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Flutkatastrophe in Bangladesch: 4,5 Millionen Menschen betroffen

Schwere Überschwemmungen in Bangladesch haben Hunderttausende Menschen in Notunterkünfte getrieben. Mindestens 18 Menschen sind bereits ums Leben gekommen. Millionen sind betroffen, während Flüsse über die Ufer treten und ganze Städte unter Wasser setzen.

Bangladesch wird derzeit von einer der schlimmsten Flutkatastrophen der letzten Jahre heimgesucht. Laut Angaben des Katastrophenschutzministeriums haben fast 285.000 Menschen Zuflucht in Notunterkünften gesucht, nachdem sintflutartige Regenfälle große Teile des Landes unter Wasser gesetzt haben. "Insgesamt sind 4,5 Millionen Menschen von der Flutkatastrophe betroffen," teilte das Ministerium mit, während die Zahl der Todesopfer auf mindestens 18 angestiegen ist.

Besonders schwer getroffen wurde die Stadt Feni, wo die Menschen verzweifelt um ihr Leben kämpfen. "Mein Haus steht völlig unter Wasser," berichtete Lufton Nahar, eine 60-jährige Frau aus Feni. "Mein Bruder hat uns per Boot hierher gebracht. Ansonsten wären wir gestorben." Solche Geschichten sind in den betroffenen Regionen keine Seltenheit, da viele Familien ihre Häuser aufgeben mussten, um sich in Sicherheit zu bringen.

Auch in den Hafenstädten Chittagong und Cox's Bazar, wo rund eine Million Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar leben, sind die Zustände dramatisch. Gebiete östlich der Hauptstadt Dhaka stehen ebenfalls unter Wasser, was die Not der Bevölkerung weiter verschärft.

Bangladesch, ein Land mit rund 170 Millionen Einwohnern, ist stark von den zahlreichen Flüssen geprägt, die es durchziehen. Die großen Flüsse Ganges und Brahmaputra sowie ihre vielen Nebenarme treten während der Regenzeit häufig über die Ufer. Dies sorgt einerseits für fruchtbare Böden, andererseits jedoch auch für massive Zerstörungen durch Überschwemmungen. "In den vergangenen Jahren haben schwere Monsun-Regenfälle und Überschwemmungen zugenommen," sagen Fachleute, die den Klimawandel als Ursache für die zunehmenden Katastrophen nennen. Derzeit sind Berichten zufolge alle großen Nebenarme von Ganges und Brahmaputra von dem Hochwasser betroffen.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:
Klimawandel und seine tödlichen Folgen: Bangladesch am Limit
Die Flutkatastrophe in Bangladesch ist ein weiterer Beweis dafür, wie dramatisch sich die Auswirkungen des Klimawandels auf besonders gefährdete Regionen der Welt auswirken. Während Industrieländer sich in hitzigen Debatten über Emissionsreduktionen und Anpassungsstrategien verlieren, kämpfen Länder wie Bangladesch bereits ums Überleben. Die steigenden Meeresspiegel und die immer extremeren Wetterereignisse zwingen Millionen Menschen, ihr Zuhause zu verlassen. Wenn die internationale Gemeinschaft nicht bald entschlossener handelt, werden solche Katastrophen zur neuen Normalität in vielen Teilen der Welt.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Lufton Nahar?
Lufton Nahar ist eine Bewohnerin der Stadt Feni, einer der am schlimmsten betroffenen Städte in Bangladesch. Sie hat ihre Geschichte der Flutkatastrophe öffentlich gemacht, um auf die dramatische Situation in ihrer Heimat aufmerksam zu machen. Weitere Informationen über die betroffenen Regionen finden Sie auf der offiziellen Website der Regierung von Bangladesch.

Was ist der Ganges und Brahmaputra?
Der Ganges und der Brahmaputra sind zwei der größten Flüsse in Asien. Sie durchziehen Bangladesch und münden in den Golf von Bengalen. Beide Flüsse spielen eine entscheidende Rolle im Ökosystem und in der Landwirtschaft des Landes, verursachen aber auch regelmäßig schwere Überschwemmungen, besonders während der Monsunzeit. Mehr über die Bedeutung dieser Flüsse können Sie auf der Wikipedia-Seite zum Ganges und zur Wikipedia-Seite zum Brahmaputra nachlesen.

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Foto: Munir UZ ZAMAN / AFP