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Mutmaßlicher Terroranschlag auf Synagoge in Südfrankreich: Vier Verdächtige festgenommen

Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf eine Synagoge in Südfrankreich hat die Polizei vier Verdächtige festgenommen. Ein Schusswechsel mit dem Hauptverdächtigen und die Gefahrenlage in La Grande-Motte zeigen das dramatische Ausmaß dieser Terrorattacke.

Nach einem mutmaßlich terroristischen Brandanschlag auf die Beth Yaacov Synagoge im südfranzösischen La Grande-Motte hat die Polizei in einer dramatischen Operation insgesamt vier Tatverdächtige festgenommen. „Der Hauptverdächtige wurde in der Nacht zu Sonntag nach einem Schusswechsel mit der Polizei in Nîmes in Gewahrsam genommen,“ erklärte die französische Antiterror-Staatsanwaltschaft (Pnat). Dabei sei der 33-jährige Algerier, der sich legal in Frankreich aufhält, im Gesicht verletzt worden.

Innenminister Gérald Darmanin bestätigte die Festnahme über den Onlinedienst X und fügte hinzu, dass drei weitere Verdächtige aus dem Umfeld des Haupttäters ebenfalls festgenommen wurden. Die Pnat hat Ermittlungen wegen versuchten terroristischen Mordes und der Bildung einer terroristischen kriminellen Vereinigung eingeleitet. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron verurteilte den Anschlag als „Terrorakt“.

Der Angriff ereignete sich am Samstagmorgen, als zwei Autos im Innenhof der Synagoge in Brand gesetzt wurden. Auch zwei Türen der Synagoge sowie ein weiteres Fahrzeug fingen Feuer. Ein erschütterndes Detail: „In einem der ausgebrannten Fahrzeuge explodierte eine Gasflasche, wodurch ein Polizist leicht verletzt wurde,“ erklärte die Pnat. In der Nähe wurden weitere vier Gasflaschen entdeckt, von denen eine ebenfalls explodierte.

Überwachungsvideos zeigen, wie ein Mann mit palästinensischer Flagge und Palästinensertuch kurz nach der Explosion vor der Synagoge auftauchte. Auf den Aufnahmen ist auch eine Waffe zu sehen. Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich glücklicherweise nur fünf Menschen, darunter der Rabbiner, in dem Gebäude. Alle blieben unverletzt.

Regierungschef Gabriel Attal betonte bei einem Besuch in La Grande-Motte, dass Frankreich „einem absoluten Drama“ entgangen sei. Er verwies auf ein „Klima der Gewalt“, das seit dem 7. Oktober durch den Angriff der Hamas auf Israel geschürt werde. Die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten in Frankreich ist seither dramatisch angestiegen.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:
Frankreich im Visier: Die Welle des Antisemitismus und ihre Folgen

Der mutmaßliche Terroranschlag auf die Synagoge in La Grande-Motte verdeutlicht die alarmierende Zunahme antisemitisch motivierter Straftaten in Frankreich. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober hat sich die Lage deutlich verschärft. Das Klima des Hasses und der Gewalt, das sich seitdem weiter ausbreitet, zeigt, wie fragil der gesellschaftliche Zusammenhalt ist. Frankreich steht vor der Herausforderung, entschlossen gegen Antisemitismus vorzugehen und die Sicherheit jüdischer Gemeinden zu gewährleisten.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Gérald Darmanin?
Gérald Darmanin ist seit Juli 2020 der Innenminister von Frankreich. Er gehört der Partei „La République En Marche!“ an und ist bekannt für seine harte Haltung gegenüber Extremismus und Terrorismus. Weitere Informationen über Gérald Darmanin finden Sie auf seiner offiziellen Website oder auf Wikipedia.

Was ist die Pnat?
Die Parquet National Antiterroriste (Pnat) ist die französische Antiterror-Staatsanwaltschaft, die für die Untersuchung und Verfolgung terroristischer Straftaten zuständig ist. Sie spielt eine zentrale Rolle im Kampf gegen Terrorismus in Frankreich. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website der Pnat oder auf Wikipedia.

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Foto: Pascal GUYOT / AFP