Der neue Schiedsrichter-Chef Knut Kircher hat Fehler seiner Schützlinge gleich am ersten Spieltag der Fußball-Bundesliga unumwunden eingeräumt. "Da ist gar nichts zu hundertprozentiger Zufriedenheit gelaufen," sagte der Nachfolger von Lutz Michael Fröhlich beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Sonntag im Sport1-Doppelpass. "Wir wollen keine unsäglichen Diskussionen zu Handspielen und VAR-Einsätzen."
Kircher hatte vor der Saison angekündigt, dass die Video-Assistenten bei Entscheidungen im Graubereich die "Finger weglassen" sollen. Das wiederholte der 55 Jahre alte Schwabe: "Wir wollen den VAR nur bei Schwarz-Weiß-Entscheidungen."
Mit Blick auf den Ärger über die komplexe Handspielregel wird es eher keine Besserung geben. "Die Kriterien für ein Handspiel, die uns derzeit an die Hand gegeben werden, sind leider nicht so klar. So schwarz und weiß ist das nicht," sagte Kircher: "Da wird es im Laufe der Saison Ausreißer nach links und rechts geben. Die müssen wir einfangen."
Vor allem beim Eröffnungsspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen (2:3) sowie bei der Partie zwischen dem FC Augsburg und Werder Bremen (2:2) hatte es Streit über die Schiedsrichter-Entscheidungen gegeben.
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OZD-Kommentar:
Schiedsrichter unter Druck: Kircher muss liefern
Der neue Schiedsrichter-Chef Knut Kircher steht nach dem ersten Spieltag bereits unter Druck. Seine ehrliche Einschätzung, dass nicht alles zu hundertprozentiger Zufriedenheit verlaufen ist, zeigt, dass er die Herausforderungen erkennt. Doch die Probleme mit der Handspielregel und den VAR-Entscheidungen sind seit Langem bekannt und sorgen immer wieder für Kontroversen.
Kircher muss nun dafür sorgen, dass die Schiedsrichter klare Linien finden und diese auch konsequent umsetzen. Der Wunsch nach weniger Eingriffen des VAR ist verständlich, doch die Realität auf dem Platz bleibt oft eine andere. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob es Kircher gelingt, die Schiedsrichter auf den richtigen Kurs zu bringen und die Diskussionen um strittige Entscheidungen zu reduzieren.
OZD-Prognose:
Die Schiedsrichter werden in dieser Saison weiterhin im Fokus stehen. Die Unklarheiten bei Handspielentscheidungen und der Einsatz des VAR werden wohl noch für Diskussionen sorgen. Knut Kircher und sein Team müssen schnell Lösungen finden, um das Vertrauen in die Schiedsrichterleistungen zu stärken. Gelingt dies nicht, könnten die Kontroversen weiter zunehmen.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Knut Kircher?
Knut Kircher ist ein ehemaliger deutscher Fußballschiedsrichter und seit 2023 der neue Schiedsrichter-Chef beim Deutschen Fußball-Bund (DFB). Kircher leitete zahlreiche Bundesligaspiele und genießt großes Ansehen in der Fußballwelt. Wikipedia-Seite: Knut Kircher
Was ist der Video-Assistent (VAR)?
Der Video-Assistent Referee (VAR) ist ein Hilfsmittel im Fußball, das den Schiedsrichtern hilft, strittige Spielsituationen nachträglich zu bewerten. Der VAR kann bei Toren, Elfmetern, Roten Karten und Verwechslungen von Spielern eingreifen. Wikipedia-Seite: Video-Assistent (VAR)
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