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Kitas werden endlich gefördert

Vier Milliarden Euro vom Bund: So will Deutschland die Kita-Qualität steigern


Der Bund wird den Ländern in den kommenden zwei Jahren insgesamt vier Milliarden Euro zur Verfügung stellen, um die Qualität der Kindertagesbetreuung in Deutschland zu verbessern. Wie das Bundesfamilienministerium am Mittwoch mitteilte, hat das Kabinett bereits am Dienstag im Umlaufverfahren den Entwurf für ein weiterentwickeltes Kita-Qualitätsgesetz beschlossen. "Fachkräfte sind einer der größten, wenn nicht der größte Engpass für den stabilen Kita-Betrieb," betonte das Familienministerium und hob hervor, dass die Länder insbesondere in die Gewinnung qualifizierter Fachkräfte investieren sollen.

Das Gesetz, das am 1. Januar 2025 in Kraft treten soll, wird die dritte Weiterentwicklung des ursprünglich im Januar 2023 eingeführten Kita-Qualitätsgesetzes sein. "Unser Ziel sind gleichwertige Standards bei der frühkindlichen Bildung in allen Kitas," erklärte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne). Diese Investitionen seien zentral für den Bildungserfolg der Kinder.

Mit den bereitgestellten Mitteln sollen die Länder unter anderem dafür sorgen, dass ein guter Betreuungsschlüssel in den Einrichtungen sichergestellt wird und die sprachliche Bildung besser gefördert wird. Insgesamt zielt das Gesetz darauf ab, die Qualität der Kindertagesbetreuung in den Ländern zu erhöhen und die unterschiedlichen Qualitätsniveaus anzugleichen.

Obwohl der Ampel-Koalitionsvertrag ursprünglich bundeseinheitliche Standards für die Kitas vorsah, enthält der nun beschlossene Gesetzentwurf diese nicht. "Die Länder signalisierten, dass dies aufgrund sehr unterschiedlicher Ausgangsvoraussetzungen noch nicht realisierbar sei," hieß es aus Kreisen des Bundesfamilienministeriums.

Insgesamt acht Milliarden Euro werden damit in den Jahren 2023 bis 2025 in die Verbesserung der Kita-Qualität fließen, was Bundesfamilienministerin Paus als "starkes Signal" für die Bedeutung der frühkindlichen Bildung in Deutschland bezeichnete.

Kommentar:

Ein Schritt in die richtige Richtung – aber reicht das?

Die Investition von vier Milliarden Euro in die Kita-Qualität ist zweifellos ein positives Signal. Doch die Herausforderungen sind groß. Der Fachkräftemangel bleibt das zentrale Problem, und es wird sich zeigen, ob die bereitgestellten Mittel ausreichen, um die notwendigen Verbesserungen in der Praxis zu erreichen. Auch die Entscheidung, auf bundeseinheitliche Standards zu verzichten, könnte langfristig zu Ungleichheiten führen, die das Ziel gleichwertiger Bildungsbedingungen gefährden. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die Maßnahmen den gewünschten Effekt haben oder ob weitere Schritte nötig sind.

Die OZD-Prognose:

In den nächsten Monaten wird der Erfolg des neuen Kita-Qualitätsgesetzes davon abhängen, wie effektiv die Länder die Mittel nutzen können, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen und die Qualität der Betreuung zu steigern. Sollte dies gelingen, könnten weitere Investitionen und möglicherweise auch eine Rückkehr zu bundeseinheitlichen Standards folgen.


OZD-Wissen to go:

Wer ist Lisa Paus?

Lisa Paus ist seit April 2022 Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Kabinett von Olaf Scholz. Die Politikerin der Grünen ist bekannt für ihr Engagement in den Bereichen Bildung und soziale Gerechtigkeit.

Was ist das Bundesfamilienministerium?

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ist das zentrale Ministerium der Bundesregierung für Familienpolitik, Seniorenpolitik, Frauenpolitik und Jugendpolitik in Deutschland. Es ist verantwortlich für die Förderung von Familien, den Schutz von Kindern und Jugendlichen sowie die Gleichstellung der Geschlechter.

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