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Schockierende Wende: Telegram-Gründer Pawel Durow in Frankreich in Gewahrsam

Pawel Durow, Gründer der Messenger-App Telegram, wurde in Frankreich festgenommen. Die französische Justiz wirft ihm vor, zu wenig gegen kriminelle Aktivitäten auf seiner Plattform zu unternehmen. Die Hintergründe und Auswirkungen dieser dramatischen Wendung.

Der Chef der weltweit genutzten Messenger-App Telegram, Pawel Durow, ist am Samstagabend auf dem Flughafen Le Bourget nahe Paris festgenommen worden. Der 39-jährige russische Milliardär, der auch die französische Staatsbürgerschaft besitzt, war aus Aserbaidschan angereist und plante, den Abend in Paris zu verbringen, bevor er in Gewahrsam genommen wurde. „Durow wurde von den französischen Behörden aufgrund von Ermittlungen wegen diverser Gesetzesverstöße im Zusammenhang mit dem Messengerdienst festgehalten,“ erklärte eine Quelle aus Ermittlerkreisen.

Die französische Justiz wirft Durow vor, nicht genug zu unternehmen, um die Nutzung von Telegram für kriminelle Aktivitäten zu verhindern, und verweigert zudem die Zusammenarbeit mit den Ermittlungsbehörden. Telegram, bekannt für seine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und seine strikte Haltung gegenüber Datenschutz, ist weltweit in die Kritik geraten, da die Plattform zunehmend von Extremisten und Verschwörungstheoretikern genutzt wird. Besonders in Deutschland steht Telegram wegen seiner Rolle in der Verbreitung von Hassbotschaften und Verschwörungstheorien unter Druck.

Pawel Durow hatte Telegram 2013 gemeinsam mit seinem Bruder Nikolai gegründet, nachdem die beiden zuvor den russischen Online-Dienst Vkontakte, eine Art Facebook-Klon, ins Leben gerufen hatten. Nach zunehmendem Druck seitens der russischen Behörden verkaufte Durow Vkontakte und verließ 2014 Russland. Seitdem lebte er an verschiedenen Orten wie Berlin, London, Singapur und San Francisco, bevor er sich schließlich in Dubai niederließ, wo auch der Unternehmenssitz von Telegram ist.

Die Festnahme Durows in Frankreich könnte weitreichende Folgen haben, nicht nur für ihn persönlich, sondern auch für die Zukunft von Telegram. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und welche Schritte die französischen Behörden als nächstes unternehmen werden.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:
Telegram unter Druck: Was bedeutet die Festnahme Durows für die Plattform?

Die Festnahme von Pawel Durow in Frankreich ist ein klares Signal dafür, dass Regierungen weltweit zunehmend härter gegen Plattformen vorgehen, die als Hort für kriminelle Aktivitäten und extremistische Inhalte dienen. Telegram, einst gefeiert für seine strikte Haltung zum Datenschutz, steht nun vor der Herausforderung, sich entweder stärker in die Kontrolle und Überwachung seiner Inhalte einzubringen oder mit massiven rechtlichen Konsequenzen zu rechnen. Die Festnahme könnte ein Wendepunkt sein, der das Schicksal von Telegram und ähnlichen Plattformen entscheidend beeinflusst.

OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen dürfte die Festnahme Durows die Debatte über die Verantwortung von Messenger-Diensten weiter anheizen. Es ist zu erwarten, dass weitere Länder Druck auf Telegram ausüben werden, um striktere Maßnahmen gegen die Nutzung der Plattform für illegale Aktivitäten zu erzwingen. Zudem könnte Durows rechtliche Situation die künftige Ausrichtung des Unternehmens erheblich beeinflussen.

Biographien und Erklärungen:
Wer ist Pawel Durow?
Pawel Durow ist ein russischer Unternehmer und Mitbegründer von Telegram, einem der weltweit meistgenutzten Messenger-Dienste. Er gründete zuvor Vkontakte, das als russisches Pendant zu Facebook bekannt wurde. Nach zunehmendem Druck durch die russische Regierung verkaufte er Vkontakte und verließ Russland 2014. Weitere Informationen über Pawel Durow finden Sie auf seiner offiziellen Website oder auf Wikipedia.

Was ist Telegram?
Telegram ist ein cloud-basierter Messenger-Dienst, der 2013 von Pawel und Nikolai Durow gegründet wurde. Der Dienst ist bekannt für seine starke Verschlüsselung und den Schutz der Privatsphäre seiner Nutzer. Mehr über Telegram erfahren Sie auf der offiziellen Website oder auf Wikipedia.

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Foto: Steve JENNINGS / GETTY IMAGES NORTH AMERICA