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Gerichtsurteil: Jérôme Boateng gewinnt Prozess um umstrittene Aussagen

Im Streit um seine Aussagen über die verstorbene Ex-Freundin erzielt Jérôme Boateng vor dem Berliner Kammergericht einen Sieg. Die Klage der Mutter des Models wegen angeblicher Verletzung der Menschenwürde wurde abgewiesen.

Jérôme Boateng hat vor Gericht einen wichtigen Erfolg errungen. Das Kammergericht Berlin wies am Donnerstag die Berufung der Mutter seiner verstorbenen Ex-Freundin zurück. Diese hatte gegen Aussagen Boatengs in einem Interview geklagt, das kurz vor dem tragischen Suizid ihrer Tochter veröffentlicht worden war. Boateng hatte der Frau unter anderem vorgeworfen, ihn zur Beziehung gezwungen zu haben. „Die Äußerungen Boatengs verletzten nicht den sogenannten postmortalen Achtungs- und Geltungsanspruch der verstorbenen Tochter,“ stellte das Gericht klar.

Zuvor hatte die Mutter des Models versucht, per Unterlassungsklage insgesamt sechs Aussagen Boatengs zu verbieten. Das Landgericht Berlin untersagte jedoch nur eine davon, was die Mutter veranlasste, in Berufung zu gehen. Am Kammergericht argumentierte sie, dass Boatengs Äußerungen den postmortalen Achtungsanspruch ihrer Tochter verletzt hätten, da ihr darin unter anderem Straftaten vorgeworfen worden seien.

Richter Oliver Elzer betonte jedoch, dass die Äußerungen zwar als verletzend eingestuft werden könnten, jedoch nicht schwerwiegend genug seien, um ein Verbot zu rechtfertigen. „Für die Verletzung des postmortalen Achtungsanspruchs müsse eine Verletzung der Menschenwürde vorliegen,“ erklärte der Richter. Diese sei im vorliegenden Fall nicht gegeben. Zudem verwies der Senat darauf, dass Boatengs Ex-Freundin keine „besondere Lebensleistung“ hinterlassen habe, die ein herausragendes öffentliches Ansehen nach sich ziehen könnte. Die Rechtsprechung habe eine solche bei Persönlichkeiten wie Marlene Dietrich oder Helmut Kohl anerkannt.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar: Jérôme Boatengs Gerichtserfolg und die Grenzen des postmortalen Schutzes Das Urteil des Kammergerichts Berlin wirft Fragen über den Schutz der Ehre Verstorbener auf. Obwohl Boatengs Aussagen als unangemessen empfunden werden könnten, stellt das Gericht klar, dass der Schutz der Menschenwürde nicht grenzenlos ist. Es zeigt sich, dass der postmortale Schutz eher für Personen gilt, die ein besonderes öffentliches Ansehen genießen. Dies könnte die öffentliche Diskussion darüber anregen, wie weit Persönlichkeitsrechte über den Tod hinausreichen sollten und inwieweit die Meinungsfreiheit lebender Personen eingeschränkt werden darf.

OZD-Prognose: In den kommenden Wochen könnte das Urteil eine Debatte über die rechtlichen Grenzen des postmortalen Schutzes auslösen. Möglicherweise wird die Mutter des Models weitere rechtliche Schritte prüfen, oder das Thema könnte auf politischer Ebene aufgegriffen werden, um den Schutz der Ehre Verstorbener zu überarbeiten.

Biographien und Erklärungen: Wer ist Jérôme Boateng? Jérôme Boateng ist ein deutscher Fußballspieler, der unter anderem mit dem FC Bayern München und der deutschen Nationalmannschaft zahlreiche Erfolge feierte, darunter den Gewinn der FIFA-Weltmeisterschaft 2014. Er geriet in den letzten Jahren immer wieder in die Schlagzeilen, nicht nur durch sportliche Leistungen, sondern auch durch private und juristische Auseinandersetzungen. Weitere Informationen finden Sie auf seiner offiziellen Website oder auf der Wikipedia-Seite zu Jérôme Boateng.

Was ist das Kammergericht Berlin? Das Kammergericht Berlin ist das Oberlandesgericht des Landes Berlin und eine der ältesten Gerichtsinstanzen Deutschlands. Es behandelt Zivil- und Strafsachen, die in erster Instanz vor Landgerichten verhandelt wurden. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website des Kammergerichts Berlin.

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Foto: Michaela STACHE / AFP