Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am Montag, dass die Mpox-Epidemien in der Demokratischen Republik Kongo und den umliegenden Ländern „beherrscht und gestoppt“ werden können. Voraussetzung dafür sei jedoch eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 121 Millionen Euro, um die internationale Reaktion in den nächsten sechs Monaten zu finanzieren. Der neue strategische Plan der WHO zur Vorbereitung und Reaktion auf Mpox umfasst den Zeitraum von September 2024 bis Februar 2025.
Insgesamt werden 135 Millionen Dollar (121 Millionen Euro) benötigt, um die internationale Reaktion zu finanzieren. „Die Mpox-Epidemien in der Demokratischen Republik Kongo und in den Nachbarländern können beherrscht und gestoppt werden,“ versicherte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. An der Umsetzung des Plans sind die WHO, Mitgliedstaaten und Partner wie die Afrika-Zentren für Krankheitsbekämpfung und -prävention (Africa CDC) beteiligt. Die WHO wird in Kürze einen Spendenaufruf starten, während bereits 1,5 Millionen Dollar aus dem Notfallfonds der Organisation bereitgestellt wurden.
Die Zahl der Mpox-Erkrankungen und Todesfälle in Afrika nimmt derzeit zu. Seit Juli wurden in der Demokratischen Republik Kongo, Burundi, Kenia, Ruanda und Uganda Ausbrüche gemeldet. Aufgrund der gefährlicheren Virusvariante 1b rief die WHO eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite aus.
Auch die Bundesregierung hat auf die Krise reagiert und angekündigt, 100.000 Impfdosen gegen Mpox an betroffene Länder, insbesondere in Afrika, zu spenden. Diese sollen „kurzfristig“ aus Beständen der Bundeswehr zur Verfügung gestellt werden, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin mitteilte. „Ziel ist es, die internationalen Bemühungen zur Eindämmung von Mpox auf dem afrikanischen Kontinent solidarisch zu unterstützen,“ betonte Hebestreit.
Deutschland gibt damit fast seinen gesamten Bestand an Mpox-Impfstoff ab. Derzeit lagern laut Verteidigungsministerium noch 118.000 Dosen, eine mögliche Nachbestellung ist noch ungewiss.
Zusätzlich zu den Impfstoffspenden sollen betroffene Länder wie die Demokratische Republik Kongo durch weitere Maßnahmen unterstützt werden. Hebestreit kündigte an, dass die WHO Finanzmittel zur Bekämpfung von Mpox über ihren Notfallfonds erhalten werde. Darüber hinaus plant die Bundesregierung, ihre afrikanischen Partner über die Impfstoffallianz Gavi zu unterstützen und bei Logistik und Verteilung zu helfen. Ein mobiles Labor für den Kongo sowie der Einsatz einer schnell einsetzbaren Expertengruppe im Osten des Landes seien ebenfalls in Vorbereitung. Langfristig solle die Afrikanische Union (AU) beim Aufbau einer lokalen Impfstoffproduktion unterstützt werden.
Das Mpox-Virus wurde erstmals 1958 bei Laboraffen in Dänemark entdeckt und war lange unter dem Namen Affenpocken bekannt.
OZD / ©AFP
OZD-Kommentar:
Mpox: Eine globale Herausforderung, die schnelle Reaktionen erfordert
Die Ausbreitung des Mpox-Virus in Afrika stellt eine ernste Bedrohung dar, die eine koordinierte internationale Reaktion erfordert. Die finanzielle Unterstützung durch die WHO und die Solidarität der internationalen Gemeinschaft sind entscheidend, um diese Epidemien einzudämmen. Deutschlands Engagement ist ein positives Signal, doch die Frage bleibt, ob die bereitgestellten Mittel und Ressourcen ausreichen werden, um die Ausbreitung des Virus nachhaltig zu stoppen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Weltgemeinschaft diese Herausforderung meistern kann.
OZD-Prognose:
In den nächsten Wochen könnte die WHO ihre Spendenaufrufe intensivieren, um die benötigten 121 Millionen Euro einzuwerben. Es ist wahrscheinlich, dass weitere Länder ähnliche Maßnahmen wie Deutschland ergreifen und Impfstoffspenden sowie finanzielle Unterstützung ankündigen werden. Sollte die internationale Gemeinschaft schnell reagieren, könnten die Mpox-Ausbrüche in Afrika bis Anfang 2025 unter Kontrolle gebracht werden.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Tedros Adhanom Ghebreyesus?
Tedros Adhanom Ghebreyesus ist der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Geboren 1965 in Äthiopien, ist er der erste Afrikaner, der diese Position innehat. Er spielte eine zentrale Rolle bei der globalen Reaktion auf die COVID-19-Pandemie und setzt sich intensiv für die Bekämpfung von Gesundheitskrisen weltweit ein. Offizielle Website der WHO: who.int
Was ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO)?
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die für die internationale öffentliche Gesundheit zuständig ist. Sie wurde 1948 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Genf, Schweiz. Die WHO spielt eine führende Rolle bei der Koordination internationaler Gesundheitsmaßnahmen und der Bekämpfung von Krankheiten weltweit. Wikipedia-Seite: WHO
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Foto: GUERCHOM NDEBO / AFP