Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Amos Hochstein: Waffenruhe in Gaza entscheidend für Libanon-Friedensgespräche

Eine Waffenruhe im Gazastreifen könnte eine Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah verhindern, sagt US-Diplomat Amos Hochstein bei seinem Besuch im Libanon.

US-Sondergesandter Amos Hochstein betonte am Mittwoch bei seinem Besuch im Libanon die Dringlichkeit einer Waffenruhe im Gazastreifen, um eine Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah zu verhindern. "Die Vereinbarung würde auch zu einer diplomatischen Lösung hier im Libanon beitragen und den Ausbruch eines größeren Krieges verhindern," sagte Hochstein, der im Auftrag von Präsident Joe Biden unterwegs ist.

Der Besuch des US-Gesandten erfolgt kurz vor einer geplanten Verhandlungsrunde zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas, die für Donnerstag in Doha, Katar, angesetzt ist. Die Vermittler USA, Ägypten und Katar drängen beide Seiten zur Wiederaufnahme der Gespräche, doch während Israel zugestimmt hat, zeigt sich die Hamas weiterhin zögerlich.

In Beirut traf Hochstein auch den Parlamentsvorsitzenden und Hisbollah-Verbündeten Nabih Berri. "Wir müssen dieses Zeitfenster für diplomatische Maßnahmen und diplomatische Lösungen nutzen. Diese Zeit ist jetzt," betonte Hochstein und warnte davor, dass die Gefahr von Eskalationen mit jeder verstrichenen Stunde zunehme. "Hier im Libanon glauben wir, dass wir den Konflikt jetzt, heute beenden können," sagte der Diplomat weiter.

Seit Beginn des Krieges im Gazastreifen am 7. Oktober, der durch einen Großangriff der Hamas auf Israel ausgelöst wurde, beschießt die Hisbollah Israels Norden nahezu täglich vom Libanon aus. Israel reagiert darauf mit Gegenangriffen im Libanon. Seitdem sind mindestens 568 Menschen im Libanon getötet worden, darunter 118 Zivilisten. Auf israelischer Seite wurden 22 Soldaten und 26 Zivilisten getötet.

Die Spannungen haben sich weiter verschärft, nachdem Ende Juli der Hamas-Chef Ismail Hanija in Teheran und der Hisbollah-Militärchef Fuad Schukr in Beirut getötet wurden. Israel äußerte sich bislang nicht zur Tötung Hanijas, doch die Hamas und der Iran machen Israel für beide Angriffe verantwortlich.

Kommentar:

Waffenruhe als einzige Chance?

Die Bemühungen von US-Diplomat Amos Hochstein, eine Waffenruhe im Gazastreifen zu erwirken, sind nicht nur ein Zeichen diplomatischer Hoffnung, sondern auch eine dringende Notwendigkeit. Der anhaltende Konflikt im Nahen Osten droht, zu einer Katastrophe ungeahnten Ausmaßes zu eskalieren, wenn keine sofortigen Maßnahmen ergriffen werden. Hochsteins Appell an die Konfliktparteien, das Zeitfenster für eine diplomatische Lösung zu nutzen, muss ernst genommen werden, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Doch ob alle Akteure bereit sind, auf Worte Taten folgen zu lassen, bleibt ungewiss. Die kommenden Tage werden zeigen, ob der diplomatische Weg noch gangbar ist.

Die OZD-Prognose:

Die kommenden Tage könnten entscheidend sein: Sollte eine Waffenruhe zustande kommen, könnten weitere diplomatische Fortschritte erzielt werden. Bleibt die Waffenruhe jedoch aus, droht eine weitere Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah, die unkontrollierbare Ausmaße annehmen könnte. Ein Angriff auf Israel ist wahrscheinlich.

OZD-Wissen to go:

Wer ist Amos Hochstein?

Amos Hochstein ist der US-Sondergesandte für internationale Energieangelegenheiten und fungiert als Berater von Präsident Joe Biden. Er ist bekannt für seine diplomatischen Bemühungen im Nahen Osten, insbesondere in Krisenzeiten.

Was ist die Hisbollah?

Die Hisbollah ist eine schiitische, pro-iranische militante Organisation und politische Partei im Libanon. Sie wird von Israel, den USA, der EU und anderen Staaten als terroristische Organisation eingestuft.

Hinweise:

OZD. Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte empfehlen Sie diesen Artikel weiter! OZD-News und Nachrichten zum Nachschlagen ohne Paywall. Bitte weitersagen! Bild oben AFP. Abonnieren und kommentieren können Sie über Facebook.