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Höchste globale Alarmstufe

WHO ruft wegen Ausbreitung von Mpox-Krankheit höchste globale Alarmstufe aus

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat angesichts der schnellen Ausbreitung des Mpox-Virus in Afrika die höchste globale Alarmstufe ausgerufen. Wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Mittwochabend auf einer Pressekonferenz mitteilte, handelt es sich bei der Situation um eine "gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite". Diese Maßnahme verpflichtet die Länder zu rechtlich bindenden Schritten, um die Ausbreitung der Krankheit einzudämmen.

"Ich habe diesen Ratschlag angenommen," sagte Tedros nach einer einstimmigen Empfehlung des WHO-Notfallausschusses. "Die WHO wird in den kommenden Tagen und Monaten in enger Zusammenarbeit mit allen betroffenen Ländern die globalen Gegenmaßnahmen koordinieren," fügte er hinzu.

Besonders besorgniserregend ist die Virus-Variante 1b, die derzeit in mehreren afrikanischen Ländern zirkuliert. "Diese Variante breitet sich anscheinend vor allem durch sexuelle Netzwerke aus," warnte Tedros. Die Variante 1b, die in Ländern wie Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda bereits zu zahlreichen Todesfällen geführt hat, zeigt schwere Symptome wie großflächige Hautausschläge und hohes Fieber.

Laut WHO wurden in der Demokratischen Republik Kongo in diesem Jahr bereits mehr als 14.000 Mpox-Fälle registriert, von denen 524 tödlich endeten. "Das sind mehr als im gesamten Jahr 2023," sagte Tedros und betonte die Dringlichkeit der Lage. In ganz Afrika sind seit Januar 2022 über 38.000 Fälle und 1456 Todesfälle gemeldet worden, mit einem alarmierenden Anstieg der Fallzahlen in diesem Jahr.

Die Afrika CDC, die Gesundheitsbehörde der Afrikanischen Union, hat ebenfalls Alarm geschlagen und eine "kontinentale gesundheitliche Notlage" ausgerufen. Der Anstieg der Fallzahlen um 160 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sei alarmierend. Neben der Demokratischen Republik Kongo sind auch Länder wie Kamerun, Nigeria und Ghana betroffen.

Mpox, früher als Affenpocken bekannt, war ursprünglich in West- und Zentralafrika verbreitet, wo es hauptsächlich bei Nagetieren vorkam. Doch seit Mai 2022 verbreitet sich das Virus auch außerhalb Afrikas, wobei die aktuelle Ausbreitung der gefährlicheren Variante 1b besondere Sorge bereitet.

Die WHO und andere internationale Organisationen wie die Internationale Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) haben ihre Unterstützung bei der Eindämmung des Virus in Afrika zugesagt. "Die Ausbreitung des Virus ist sehr besorgniserregend," so der IFRC, der bereit ist, auch in entlegenen Regionen Hilfe zu leisten.

Kommentar:

Mpox in Afrika: Eine Herausforderung für das globale Gesundheitssystem

Die erneute Ausbreitung des Mpox-Virus in Afrika zeigt die anhaltenden Herausforderungen im globalen Gesundheitswesen. Besonders die schnelle Verbreitung der gefährlichen Variante 1b unterstreicht die Notwendigkeit einer verstärkten internationalen Zusammenarbeit. Der Ausruf der höchsten Alarmstufe durch die WHO ist ein klares Signal, dass die Weltgemeinschaft schnell und entschlossen handeln muss, um eine weitere Eskalation zu verhindern.

Die OZD-Prognose:

In den kommenden Wochen werden internationale Hilfsorganisationen ihre Bemühungen zur Eindämmung der Mpox-Ausbreitung in Afrika intensivieren. Es ist zu erwarten, dass weitere Länder außerhalb Afrikas präventive Maßnahmen ergreifen, um die Einschleppung der gefährlichen Variante 1b zu verhindern. Impfkampagnen und Aufklärung über Übertragungswege werden im Fokus stehen.


OZD-Wissen to go:

Was ist Mpox?

Mpox, früher als Affenpocken bekannt, ist eine Viruserkrankung, die ursprünglich in West- und Zentralafrika vorkam. Das Virus wird hauptsächlich durch engen Kontakt, etwa beim Sex, übertragen. Typische Symptome sind Fieber und Hautausschläge, die sich auf den ganzen Körper ausbreiten können. Die Variante 1b, die derzeit in Afrika zirkuliert, ist besonders gefährlich und führt häufiger zu schweren Krankheitsverläufen und Todesfällen.

Was ist die WHO?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die sich weltweit für die Verbesserung der Gesundheit einsetzt. Sie koordiniert internationale Gesundheitsmaßnahmen und setzt Standards für die Gesundheitsversorgung. Die WHO ist maßgeblich an der Bekämpfung globaler Epidemien und Pandemien beteiligt.

Hinweise:

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