Zum Inhalt springen
OZD.news - News und Nachrichten zum Nachschlagen

Nur drei von zehn Einkäufen übers Internet

Umfrage: Online-Shopping so beliebt wie zu Beginn der Corona-Pandemie

Online-Shopping erfreut sich in Deutschland wieder großer Beliebtheit, wie eine aktuelle Digitalstudie der Postbank zeigt. "Rund drei von zehn Einkäufen erledigen die Bundesbürger und Bundesbürgerinnen über das Internet," erklärte die Postbank am Freitag. Nach einem Anstieg auf 38 Prozent im zweiten Corona-Jahr 2021 und einem anschließenden Rückgang, hat sich der Anteil der Online-Käufe nun bei 31 Prozent eingependelt.

Dieser Trend ist besonders bei jüngeren Menschen ausgeprägt. "Der Studie zufolge sind jüngere Menschen dem E-Commerce gegenüber deutlich aufgeschlossener als ältere," so die Postbank weiter. Bei den unter 40-Jährigen liegt der Anteil der Online-Einkäufe bei 40 Prozent, während er bei den über 40-Jährigen nur 27 Prozent beträgt.

Die Gründe für das Einkaufen im Internet variieren je nach Altersgruppe. Während die bequeme Zustellung nach Hause für alle Altersgruppen der meistgenannte Grund ist, legen jüngere Menschen mehr Wert auf die sofortige Verfügbarkeit von Waren und die Möglichkeit, unterwegs per App zu bestellen. Ältere Käufer hingegen achten stärker auf günstige Preise.

Ökologische Aspekte spielen ebenfalls eine Rolle: Nur sieben Prozent der unter 40-Jährigen achten nicht darauf, während es bei den über 40-Jährigen 17 Prozent sind. Zudem gaben 24 Prozent der Jüngeren an, ein schlechtes Gewissen beim Online-Kauf zu haben und versuchen, diesen zu reduzieren.

Besonders wichtig ist den meisten Verbraucherinnen und Verbrauchern, dass zurückgeschickte Waren nicht vernichtet werden. 82 Prozent sprechen sich gegen diese Praxis aus. Auch die Reduzierung von Verpackungsmüll ist ein Anliegen: 77 Prozent bevorzugen Anbieter, die nachhaltige Verpackungen verwenden.

Die Postbank veröffentlicht ihre Digitalstudie seit 2015 jährlich. Für die aktuelle Studie wurden im April 3171 Menschen befragt.


Kommentar:

E-Commerce im Aufwind – aber zu welchem Preis?

Der erneute Anstieg des Online-Shoppings zeigt, dass Bequemlichkeit und sofortige Verfügbarkeit weiterhin starke Triebfedern im Konsumverhalten der Deutschen sind. Doch es stellt sich die Frage, ob diese Trends auf Kosten der Nachhaltigkeit gehen. Trotz eines steigenden Bewusstseins für ökologische Aspekte bleibt das Problem des Verpackungsmülls und der Vernichtung zurückgesandter Waren bestehen. Es liegt an den Anbietern und der Politik, Lösungen zu entwickeln, die den steigenden Bedarf an E-Commerce mit den notwendigen ökologischen Standards in Einklang bringen.

Die OZD-Prognose:

In den nächsten Wochen könnte sich der Trend zum Online-Shopping weiter verstärken, insbesondere wenn Händler mit nachhaltigen Verpackungsoptionen und ökologisch verantwortungsbewussten Geschäftsmodellen auf die Bedürfnisse der Verbraucher reagieren. Gleichzeitig ist mit einer verstärkten Diskussion um gesetzliche Regelungen zur Vermeidung der Vernichtung zurückgesandter Waren zu rechnen.


OZD-Wissen to go:

Was ist die Postbank?

Die Postbank ist ein deutsches Finanzinstitut, das umfassende Bankdienstleistungen für Privat- und Geschäftskunden anbietet. Seit 2018 gehört sie zur Deutschen Bank. Die Postbank veröffentlicht regelmäßig Studien, wie die "Digitalstudie", die Trends im digitalen Konsumverhalten untersucht.


OZD. Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte empfehlen Sie uns oder diesen Artikel weiter! OZD-News und Nachrichten zum Nachschlagen ohne Paywall!

Titelbild: AFP