Borussia Mönchengladbachs Sport-Geschäftsführer Roland Virkus hat nach der Last-Minute-Niederlage gegen Meister Bayer Leverkusen wenig Verständnis für die Entscheidungen des VAR geäußert. "Sie haben alles gecheckt - nur alles gegen uns. Bei uns haben sie keine einzige Situation gecheckt," sagte der 57-Jährige nach dem 2:3 (0:2).
Vor allem der späte Elfmeterpfiff für Leverkusen tief in der Nachspielzeit wurmte Virkus. Selbst nach Ansicht der TV-Bilder war strittig, ob Gladbachs Abwehrspieler Ko Itakura gegen Amine Adli auch den Ball oder nur den Gegenspieler traf. Schiedsrichter Robert Schröder hatte die Szene zunächst laufen lassen, ehe der VAR eingriff.
"Es war für mich keine klare Fehlentscheidung, da muss er nicht raus," sagte Virkus zu der Szene: "Natürlich trifft er auch danach den Fuß, aber vorher spielt er klar den Ball." Schiedsrichter Schröder sah das anders. "Ich kann den Frust der Gladbacher verstehen, wenn man so spät so ärgerlich ein Spiel verliert. Aber er trifft nicht den Ball, deshalb ist es ein Elfmeter," sagte der Unparteiische bei Sat.1. Florian Wirtz trat an und traf im Nachschuss zum 3:2-Endstand.
Noch deutlicher als Virkus wurde Gladbachs Angreifer Tim Kleindienst, schon sein vermeintliches Tor zum 1:2 war nach Ansicht der Videobilder wegen eines Fouls zurückgenommen worden. "Es geht einem auf den Sack, dass jede 50:50-Situation überprüft wird und jedes Tor bis ins kleinste überprüft wurde. Man hatte irgendwie das Gefühl, dass sie nicht wollten, dass wir heute überhaupt irgendwas holen," sagte der Neuzugang bei DAZN.
Fest steht nach Ansicht von Virkus indes, dass der VAR "dir komplett die Emotionen nimmt. In der Vorbereitung und beim Pokalspiel hatte ich mich schon gefreut, weil irgendwas anders war - ach ja, es war kein VAR da. Das war echt cool. Auch da haben die Schiedsrichter echt gute Entscheidungen getroffen. Ich weiß nicht, ob am Ende mehr Gerechtigkeit da ist oder nicht," so Virkus.
OZD / ©AFP
OZD-Kommentar:
VAR-Frust – Sind die Emotionen im Fußball in Gefahr?
Die emotionalen Aussagen von Roland Virkus und Tim Kleindienst nach der Niederlage gegen Leverkusen verdeutlichen ein wachsendes Problem im modernen Fußball: Der VAR, eingeführt, um für mehr Gerechtigkeit zu sorgen, scheint oft das Gegenteil zu bewirken. Nicht nur, dass Entscheidungen zu Ungunsten eines Teams fallen können – die andauernden Überprüfungen und das ständige Warten auf das endgültige Urteil nehmen den Spielern und Fans die unmittelbare Freude und die Emotionen, die den Fußball so einzigartig machen. Der VAR wird weiter diskutiert und optimiert werden müssen, um sicherzustellen, dass er nicht nur den Regeln, sondern auch dem Herzen des Spiels gerecht wird.
OZD-Prognose:
Die Debatte um den VAR wird sich in der Bundesliga weiter intensivieren. Es ist wahrscheinlich, dass in den kommenden Wochen weitere Vorfälle für hitzige Diskussionen sorgen werden. Die DFL könnte gezwungen sein, die Handhabung des VAR zu überdenken, um die Balance zwischen Gerechtigkeit und Emotionen im Fußball wiederherzustellen.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Roland Virkus?
Roland Virkus ist der Sport-Geschäftsführer von Borussia Mönchengladbach. Der erfahrene Fußballmanager ist seit vielen Jahren im Verein tätig und bekannt für seine klare Meinung und sein Engagement für die Mannschaft. Wikipedia-Seite: Roland Virkus
Was ist der VAR?
Der VAR (Video Assistant Referee) ist ein technisches Hilfsmittel, das im Fußball eingesetzt wird, um dem Schiedsrichter bei strittigen Entscheidungen wie Toren, Elfmetern und roten Karten zu helfen. Ziel ist es, Fehlentscheidungen zu minimieren, doch die Umsetzung und die damit verbundenen Verzögerungen haben oft zu Kontroversen geführt. Offizielle Website: DFB – VAR
Hinweise: Alle Angaben ohne Gewähr.
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