer gefordert, und internationale Appelle zur Deeskalation stoßen weiterhin auf taube Ohren.


Kommentar:

Konfrontation statt Dialog: Iran und Israel auf Kollisionskurs

Die jüngsten Entwicklungen im Nahen Osten verdeutlichen einmal mehr, wie explosiv die Lage ist. Der Iran zeigt sich unnachgiebig, während Israel und seine Verbündeten sich auf das Schlimmste vorbereiten. Anstatt den Dialog zu suchen, setzen beide Seiten auf Konfrontation. Die Frage, wie lange diese Eskalation noch kontrollierbar bleibt, ist drängender denn je. Ohne ernsthafte internationale Vermittlung droht der Region ein Flächenbrand von ungeahntem Ausmaß.

Die OZD-Prognose:

In den kommenden Tagen ist mit einer weiteren Verschärfung der Lage im Nahen Osten zu rechnen. Sollte es zu einem Angriff auf Israel kommen, könnte dies eine breite militärische Reaktion nach sich ziehen und die ohnehin angespannte Situation in der Region eskalieren. Diplomatische Bemühungen zur Deeskalation könnten dadurch erheblich erschwert werden.


OZD-Wissen to go:

Wer ist Nasser Kanani?

Nasser Kanani ist der Sprecher des iranischen Außenministeriums. Er tritt häufig als Sprachrohr der iranischen Regierung in internationalen Angelegenheiten auf, insbesondere bei Themen, die die Sicherheit und Souveränität des Iran betreffen.

Was ist der Tempelberg?

Der Tempelberg in Jerusalem ist ein heiliger Ort sowohl für Juden als auch für Muslime. Für Juden ist es der Ort des früheren Zweiten Tempels, während Muslime ihn als Haram al-Sharif, den Standort der Al-Aqsa-Moschee und des Felsendoms, verehren. Die Spannungen um diesen Ort sind häufig Anlass für Konflikte zwischen Israelis und Palästinensern.


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