In ihrem ersten Interview seit ihrer Nominierung zur Präsidentschaftskandidatin der Demokraten hat Kamala Harris ihre politischen Positionen dargelegt und sich als die beste Wahl für das Präsidentenamt bezeichnet. "Ich bin die beste Person für den Job," erklärte Harris am Donnerstag (Ortszeit) im Gespräch mit CNN-Moderatorin Dana Bash. Gemeinsam mit ihrem Vizekandidaten Tim Walz stellte sie ihre Vision für die USA vor und griff dabei ihren republikanischen Rivalen Donald Trump scharf an.
Harris warf Trump vor, ein Programm zu vertreten, das die Vereinigten Staaten gespalten habe. "Die Menschen sind bereit für einen neuen Weg nach vorn," betonte sie. Harris deutete zudem an, dass sie im Falle eines Wahlsiegs einen Republikaner in ihr Kabinett holen würde, um das Land zu vereinen.
Zum Thema Migration kündigte Harris entschlossene Maßnahmen an. "Ich denke, es sollte Konsequenzen geben," sagte sie in Bezug auf illegale Einwanderung. "Wir haben Gesetze, die befolgt und durchgesetzt werden müssen." Harris versprach, als Präsidentin die bestehenden Gesetze streng zu implementieren.
Ein weiteres wichtiges Thema war das umstrittene Fracking. "Als Präsidentin werde ich Fracking nicht verbieten," sagte Harris, obwohl sie sich in der Vergangenheit gegen die Methode ausgesprochen hatte. Ihre Werte hätten sich jedoch nicht geändert, betonte sie: "Der wichtigste und bedeutendste Aspekt meiner politischen Perspektive und Entscheidungen ist, dass sich meine Werte nicht geändert haben."
Zum Nahostkonflikt forderte Harris eine Waffenruhe im Gazastreifen und betonte das Selbstverteidigungsrecht Israels. "Viel zu viele unschuldige Palästinenser sind getötet worden," erklärte sie. An der bisherigen Waffenlieferungspolitik der USA gegenüber Israel wolle sie jedoch festhalten.
Harris berichtete zudem, wie sie vom Rückzug von Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen erfuhr: "Ich habe mit meiner Familie Pfannkuchen gebacken, als Biden mich anrief und seine Entscheidung mitteilte."
Trump bezeichnete das Interview als "langweilig" und bereitet sich auf ein Fernsehduell mit Harris am 10. September vor.
OZD / ©AFP
OZD-Kommentar:
Kamala Harris und der Balanceakt zwischen Härte und Einheit
Kamala Harris präsentiert sich als entschlossene Führungsfigur, die bereit ist, harte Entscheidungen zu treffen. Die Herausforderung wird sein, ihre Versprechen zu halten und gleichzeitig die tief gespaltene Nation zu einen. Die Frage bleibt, ob sie den Balanceakt zwischen Härte und Einheit erfolgreich meistern kann.
OZD-Prognose:
In den kommenden Wochen wird Harris ihre Positionen weiter schärfen müssen, um sowohl die Basis der Demokraten zu mobilisieren als auch moderate Wähler anzusprechen. Der anstehende Schlagabtausch mit Trump könnte entscheidend dafür sein, ob sie als glaubwürdige Alternative wahrgenommen wird.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Kamala Harris?
Kamala Harris ist die erste weibliche Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten und ehemalige Senatorin von Kalifornien. Sie ist bekannt für ihre progressiven Positionen und ihren Einsatz für soziale Gerechtigkeit.
Was ist die Demokratische Partei?
Die
Demokratische Partei ist eine der beiden großen politischen Parteien in
den USA. Sie setzt sich für progressive Sozialpolitik, wirtschaftliche
Fairness und den Schutz der Bürgerrechte ein.
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