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Cannes-Festival 2024: Politische Filme und große Namen – das sind die Favoriten

Der legendäre Regisseur Francis Ford Coppola ist mit seinem epischen Werk „Megalopolis“ im Rennen um die Goldene Palme beim Cannes-Festival. Neben ihm kämpfen zahlreiche bedeutende Filme und Regisseure um die begehrte Auszeichnung.

Der Monumentalfilm „Megalopolis“ von Francis Ford Coppola sorgt bei den 77. Filmfestspielen von Cannes für große Aufregung. Der 85-jährige Regisseur kehrt 45 Jahre nach seinem zweiten Goldenen Palmen-Gewinn für „Apocalypse Now“ zurück in den Wettbewerb. „Es ist ein verrücktes Projekt,“ sagte Festivalchef Thierry Frémaux am Donnerstag über den Science-Fiction-Film, der mit Adam Driver und Forest Whitaker prominent besetzt ist. Coppola investierte über hundert Millionen Dollar aus seinem eigenen Vermögen in dieses ambitionierte Projekt über einen Architekten, der New York nach einer Katastrophe als Utopie neu aufbauen möchte.

In diesem Jahr sind keine deutschen Filme im Wettbewerb vertreten. Jedoch wird die kanadisch-deutsche Ko-Produktion „Rumours“ gezeigt, in der Cate Blanchett als EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen zu sehen ist. Deutsche Schauspieler sind jedoch prominent vertreten: Diane Kruger spielt in David Cronenbergs „The Shrouds“ mit, einem Film über einen Geschäftsmann, der versucht, Verbindungen zu Verstorbenen herzustellen. Franz Rogowski übernimmt eine Hauptrolle in Andrea Arnolds „Bird“, das sich mit dem Leben eines alleinerziehenden Vaters in England beschäftigt.

Von den 19 Filmen im Rennen um die Goldene Palme stammen vier von Filmemacherinnen: Neben Andrea Arnold konkurriert die Französin Coralie Fargeat mit „The Substance“, und Agathe Riedinger zeigt ihr Debüt „Diamant Brut“. Auch die indische Regisseurin Payal Kapadia ist mit „All we imagine as light“ vertreten.

Politisch aufgeladen sind Filme wie „The Apprentice“ von Ali Abbasi, der sich mit dem Aufstieg von Ex-US-Präsident Donald Trump beschäftigt. Paul Schrader bringt mit „Oh Canada“ die Geschichte eines jungen US-Bürgers, der vor dem Vietnamkrieg nach Kanada floh. Jacques Audiard, der 2015 bereits die Goldene Palme für „Dämonen und Wunder“ gewann, zeigt „Emilia Perez“, in dem Selena Gomez als mexikanischer Drogenhändler auftritt, der sich einer Geschlechtsumwandlung unterzieht.

Christophe Honoré bringt „Marcello mio“, ein Porträt des italienischen Schauspielers Marcello Mastroianni, auf die Leinwand. Der Film wird besonders beachtet, da sowohl Mastroiannas Tochter Chiara als auch Catherine Deneuve mitspielen.

Der russische Filmemacher Kirill Serebrennikow präsentiert „Limonov“, die Geschichte eines sowjetischen Dichters, der nach dem Ende der Sowjetunion zu einem politischen Antihelden wird.

Filme mit politischem Inhalt finden sich eher in den Nebenreihen. Der ukrainische Regisseur Sergei Loznitsa zeigt „Invasion“, das die Folgen des russischen Angriffskriegs thematisiert. Yolande Zauberman’s „La Belle de Gaza“ erzählt vom Schicksal palästinensischer Transsexueller vor dem Krieg zwischen Israel und der Hamas.

Festivalchef Frémaux kündigte an, dass in den kommenden Tagen möglicherweise noch weitere Filme zur Liste hinzukommen könnten. Iris Knobloch, Präsidentin der Filmfestspiele, bleibt optimistisch über die Zukunft des Kinos und betonte: „Der Zauber der großen Leinwand ist ungebrochen.“

Die 77. Filmfestspiele von Cannes finden vom 14. bis 25. Mai an der französischen Mittelmeerküste statt. „Star Wars“-Erfinder George Lucas wird mit der Goldenen Ehrenpalme für sein Lebenswerk geehrt, und Greta Gerwig, die zuletzt mit „Barbie“ Erfolg hatte, wird die Jury präsidieren.

Am Mittwochabend wurde die deutsche Serie „Die Zweiflers“ beim Canneseries Festival als beste Serie ausgezeichnet.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:

Kunst und Politik im Fokus: Cannes 2024 als Bühne für bedeutende Werke

Die diesjährigen Filmfestspiele von Cannes präsentieren eine beeindruckende Bandbreite an Filmen, die von monumentalen Projekten bis zu politisch brisanten Themen reichen. Während Francis Ford Coppola mit „Megalopolis“ ein lange erwartetes Werk vorstellt, zeigen auch andere Filme starke politische und gesellschaftliche Statements. Die Abwesenheit deutscher Filme im Wettbewerb könnte auf veränderte Schwerpunkte hinweisen, aber die Präsenz deutscher Schauspieler und Co-Produktionen zeigt dennoch die Relevanz des deutschen Filmschaffens. Die Vielfalt und der Tiefgang der gezeigten Werke spiegeln die derzeitigen globalen Herausforderungen wider und unterstreichen die Bedeutung von Filmkunst als Spiegel der Gesellschaft.

OZD-Prognose:

In den kommenden Tagen werden weitere Filme bekanntgegeben, die möglicherweise das Rennen um die Goldene Palme beeinflussen könnten. Die politischen und gesellschaftlichen Themen der gezeigten Filme könnten zu anhaltenden Diskussionen und möglicherweise sogar zu neuen filmischen Trends führen. Die Entscheidung der Jury wird mit Spannung erwartet, insbesondere im Hinblick auf die bedeutenden politischen und kulturellen Themen, die dieses Jahr im Mittelpunkt stehen.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Francis Ford Coppola?

Francis Ford Coppola ist ein renommierter US-amerikanischer Regisseur, Produzent und Drehbuchautor, bekannt für Klassiker wie „Der Pate“-Trilogie und „Apocalypse Now“. Er hat zwei Goldene Palmen beim Cannes-Festival gewonnen, eine für „Der Pate II“ (1974) und eine für „Apocalypse Now“ (1979). Weitere Informationen finden Sie auf Wikipedia.

Was ist das Cannes-Filmfestival?

Das Cannes-Filmfestival ist ein bedeutendes internationales Filmfestival, das jährlich in Cannes, Frankreich, stattfindet. Es wurde 1946 gegründet und ist bekannt für seine prestigeträchtigen Auszeichnungen, darunter die Goldene Palme für den besten Film. Weitere Informationen finden Sie auf Wikipedia.

Hinweise:

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Foto: Alain JOCARD / AFP